Russian Mafia Prince. Sarah Glicker

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Название Russian Mafia Prince
Автор произведения Sarah Glicker
Жанр Языкознание
Серия Russian Mafia
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754174630



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       „Was hast du als Nächstes vor?“, erkundigt er sich nun und geht dabei um den Schreibtisch herum, um einen Blick auf den Bildschirm zu werfen.

       „Ich will mich mit ihnen treffen. Es wird ein Überraschungsbesuch. Ich will wissen, wieso sie nicht mehr das machen, was sie machen sollen. Das, was sie die letzten Jahre gemacht haben. Wahrscheinlich werden sie versuchen mich davon zu überzeugen, dass ich auf ihrer Seite stehen soll. Doch ich werde ihnen klar zu verstehen geben, dass ich hier jetzt den Ton angebe und sie sich besser an meine Regeln halten. Bei mir werden sie keine Chance haben, damit durchzukommen.“

       Ich bin wütend und das behalte ich auch nicht für mich. Da diesen Männern anscheinend nur ihr eigenes Wohl wichtig ist, musste ich herfliegen. Würden sie das machen, wofür sie bezahlt werden, hätte ich mich um meinen eigenen Kram kümmern können.

       Als ich mich nun zu Viktor umdrehe, erkenne ich, dass er mich aufmerksam von oben bis unten ansieht. Und aus Erfahrung kann ich sagen, dass ihm etwas auf dem Herzen liegt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich es wirklich hören will oder nicht.

       „Was?“, frage ich dennoch, als er auch nach einer gefühlten Ewigkeit noch immer keine Anstalten gemacht hat, etwas zu sagen.

       „Alter, du weißt, dass ich dir nur selten einen Rat gebe. Und Vorschriften werde ich dir schon gar nicht machen. Aber ich finde, du hättest dir die Kleine gestern schnappen und sie flachlegen sollen. Und ehrlich gesagt weiß ich nicht einen einzigen Grund, wieso du das nicht getan hast.“

       Eigentlich wollte ich mich gerade von ihm abwenden und mich um den nächsten Punkt auf meiner Liste kümmern. Doch nun halte ich mitten in der Bewegung inne und schaue ihn schweigend an.

       „Von welcher Kleinen redest du?“, hake ich nach und ziehe dabei die Augenbrauen noch ein Stück nach oben. Ich tue so, als hätte ich keine Ahnung, wovon er spricht. Doch ich kann nicht verhindern, dass sich meine Muskeln anspannen. Und genauso wenig kann ich verhindern, dass ich ihr Gesicht plötzlich vor Augen habe. Mit einem unschuldigen Blick, der mir zu verstehen gegeben hat, dass sie wirklich so ist, hat sie mich angesehen. Doch wäre ich nicht gerade in einem geschäftlichen Gespräch gewesen, wäre ich trotzdem zu ihr gegangen.

       Ich habe wieder ihre hellen Augen und ihren überraschten Blick im Kopf, als sie mich entdeckt hat. Ihre Klamotten waren unscheinbar und viel zu geschäftsmäßig für meinen Geschmack. Und ihre langen braunen Haare zu einem Zopf zusammen gebunden. Auch ihre Freundinnen waren nicht gerade das, was ich als anziehend bezeichnen würde. Um genau zu sein, sahen sie aus, als wären sie wie sie.

       Und dennoch hatte sie etwas an sich. Vielleicht war es gerade ihre zurückhaltende Art.

       „Tu doch nicht so unschuldig. Du weißt genau, welche ich meine. Ich habe dich doch gestern Abend gesehen. Und deswegen weiß ich auch ganz genau, wie du sie angesehen hast. Mir kannst du nichts vormachen. Aber ich muss sagen, dass sie wirklich süß war. Doch sie war so gar nicht der Typ Frau, mit denen du sonst ins Bett gehst.“

       Ich erkenne den herausfordernden Ton in seiner Stimme und auch sein Blick passt dazu.

       Am liebsten würde ich ihm meine Faust in den Bauch rammen. Doch ich weiß, dass das nichts bringen würde. Deswegen öffne und schließe ich sie ein paar Mal, um mich wieder zu entspannen, wenigstens etwas.

       Doch das bringt nichts. Seit ich hier gelandet bin, bin ich angespannt und stehe kurz vor einer Explosion. Es ist egal, wie oft ich trainiere oder auf den Schießstand gehe, welcher sich ebenfalls auf dem Anwesen meines Vaters befindet. Es ändert nichts daran. Und das nur, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass irgendetwas passiert, was ich nicht kontrollieren kann. Ich war zwar noch nie jemand, der sich auf sein Bauchgefühl verlassen hat. Doch in diesem Fall hält es sich beharrlich und das gefällt mir nicht.

       Vor allem jetzt schlägt es wieder voll zu.

