Название | Sky-Troopers 3 - Piraten! |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Sky-Troopers |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783752910728 |
„Negativ, Ma´am“, meldete sich June Galley prompt. „Von den Holzhäusern bleiben nur große Scheiterhaufen. Um da an die Glutnester zu gelangen, brauchen wir Wasser, dass mit großer Wucht und tief eindringt. Das schaffen wir mit den Impulskanonen nicht.“
Joana stieß einen unhörbaren Fluch aus. Galley hatte recht. „Achtung, Löschpanzer, Befehl zurück. Panzer Eins schlägt Schneisen, Panzer Zwei unterstützt Sergeant Galleys Truppe beim Ablöschen der Glutnester.“
Sie hörte die Bestätigung und wie June Galley die Trooper Bremer, Kelly und Laumer zurückbefahl, um Reservetornister zu holen.
Aus den Augenwinkeln sah sie eine Gruppe von Gestalten, die geisterhaft wirkten. Alles an ihnen war schwarz und grau, und starrte von Schmutz. Augen und Münder wirkten surreal sauber. Die Leute schrien erregt, als sie die Trooper so unerwartet vor sich sahen. Hastig kamen sie heran. Aus der Nähe wurde deutlich, dass zwei der Überlebenden nahezu unbekleidet waren. Die Trooper kannten die Auswirkungen von Druckwellen und wunderten sich kaum. Der Mensch erwies sich oft als zäher als die Kleidung, die er trug.
Eine Frau, die offensichtlich die Wortführerin war, dankte Joana überschwänglich, dass endlich Hilfe eingetroffen war. Ein Mann in ihrer Begleitung stand einfach nur da und weinte hemmungslos. Die Tränen hinterließen helle Furchen in seinem Gesicht. Ein junges Paar hielt sich an den Händen und starrte die Trooper ungläubig an.
Basari winkte zwei Trooper aus Riordans Gruppe heran, damit diese den Leuten Wasser gaben.
„Ihr seid vom Militär?“, fragte die Wortführerin schließlich und setzte dankbar die Flasche ab. „Mein Gott, ihr glaubt nicht, wie froh wir sind, dass ihr gekommen seid. Wir dachten nicht, dass überhaupt jemand kommen würde. Ich meine, ihr kommt ja sicher von weit her. Und dann diese elend langen Flugzeiten, nicht wahr?“
Die Frau war erleichtert und der Schock der bisherigen Ereignisse löste sich. Für den Moment. Er würde wiederkehren, zu einem späteren Zeitpunkt, und dann möglicherweise noch sehr viel schwerer ausfallen. Alle Überlebenden mussten daher intensiv betreut werden. Doch im Augenblick hatte Joana andere und weit dringlichere Probleme.
„Raumkavallerie des Direktorats“, sagte sie leise und eindringlich. „Wir sind von der fünften Sky-Cav, aber es sind noch zwei weitere Regimenter im Einsatz. Wir kamen mit der Trafalgar. Die steht direkt über uns im Orbit.“ Sie legte ihre Hand auf die Schulter der Frau. „Wir wollen helfen. Wir wollen allen helfen, verstehen Sie? Ich muss wissen, ob Sie irgendwo Leute gesehen haben, die sich in einer akuten Notlage befinden. Haben Sie andere Leute gesehen?“
Das Gesicht der Frau wurde nachdenklich, dann seltsam geistesabwesend. „Die Familie Stretwald. Ja, die habe ich gesehen. Die sind alle tot. Wie das Haus. Das ist auch tot. Und die Merkers und die Gretfells ... Aber die sind auch tot. Glaube ich. Aber das Haus von den Smetjes ... Das ... Das ist auch weg ... Aber da habe ich Schreie gehört.“
„Wo ist dieses Haus, in dem Sie Schreie gehört haben?“
„Das ist da.“ Die Frau wandte sich um und sah in Richtung des Feuers. „Da, wo es brennt.“ Ihr Gesicht verzerrte sich. „Es brennt! Mein Gott, wir werden alle verbrennen! Alle verbrennen ...!“
„Niemand wird mehr verbrennen“, sagte Joana eindringlich. „Wir sind da und wir helfen Ihnen. Ihnen und den anderen. Keiner wird mehr verbrennen.“ Joana zog die Überlebende herum und deutete in die entgegengesetzte Richtung, wo gerade ein Landungsboot der zweiten Welle aufsetzte. „Gehen Sie dorthin. Dort wird man Ihnen helfen. Schaffen Sie es, dorthin zu gehen?“
Das junge Paar kam näher. „Wir schaffen das“, versicherte der Mann. „Wir bringen sie und die anderen dorthin, wo die Schiffe landen.“
Joana hatte kein besonders gutes Gefühl, als sie der Gruppe noch ein paar Wasserflaschen aushändigen ließ und dann zusah, wie die Überlebenden in Richtung der aufsetzenden FLV gingen. Es wäre besser gewesen, wenn jemand sie begleitet hätte, aber sie konnte keinen ihrer Trooper entbehren. Sie waren hier die vorderste Linie und die mussten sie halten, damit die anderen Regimenter ihre Arbeit machen konnten, ohne vom Feuer bedroht zu werden.
Sie warf einen Blick zu Mario Basari, der Daten in seinen Mini-Comp eingab, und blickte dann auf ihr Display. Sie waren erst ein paar Minuten auf der Oberfläche von Neijmark, und wenn sie sich die Ergebnisse der Scans und die taktischen Daten ansah, dann schien es im Augenblick noch nicht so, als wären die Trooper in der Lage, die Oberhand zu gewinnen.
***
Lieutenant Bradshaw landete mit der sechsten Raumkavallerie in der zweiten Welle. Hier gab es kaum Brände, aber er und seine Troopers waren von einem Trümmerfeld umgeben. Aus einiger Entfernung war das Prasseln der Brände zu hören. