Universum. Noah Sander

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Название Universum
Автор произведения Noah Sander
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754187012



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Mann still und antwortete nicht. Dann stand der alte Mann mit überraschend flinken Schritten auf, anscheinend wollte er wieder etwas holen. Nach nur einigen Minuten kam er wieder. Er brachte wieder Milch diesmal in einer Glasflasche, Früchte und einige Tomaten. Er füllte das leere Glas auf dem Nachttisch auf und legte die Früchte sowie die Tomaten auf den Teller neben dem nun mit Milch gefüllten Glas. Dann setzte er sich wieder auf den Stuhl neben das Bett. Floyd wartete bis der Mann sich gesetzt hatte und aß gierig die Früchte sowie die Tomaten und trank die Milch sowohl aus dem Glas als auch aus der Flasche. Noch immer hatte er sehr großen Hunger. Er war sehr froh etwas Vernünftiges zu essen zu haben nach all den Tagen, an denen er sich nur mit Insekten, Beeren und Bachwasser ernährt hatte. Floyd entschied sich dafür nicht mehr zu reden, denn der alte Mann wollte oder konnte nicht reden. Das Einzige, was er noch sagen wollte war: "Danke". Er sprach dies in englisch. Der alte Mann antwortete nicht, zeigte aber wieder eine kleine Regung, zumindest dachte Floyd dies. Floyd legte sich auf das Bett, drehte sich mit dem Rücken zum Mann und schlief leicht weinend ein.

      Kapitel sechs.

      Als Floyd aufwachte saß der alte Mann immer noch auf dem Stuhl neben dem Bett. Wieder lagen auf dem Nachttisch Früchte, Tomaten und ein Glas mit Milch. Floyd aß alles auf und trank die Milch aus dem Glas vollkommen aus. Da es anscheinend wenig Sinn machte wollte er nichts mehr sagen. Er war aber nicht mehr hungrig und deshalb zeigte er dem alten Mann lediglich einen nach oben zeigenden Daumen, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung war. Der Mann lächelte leicht, regte sich aber nicht. Floyd konnte nicht einschätzen, ob der Mann nicht sprechen konnte oder ob er ihn nicht verstand, weil er eine andere Sprache sprach. So zeigte Floyd mit dem Zeigefinger in Richtung der offenen Tür, um zu signalisieren, dass er gerne raus gehen würde. Der alte Mann antwortete nicht und so ging Floyd einfach in Richtung Tür. Kurz bevor er vor der Tür war, stand der alte Mann auf einmal neben ihm und stach mit seinem Zeigefinger in die Seite von Floyd. Dieser war vollkommen überrascht und sprang erschreckt zur Seite: "Warum tun sie das?" sprach Floyd in englisch. Doch der alte Mann kam wieder näher und stach wieder mit dem Finger in die Seite von Floyd. Floyd sprang zur Seite und rannte dann mit großen Schritten aus dem Zimmer durch die offene Tür. Es gab einen kurzen Gang und dann war Floyd bereits draußen. Das Zimmer, in dem er gewesen ist, war lediglich eine kleine Holzhütte. Nebenan war ein etwas größeres Holzhaus, wo der Mann anscheinend lebte. Diese beiden Holzhäuser waren die einzigen hier in der Umgebung. Anbei war eine kleine Umzäunung, wo einige Ziegen waren. Es gab auch eine Art Gewächshaus, wo einige Pflanzen wuchsen und neben dem Haus war ein kleines Feld, wo etwas wuchs, das Floyd nicht sofort identifizieren konnte. Er konnte nicht feststellen, ob noch jemand hier lebte oder ob der alte Mann alleine war. Aber alles sah sehr ordentlich und gepflegt aus. Nun war der alte Mann ebenso raus gekommen und stand vor der kleinen Hütte, wo Floyd raus gelaufen ist. Floyd sagte in englisch: "Warum reden sie nicht mit mir? Können sie nicht sprechen? Bitte reden sie mit mir. Ich weiß nicht wie ich hier gelandet bin. Ich bin hier im Wald aufgewacht und konnte mich nicht erinnern, wie ich hierher gekommen bin. Ich weiß auch nicht was passiert ist, möglicherweise hatte ich einen Blackout. Meine Erinnerung scheint gelöscht zu sein, ich kann mich nicht erinnern, was letzten Monat passiert ist."

      Der alte Mann stand vor der Tür des kleinen Hauses und guckte sehr erschrocken in Richtung Floyd. Der Mund war leicht geöffnet und die Augen sehr groß auf Floyd gerichtet. Langsam ging der alte Mann in das andere Haus und kam nach einigen Minuten wieder raus. Er stellte sich vor Floyd, der immer noch am selben Platz stand und holte etwas aus seiner Hosentasche. Floyd erkannte, dass es ein kleiner Notizblock und ein Stift war. Der alte Mann begann etwas in den Notizblock zu schreiben. Als er fertig war gab er den Notizblock zu Floyd. Auf dem Notizblock stand in englischer Sprache: "Wie heißen Sie?". Floyd nannte dem alten Mann seinen Namen: "Ich heiße Floyd Ewan. Wie heißen Sie?". Der alte Mann nahm den Notizblock und schrieb wieder etwas darauf. Als Floyd den Notizblock wieder von dem alten Mann erhielt, starrte er für einen kurzen Augenblick darauf. Auf dem Notizblock stand: "Wie kommen Sie von München hierher?". Floyd antwortete verblüfft: "Ich habe ihnen nie erzählt, dass ich aus München komme. Woher wissen Sie das und wo bin ich überhaupt?" Floyd sah sich um und konnte nicht erkennen, wo er war. Es konnte Deutschland sein, aber der Mann verstand offensichtlich kein deutsch. Es gab keine Schrift außerhalb des Hauses, die erkennen ließ, ob hier eine andere Sprache gesprochen wird. Der alte Mann antwortete nicht und schrieb auch nichts in den Notizblock. Deshalb fragte Floyd wieder in englischer Sprache: "Bitte sagen Sie mir wo ich bin und woher Sie wissen, dass ich aus München komme?"

