Sky-Troopers 2 - Die Beutewelt. Michael Schenk

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Название Sky-Troopers 2 - Die Beutewelt
Автор произведения Michael Schenk
Жанр Языкознание
Серия Sky-Troopers
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783752910711



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ein Teil des Klickspruches sich mit Ihrer Person befasst.“

      Ein Klickspruch. Das war eine Besonderheit. Auf allen Schiffen der Blaubannerflotte gab es ein solches Gerät. Auf den alten sogar gelegentlich welche, die es erlaubten, gesprochene Worte über große Entfernungen auszutauschen. Aber diese Apparate waren nur noch selten und ihre Zahl nahm ab, da niemand sich darauf verstand, sie zu reparieren. Es gab einfach keine Möglichkeit, die komplizierten Bauteile zu ersetzen, wenn sie defekt wurden. Da es lebensnotwendig war, dass sich die Schiffe über weite Entfernungen verständigen konnten, behalf man sich mit den Klickfunkgeräten. Sie waren leichter zu bauen und bei Weitem nicht so kompliziert. Allerdings übermittelten sie keine gesprochenen Worte, sondern nur einfache Klicktöne. Es gab einen Code, der es gestattete, Nachrichten in kurze und lange Laute zu fassen. Die Blaubanner-Schwert verfügte natürlich über ein solches Klickfunkgerät. Jones überlegte kurz. Sie hatten Glück gehabt, die Nachricht überhaupt zu empfangen. Die Schwert musste sich gerade an den äußeren Grenzen der Senderreichweiten befinden.

      „Wir fahren mit Höchstgeschwindigkeit zur Stadt zurück, Jones. Dort werden Sie sich in der Admiralität melden und Ihre neuen Rangabzeichen empfangen. Sie sind mit sofortiger Wirkung Lieutenant, Jones.“

      „Lieutenant?“ Jones strahlte einen Augenblick über das ganze Gesicht, doch dann blickte er den Kapitän erstaunt an. Das war zu früh. Viel zu früh. Man musste mindestens drei Jahre auf einem Schiff dienen und sehr gute Leistungen zeigen, bevor man befördert wurde. Jones hatte nicht das Gefühl, besondere Leistungen gezeigt zu haben. Er war ein guter Seemann, aber Maria war weit besser, wie er sich eingestand. Sie wäre vor ihm an der Reihe gewesen. In den kurzen Moment der Freude mischte sich Unbehagen. „Darf ich frei sprechen, Kapitän?“

      Malter nickte und wies auf einen freien Stuhl, der gegenüber dem Schreibtisch am Boden festgeschraubt war. Also rechnete der Kapitän mit einem längeren Gespräch, was Jones erneut irritierte. Hier ging etwas vor sich, was er noch nicht ganz begriff.

      „Kapitän, ich … äh, ich weiß nicht so recht, wie ich es sagen soll.“

      „Sie meinen, dass es seltsam ist, dass der Admiral Ihre Beförderung anordnet? Da haben Sie absolut recht, Jones.“ Malter zeigte ein flüchtiges Lächeln. „Es ist nicht so, dass Sie es nicht verdienen würden. Ich habe mit Ihren Ausbildern gesprochen und Sie auch selbst im Auge behalten. Sie zeigen gute Leistungen und versehen Ihren Dienst ernst und gewissenhaft. Aber Sie sind noch etwas zu impulsiv, Jones. Neigen dazu, etwas zu hektisch zu reagieren, wenn es einmal unruhig wird. Nein, nein, keine Sorge, Jones. Auch Venloe ist der Meinung, dass Ihre Entscheidungen und Befehle bislang fehlerfrei waren. Sie strahlen nur noch nicht die Ruhe aus, die einen Offizier auszeichnet. Sie müssen immer daran denken, dass die Mannschaft auf ihre Offiziere sieht. Wenn ein Offizier Unruhe verrät, verliert auch die Mannschaft ihre Ruhe. Sie brauchen eigentlich noch etwas Praxis, Jones, bevor Sie die Prüfung vor der Admiralität ablegen. Aber nun gut, es ist nicht meine Aufgabe, mir den Kopf des Admirals zu zerbrechen. Apropos, Jones, haben Sie irgendwelche Verbindungen zur Admiralität? Mir da irgendwas verschwiegen?“

      Jones schüttelte den Kopf. „Negativ, Kapitän. Mir ist völlig rätselhaft, warum das geschieht.“

      „Verbindungen zum Haus des Oberherrn? Besondere Talente?“

      „Negativ, Kapitän.“

      „Nun, sind mir auch nicht aufgefallen“, brummte Malter und ein freundliches Lächeln nahm seinen Worten die Schärfe. „Jedenfalls fordert der Klickspruch, Ihre Gesundheit und Ihr Leben unter keinerlei Umständen zu gefährden. Ab sofort ist es also aus mit der Schnieferbeobachtung unter dem Schiff, Lieutenant Jones.“

      „Verstanden, Kapitän.“ Jones biss sich auf die Unterlippe. „Darf ich etwas fragen, Kapitän?“

      Malter stieß einen grunzenden Laut aus. „Habe Sie doch auch gefragt, Jones. Also, raus damit.“

