Delfin Moony und seine Heilfreunde. R.-Andreas Klein

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Название Delfin Moony und seine Heilfreunde
Автор произведения R.-Andreas Klein
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783738053852



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      Lou wohnt dort, wo der Regenbogen endet, wo stets die Sonne scheint und die Sterne ihr wunderschönes Lied singen. Sein Licht bringt den Regenbogen zum Strahlen, über den er manchmal hinab zur Erde galoppiert, um ein Kind, wie Du eines bist, zu besuchen. Sein Fell ist so weich wie Watte und seine Tränen können Wunden heilen.

      Das ist Antonio:

      Antonio ist vier Jahre alt und eigentlich ein richtig mutiger kleiner Kerl. Doch heute ist Antonio gar nicht so mutig. Er ist ganz aufgeregt und sein Bauch fühlt sich ganz komisch an. Antonio soll morgen zum ersten Mal ohne Mama den Kindergarten besuchen. Noch nie war Antonio ohne Mama.

      Als Mama ihn am Abend zu Bett bringt, muss Antonio immer wieder an den großen Kindergarten denken, der so viele Türen hat. Wie gerne würde Antonio Mama mitnehmen. Aber Mama weigert sich. Sie sagt: “Antonio, das ist ein Kinder- und kein Mama-Garten. Da gehören Mamas nunmal nicht hin.“ Antonio seufzt. In dieser Nacht schläft er etwas unruhiger als sonst.

      Am Morgen wird er durch ein Schnauben geweckt.

      Lou das Einhorn:

      Nein, es kommt nicht von Mamas Kaffeemaschine. Ein kleines weißes Einhorn steht ungeduldig vor seinem Bett und scharrt mit den Hufen. „Ich bin Lou“ sagt es. „Wann geht es endlich los! Ich kann es kaum erwarten, einen Kindergarten zu besuchen!“

      Antonio traut seinen Augen nicht. Mit einem Sprung ist er aus dem Bett. Bevor er weiter fragen kann, woher es denn kommt und was es hier macht, kommt Mama schon ins Zimmer.

      „Na, du bist aber schon früh wach“ wundert sie sich.

      „Ja“ antwortet Antonio „wegen …“

      Aber Mama scheint Lou gar nicht zu sehen. Kein Wunder, Erwachsene sehen so manche Dinge nicht.

      „Egal“ denkt sich Antonio „los geht es!“

      Der Kindergarten von Antonio:

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      Seine Angst ist wie weggeblasen und auch im Kindergarten fällt ihm der Abschied von Mama gar nicht schwer.

      Alle Kinder bewundern Antonios tollen Freund Lou, der sich fleißig am Frühstückstisch mit Gurke füttern lässt. Alle Mädchen wollen Lous lange Mähne frisieren. Nach dem Frühstück spielt Lou mit den Jungs draußen Fußball. Im Tor hält er jeden Ball.

      Antonio dagegen hat nur Augen für Mia. Mia ist ebenfalls neu im Kindergarten. Gemeinsam spielen sie in der Puppenecke Verkleiden. Morgen wollen sie wieder zusammen spielen.

      Am nächsten Morgen steht Lou nicht an Antonios Bett. Auch im Garten ist er nicht. Doch Antonio ist nicht traurig, denn er hat ja Mia gefunden, mit der er nun jede freie Minute verbringt. Den ganzen Vormittag im Kindergarten spielen sie miteinander.

      Am Nachmittag, nach der Teepause, sagt Mia zu Antonio: „Und morgen basteln wir ein Einhorn mit einem rosa Horn und einem Fell aus weicher Watte!“

      In der folgenden Nacht hat Antonio einen seltsamen Traum. Er steht mit Mia am Ufer eines großen Sees.

      Über ihnen in den Wolken sieht er Lou mit seinen Freuden. Aus den Hörnern der Einhörner strahlt ein warmes, wunderbares Licht, das sich zu einer Regenbogenbrücke vereint und direkt vor ihnen auf der Erde endet.

