Weg der Seele. Judith und Urs Parolo

die Antriebskraft sein für all Euer Trachten, Euer Denken, für Euer ganzes Sein. Darum geht es, um nichts anderes. Eigentlich müsste jede Religion eine Art Weiterbildungsstätte für bedingungslose Liebe sein. Das ist auch die ursprüngliche Aufgabe der Religionen, nämlich Wege zu zeigen, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

      Dieser Weg ist über das Erlernen der fünf Seelenqualitäten erreichbar. Hier wurden den inkarnierten Wesen Hilfen in die Hand gegeben, um das Ziel zu erreichen. Diese fünf Seelenqualitäten

      1 Bedingungslose Liebe

      2 Freude

      3 Demut

      4 Bescheidenheit

      5 Selbstehrlichkeit

      gilt es zu vervollkommnen, in jeder Lebenslage zu leben, im wahrsten Sinne des Wortes zu beherrschen. Das ist die Aufgabe jedes Einzelnen von Euch und dazu sollten Euch Religionen im täglichen Leben anleiten, wenn sie die Essenz wirklich pflegen und lehren.

      Wenn Ihr diesen Weg konsequent geht, dann winkt Euch auch ein Lohn, nämlich das Eingehen in den Ursprung, das nach Hause zurückkehren. Ihr könnt Euch vorstellen, dass es ziemlich egal ist, ob Ihr ein grünes oder ein rotes Hemd anhabt, wenn Ihr in den Ursprung zurückkehrt. Genauso egal ist es, ob Ihr dieser oder jener Gruppierung angehört, wenn Ihr die fünf Seelenqualitäten lebt, dann steht Ihr über Institutionen, dann lebt Ihr in der Essenz und die kennt keine Schattierungen. Für unsere beiden Gruppen (Ihr erinnert Euch: die in der Eiswüste und jene am Äquator) gibt es keine unterschiedliche bedingungslose Liebe, es gibt keine antarktische Selbstehrlichkeit und keine tropische Freude. Diese Seelenqualitäten sind für alle gleich. Das ist die Essenz - Ihr könnt sie umhüllen mit Institution, aber Ihr könnt sie nie völlig unterdrücken, sie kommt immer wieder ans Licht, wo sie auch hingehört!

      In allen Religionen steht das Zurückkehren in den Ursprung als Ziel fest. Sicher, es wird nicht überall so genannt, aber wenn Ihr wirklich die Tiefe sucht, werdet Ihr diese einfachen Wahrheiten finden. Jede Religion bietet Hilfen an, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Es gibt nur einen Weg, das ist das Erlernen der fünf Seelenqualitäten. Niemand kann Euch einen einfacheren oder billigeren Weg weisen, niemand kann für Euch Schritte unternehmen - jedes Wesen geht selbst seinen Weg. Im Laufe der Zeit haben die Institutionen verschiedene Wege aufgezeigt. Leider ist es geschehen, dass diese Wege dogmatisiert wurden. Alle müssen dann diesen Weg gehen, wenn sie ans Ziel kommen wollen (alle anderen können nie dahin gelangen). Die Essenz ist so auf der Strecke geblieben, zurückgeblieben ist ein Weg, der nicht lebt, eine leere Hülle.

      Kriege / Gewalt im Namen Gottes

      Ihr wisst alle, dass es immer wieder zu Mord und Totschlag im Auftrag von Religionen und im Namen Gottes gekommen ist, kommt und leider kommen wird. Eure Geschichte bezeichnet dies als Religions- oder Glaubenskriege. Wenn die Religionen das Ziel haben, den Menschen Wege zu zeigen, wie sie zurück in den Ursprung, nach Hause gelangen können, dann versteht es sich eigentlich von selbst, dass Mittel wie Mord, Totschlag oder Krieg kaum geeignet sind, dieses Ziel zu erreichen. Trotzdem geschah und geschieht es immer wieder.

      In solchen Fällen ist die Institution selbständig geworden und hat sich von der Essenz gelöst. Es ist nur noch eine Fassade. Hinter dieser Fassade werden egoistische und machtpolitische Interessen verfolgt. Der Preis spielt dabei keine Rolle, Hauptsache es dient der eigenen Sache. Schon immer haben sich inkarnierte Wesen Institutionen zunutze gemacht, um persönliche Macht zu erreichen oder zu festigen. Dass dies sicher nichts mit der Essenz zu tun hat, versteht sich von selbst.