      Der Mann antwortete nicht und plötzlich hatte Floyd Bedenken, ob er dem Mann trauen konnte. Woher wusste er etwas über Floyd. In seinem Geldbeutel fehlte der Personalausweis. Er hatte also keinerlei Dokument, in dem ersichtlich war, dass er aus München kam. Wusste der Mann etwas über Floyd und wie er hierher gekommen war? Hatte er womöglich etwas mit seiner Situation zu tun? Floyd versuchte weiterhin dies aus dem Mann herauszubekommen: "Warum antworten Sie mir nicht? Ich finde es beängstigend. Bitte verraten Sie mir ihren Namen und sagen Sie mir wo wir sind? Ich habe ihnen auch meinen Namen genannt".

      Der alte Mann antwortete jedoch nicht, nahm den Notizblock und ging zurück in das Haus.

      Kapitel sieben.

      Floyd entschloss sich dem alten Mann nicht in das Haus zu folgen. Was sollte er nun tun? Sollte er in die kleine Holzhütte gehen, seine Sachen nehmen und von hier weggehen? Er sah sich aufmerksam um. Es schien nicht so, dass die beiden Holzhütten zu einem Dorf oder einer Stadt gehörten. Es gab keinen Postkasten und keinen Weg oder eine Straße. Floyd ging ein wenig herum, um zu sehen, ob sich in der Umgebung andere Häuser befanden. Aber im Umkreis von einigen Metern gab es nur Wald und keinerlei Häuser oder Straßen. Der alte Mann hatte sich merkwürdig verhalten. Zu Beginn war der Mann sehr fürsorglich gewesen, aber dennoch war Floyd misstrauisch. Er war sehr zurückhaltend, womöglich lebte er hier abgeschieden schon mehrere Jahre. Zumindest vermutete Floyd dies. Der alte Mann jedoch schien nicht gefährlich zu sein, denn Floyd hatte keine Angst vor dem Mann. Eher weckte der alte Mann Mitleid bei Floyd, er schien sehr zerbrechlich und außerdem war er ihm zutiefst dankbar, dass er sich um ihn gekümmert hatte. Floyd überlegte und es wäre unsinnig sich nun mit seinen Sachen ins Ungewisse aufzumachen. So entschloss sich Floyd hier zu bleiben und dem Mann weiter Fragen zu stellen bis er wusste wo er war und ob der Mann etwas mit seiner Situation zu tun hatte. Floyd ging wieder in die kleine Hütte, wo seine Sachen lagen. Er suchte alle seine Sachen ab, konnte jedoch nichts bezüglich seiner Person finden. Nichts deutete darauf hin, dass er aus München kam. Es gab in seinem Geldbeutel lediglich diesen kleinen weißen Zettel, der allerdings vollkommen unbeschrieben schien. Floyd betrachtete den Zettel eingehend. Der zerknüllte Zettel war etwa so groß wie ein Bierdeckel und dick, aber nicht so robust wie Karton. Floyd betrachtete den Zettel von allen Seiten und drehte ihn mehrfach herum. Er konnte nichts finden, aber er hatte das Gefühl, dass der Zettel eine Bedeutung hatte. Wie sonst hätte der Mann wissen können, dass er aus München kommt. Floyd wollte das Stück Papier gerade wieder in seinen Geldbeutel stecken, da öffnete sich die leicht bedeckte Wolkendecke und ein Lichtstrahl strahlte auf das Stück Papier. Erstaunt betrachtete Floyd den Zettel. Er konnte ein Zeichen erkennen, dass nur bei der Betrachtung gegen Licht ersichtlich war. Auf dem Zettel waren die Buchstaben "UV" in einer verschnörkelten Schrift abgebildet. Ansonsten schien auf dem Zettel nichts weiter ersichtlich. Er überlegte stark, aber mit diesen Informationen konnte er nichts anfangen. Noch nie in seinem Leben hatte er diese Buchstaben in einer derartigen Form gesehen. Frustriert ging Floyd wieder in die Hütte und legte den Zettel wieder in den Geldbeutel. Woher wusste der alte Mann, dass er aus München kam? Draußen begann es nun bereits dunkel zu werden und Floyd kämpfte dagegen, aber schlussendlich fielen ihm die Augen zu und er schlief in dem Bett ein.

      Kapitel acht.

      Als Floyd am nächsten Morgen aufwachte saß der alte Mann wieder auf dem Stuhl neben dem Bett. Er trug noch immer die gleiche Kleidung, aber diesmal war er barfuß. Neben dem Bett waren wieder Früchte, Tomaten und diesmal Wasser. Der alte Mann hatte sich gewaschen und die weißen Haare gebürstet. Die Haare waren diesmal nicht zu einem Zopf zusammen gebunden, sondern hingen offen