      Lou und seine Freunde an der Regenbogenbrücke:

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      „Hey Antonio“, ruft Lou. „Du bist ein Lichtbringer genau wie ich, gemeinsam wollen wir nun das Licht in der Erde verankern“, und er zwinkert Antonio mit einem Auge zu.

      Lou an seiner Regenbogenbrücke:

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      Tom und sein unsichtbarer Freund Manuel

      Tom ist ein kleiner Junge, einer von vielen Millionen kleiner Jungen auf dieser Erde. Wie jedes Kind ist Tom etwas Besonderes. Er liebt es, im Gras zu sitzen und die Schmetterlinge zu beobachten, wie sie von Blüte zu Blüte fliegen. Vor allen Dingen liebt er es, mit seinem Freund Manuel zu spielen. Manuel ist immer bei ihm. Er zeigt Tom alles, was er wissen möchte.

      Das sind Tom und sein Schutzengel Manuel:

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      Eigentlich war Manuel schon immer da – solange Tom denken kann. Manuel begleitet ihn in den Kindergarten. Er hilft ihm beim Bauen der höchsten Türme und beim Malen der schönsten Regenbögen.

      Tom ist froh, dass Manuel da ist. Auch wenn es blitzt und donnert hat Tom keine Angst. Manuel fragt auch nicht, warum Tom etwas mag oder nicht. Er versteht es einfach.

      Das ist Toms Mama.

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      Sie kann Manuel nicht sehen und versteht auch nicht, warum Tom mit ihm spricht. Eigentlich ist sie richtig nett, doch als Tom Manuel am Abendbrottisch wieder einmal ein Marmeladenbrot schmieren will, wird sie richtig wütend.

      Sie sagt: “Tom höre endlich auf mit Deinem unsichtbaren Freund zu sprechen und suche Dir einen richtigen Freund im Kindergarten.“

      Tom kann sie nicht verstehen. Warum will Mama Manuel nicht sehen? Tom wird richtig wütend und fängt an zu toben, so dass Mama ihn in sein Zimmer schickt. Tom macht das nichts aus. Manuel ist ja da, um mit ihm zu spielen. Doch Manuel wird immer nachdenklicher.

      Als Toms Mama wieder einmal beim Abendbrot wütend wird und ihn in sein Zimmer schickt, sagt Manuel: “Vielleicht hat Deine Mama recht. Ich war nun lange genug bei Dir auf der Erde. Du sollst nun mit anderen Kindern Türme bauen, die bis in den Himmel reichen. Sei nicht traurig, wir sehen uns bald wieder. Dann wird auch Deine Mama ihren alten Spielgefährten wiedertreffen, den sie längst vergessen hat. Sei gewiss, ich bin immer in deiner Nähe.“

      Am nächsten Morgen im Kindergarten baut Tom den höchsten Turm, den er jemals gebaut hat. Fast bis in den Himmel. Selim hilft ihm dabei.

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      Semra, die kleine Wildkatze

      Semra lebt am Rande einer großen Stadt in einem Park mit Büschen, Bäumen, einem kleinen See und vielen Tierfreunden.

      Das ist die kleine Wildkatze Semra:

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      Abends, wenn der Park leer ist und die letzten Besucher zum Ausgang strömen, träumt Semra davon, die große Stadt zu besuchen, mit ihren Kaufhäusern und duftenden Restaurants. Sie stellt sich vor, mit den Kindern auf dem Spielplatz zu spielen. Semra liebt die Kinder, mit ihren wunderbar lachenden Augen.

      Sie wird immer ganz traurig, wenn die Erwachsenen die Kinder vom Zaun ihres Geheges zurückhalten und sie ermahnen: “Wildkatzen sind gefährliche Tiere!“ Nichts wünscht sich Semra mehr, als von einem Kind geliebt zu werden. Zu gerne würde sie auch nur einem einzigen Kind erklären, dass Wildkatzen nur gefährlich sind, wenn man ihnen Angst macht.