      Ein Problem hierbei ist die Auswahl, die Interpretation und die Auslegung von Texten, auf welche sich jede Religion beruft. Diese werden manchmal so gedreht (oder verdreht), dass sie als Rechtfertigung dienen. Wenn dies dann oft und laut genug verkündet wird, so wird es auch geglaubt.

      Wenn Ihr aber diesen Rechtfertigungen alle Mäntelchen, welche ihnen umgehängt wurden, wegnehmt, dann bleibt nichts mehr übrig als persönliche Machtansprüche.

      Wenn die Essenz von allem die bedingungslose Liebe ist, ist es dann wichtig, von wem diese Liebe kommt? Glaubt Ihr, es gäbe in der geistigen Welt verschiedene Quellen von Liebe und Freude - oder gibt es gar verschiedene "Ursprünge"? Nein, dies sind alles Qualitäten der Materie; und je mehr ein Wesen in dieser Materie verhaftet ist, um so wichtiger sind solche persönliche Machtansprüche.

      Wenn Ihr die bedingungslose Liebe und damit verbunden die fünf Seelenqualitäten in einem Glaubenskrieg sucht, dann werdet Ihr Mühe haben sie zu finden - weil sie nirgends anzutreffen sind. Also kann eine solche Unternehmung nicht von der Essenz her stammen, sondern nur von den Menschen, welche die Institution verkörpern.

      Wenn Ihr bei der Verfolgung und Misshandlung von Andersgläubigen die bedingungslose Liebe und damit verbunden die fünf Seelenqualitäten sucht, werdet Ihr ebenfalls Mühe haben. Auch hier handelt nicht die Essenz, sondern die Institution.

      Lasst Euch nicht Sand in die Augen streuen und entscheidet selbst für Euch. Keine Auslegung, keine Interpretation befreit Euch von Eurer Verantwortung.

      Wie findet Ihr die Essenz?

      Nun stellt sich die Frage, wie man denn die Essenz hinter etwas findet. Eigentlich ist es ganz einfach und doch schwierig. Es geht darum, in allem was Ihr macht oder dem Ihr begegnet, die fünf Seelenqualitäten zu suchen. Findet Ihr sie, dann ist es gut; findet Ihr sie nicht, dann wisst Ihr, woran Ihr seid.

      Nehmt diese Qualitäten als Messlatte, als Wegweiser. Um diese geht es - nicht um mehr, aber auch um nichts weniger.

      Hütet Euch vor Weltbildkorrekturen, verschliesst nicht die Augen, sondern stellt Euch den Tatsachen, so wie sie sind. Wenn Ihr dies tut, dann könnt Ihr furchtlos Euren Weg gehen und Ihr findet immer die Essenz hinter allem. So gelangt Ihr an Euer Ziel, so kehrt Ihr nach Hause zurück.

      Es ist uns klar, dass es nicht immer einfach ist, überall hinter all die Verhüllungen zu schauen. Es bringt aber nichts, wenn Ihr verzweifelt, weil es so ist, wenn Ihr nicht beginnt, die ersten Schritte zu tun. Es ist ein Weg, der von Euch etwas verlangt, nämlich das tägliche Bemühen um eine lautere Lebensweise. Es wird Euch klar sein, dass es ja nicht darum geht, nur bei den andern die Qualitäten zu suchen, und sich selbst davon auszunehmen. Nein, das Bemühen beginnt bei Euch selbst, jeden Tag und zwar solange, bis es kein Bemühen mehr braucht, weil alle Qualitäten hell leuchten und strahlen.

      Zum Schluss

      In diesen Zeilen ist oft von Institutionen die Rede. Es ist aber nicht unsere Absicht, mit dem Finger auf diese oder jene Gruppierung zu zeigen oder sie an den Pranger zu stellen. Nein, das ist auch nicht Eure Aufgabe. Es geht darum, sich selbst klar zu werden, wo die Essenz gelebt wird. Wenn Ihr etwas ändern wollt, dann geht selbst mit dem eigenen Beispiel voran. Kämpft nicht dogmatisch gegen Dogmen, ersetzt nicht fremde Dogmas durch eigene, sondern geht Euren Weg hin zur bedingungslosen Liebe. Dieser Weg führt zurück in den Ursprung, nach Hause.

      Über andere herzuziehen ist nicht das Mittel, etwas zu bewirken. Befreit Euch zuerst selbst, beginnt selber mündig zu werden, entscheidet selbst - so findet Ihr die Essenz. Wenn Ihr sie gefunden habt, dann folgt ihr, denn sie führt zum Ziel.

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