       „Ja, wahrscheinlich würde es ihr guttun, endlich einen richtigen Mann im Bett zu haben. Ich gehe vermutlich richtig in der Annahme, dass das sonst nicht der Fall bei ihr ist. Schon alleine um den riesigen Stock aus ihrem Arsch zu bekommen. Doch da muss sie sich einen anderen suchen.“

       Während ich spreche, stelle ich mir vor, wie sie wohl aussieht, wenn ich sie kommen lasse. Oder, wenn sie kurz davor steht, aber ich ihr die Erlösung nicht zukommen lasse. Wie ihre Augen geschlossen und ihr Mund ein Stück geöffnet sind. Wie sie leise stöhnt und sie ihre Brüste noch mehr an mich herandrückt. Alleine das reicht schon aus, dass mein Schwanz hart wird.

       „Dann gehe in den Club und picke dir eines der Mäuschen raus, die dort herumlaufen. Ich bin mir sicher, dass sie alles mit sich machen lassen, was du willst“, schlägt Viktor als Nächstes vor.

       Er meint das Sparkling Girls. Den Strip Club, den mein Vater eröffnet hat und den ich geerbt habe. Nach außen hin, war es immer nur genau das, darauf hatte mein alter Herr geachtet. Das bedeutet, dass keine Behörden und niemand, den es nichts anging, je herausgefunden hat, was dort noch alles abläuft.

       Und ja, die Mädels dort haben sich mehr als einmal für das richtige Geld vögeln lassen. Meinem Vater war es nur Recht. So haben sich schließlich die Einnahmen erhöht. Die Frauen, die allerdings meinten, sie könnten das hinter seinem Rücken machen, sind geflogen und wohnen jetzt wahrscheinlich unter irgendwelchen Brücken. Dabei können sie froh sein, dass sie überhaupt noch senkrecht laufen und nicht in einer Holzkiste im Boden vergraben liegen. Mein Vater hat schon für weniger Menschen umbringen lassen.

       Dennoch muss ich sagen, dass Viktor wahrscheinlich recht hat. Seitdem ich in den Staaten angekommen bin, habe ich mich nur ums Geschäft gekümmert. Da hatte ich aber auch noch die Hoffnung, dass ich es schnell erledigt haben werde und dementsprechend auch schnell wieder nach Hause kann. Diese Hoffnung habe ich allerdings schon vor ein paar Tagen begraben. Dennoch gibt es einen Punkt, der mich an seiner Feststellung stört.

       „Sie sind nicht meine Mäuschen. Um genau zu sein, werde ich sie nicht anrühren. Sie arbeiten für mich. Mir ist bewusst, dass jede einzelne von ihnen die Beine sofort breit machen würde, aber ich schlafe nicht mit den Frauen, die für mich arbeiten.“

       Auch wenn es wahrscheinlich nicht vorstellbar ist, doch genau da ziehe ich meine Grenzen. Die Frauen sollen sich darauf konzentrieren Geld für mich zu verdienen. Ich weiß, dass Iwan, zum Beispiel, das nicht als Hindernis sehen würde. Er würde es eher ausnutzen, weil er immer eine in Reichweite hat, die ihm einen bläst. Doch in diesem Punkt ziehe ich eine Mauer, auch wenn das nur selten passiert. Normalerweise lasse ich meine Grenzen nämlich immer hinter mir.

       „Darf man auch fragen, wieso?“

       „Lenkt nur ab“, murmle ich und konzentriere mich wieder auf die Pläne, die ich ebenfalls auf dem Schreibtisch liegen habe.

       „Es lenkt dich ab? Niemals hätte ich gedacht, dass ich diese Worte einmal aus deinem Mund höre. Ausgerechnet von dir, der auch mal etwas mit drei Frauen gleichzeitig hat. Wir werden heute Abend eine Männerrunde machen und dann bist du fällig“, verkündet Viktor lauthals. Dabei hat er den gleichen sicheren Ton angeschlagen wie immer, wenn er einen Entschluss gefasst hat. „Es gibt ja schließlich noch mehr Läden.“

       Ich sage nichts, sondern seufze nur. Eigentlich weiß ich aber auch gar nicht, was ich dazu sagen soll.

       „Wenn wir wollen, dass das Sparkling Girls schnell wieder läuft, braucht der Laden dringend eine neue Webseite. Ich habe keine Ahnung, wann diese hier das letzte Mal auch nur aktualisiert wurde. Die Daten sind schon seit Jahren nicht mehr auf dem neusten Stand. Wenn ich das Layout sehe, könnte ich kotzen. Es ist kein Wunder, dass der Laden den Bach runtergeht. Außerdem habe ich mir gestern die Einrichtung angesehen. Das muss auch dringend gemacht werden. Je schneller, desto besser.“

       Kaum habe ich ausgesprochen, höre ich ihn laut lachen. Wütend darüber hebe ich meinen Kopf.

       „Spuck es schon aus“, fordere ich ihn auf.

       „Du solltest dich mal reden hören. Wie ein Geschäftsmann. Normalerweise würdest du dem Geschäftsführer auf die Füße treten, damit er sich darum kümmert.“