      „Sie sagten, wir sollten mit Höchstgeschwindigkeit zurückfahren. Heißt das, dass wir die Turbinen den ganzen hellen Tag anwerfen und mit den Propellern fahren? Reicht denn da der Treibstoff überhaupt und … ich meine, bekommen wir dann in Neyork neuen?“

      „Freut mich, dass Sie sich darum Gedanken machen, Jones. Steckt ein richtiger Seeoffizier des Blaubanners in Ihnen, wie mir scheint. Nun, sobald es hell wird und wir ausreichende Sichtweite zur Schnieferbeobachtung haben, werden wir mit den Propellern fahren. Der Rest ist nicht Ihre Sorge. Noch was, Jones?“

      Malter nahm demonstrativ eine der Seekarten in die Hand. Jones erkannte, dass der Kapitän das Gespräch abbrechen wollte. Wahrscheinlich wusste Malter etwas, durfte aber nicht darüber sprechen und wollte so verhindern, dass sich das Gespräch einem solchen Punkt näherte.

      Jones erhob sich und salutierte. Mit einer sauberen Kehrtwendung ging er zur Kabinentür hinüber, wo ihn die Stimme des Kapitäns noch einmal kurz zurückhielt. „Lieutenant, denken Sie an den Befehl, Ihre Sicherheit betreffend. Wenn es zu einem Angriff der Schniefer kommt, verschwinden Sie unter Deck, klar?“

      Jones bestätigte kurz, aber dieser Befehl behagte ihm nicht. Bei einem Angriff kämpften alle gemeinsam gegen die Schniefer. Nur wer zu schwer verletzt oder getötet worden war, bildete die Ausnahme. Sich zurückzuziehen, war undenkbar.

      Er biss sich erneut auf die Unterlippe, ging in Gedanken versunken an der Seesoldatin vor der Kapitänskabine vorbei und zur kleinen Offiziersmesse hinüber. Abermals neigte sich das Schiff und dieses Mal musste sich der neu ernannte Lieutenant Jones an der Wand des Ganges abstützen.

      Inzwischen hatte auch Offiziersanwärterin Maria ihren Dienst beendet und saß mit drei weiteren Offizieren und Anwärtern am kleinen Tisch der Messe. Die Gruppe begrüßte ihn mit freudigem Hallo und Maria rückte ein wenig zur Seite, sodass Jones sich neben sie quetschen konnte.

      Mittelpunkt am Tisch war Debris, der Waffenoffizier des Kreuzers. Er warf einen kurzen Blick auf Jones, der da so plötzlich in die Runde eingedrungen war, und setzte seine Ausführungen fort. „Wirklich, Leute, ich habe das direkt aus einer zuverlässigen Quelle in der Admiralität. Die verdammten Schniefer haben eine neue Waffe. Ein Unterwasserschiff. Groß wie ein Kreuzer und mit schweren Waffen. Ich vermute, dass wir deswegen zur Stadt zurückfahren. Man wird die Schwert mit einer neuen Abwehrwaffe ausrüsten, die direkt aus dem Bringer stammt.“

      Maria stieß einen Laut aus, der ihre Zweifel zum Ausdruck brachte. Debris blickte sie missbilligend an, aber er unterdrückte eine wütende Reaktion. Jones dachte daran, das Debris schon lange scharf auf Maria war und sie wahrscheinlich nicht verärgern wollte.

      „Es stimmt wirklich“, beschwor der ältere Offizier. „Ich habe gehört, dass die Blaubanner-Pfeil von einem solchen Unterwasserkreuzer angegriffen und versenkt wurde. Keine Überlebenden.“

      „Und wer hat dann von dem Angriff berichtet?“, fragte der andere Offiziersanwärter mit skeptischer Miene.

      Jones grinste. Gerüchte hatte es schon immer gegeben. Jeder Soldat und jede Soldatin, ob zu Wasser oder an Land, kannte solche „zuverlässigen Quellen“. Immer war von neuen Geheimwaffen der Schniefer und von ganz geheimen Gegenwaffen aus dem Bringer die Rede. Der Bringer. Als vor zwei Generationen die Stadt von den Schniefern angegriffen wurde, da war das alte Archiv zerstört worden und ausgebrannt. Seitdem kannte niemand mehr den genauen Standort des Bringers.

      Jones schenkte sich ein Glas aus der Karaffe ein. Wie viele Expeditionen waren schon zu den Kontinenten und Inseln geschickt worden, um den Bringer wiederzufinden? Die letzte Suche war jene mit seinem Urgroßvater gewesen. Doch der war auf der Rückreise verstorben und Jones hatte nie erfahren, was der alte Herr entdeckt hatte. Allerdings hielten sich hartnäckige Gerüchte, nach denen man damals den Bringer entdeckt habe. Beweise schien es dafür nicht zu geben und Jones vermutete, dass dieses Gerücht vom König verbreitet wurde, um den Menschen Mut zu machen.

      Der Stoß traf Jones und die anderen unvorbereitet. Mit einem unterdrückten Aufschrei kippte Maria gegen Debris, als das Schiff sich erneut neigte. Dieses Mal jedoch sehr viel stärker.

      „Shib, das war keine Windböe“, fluchte Debris. Er rappelte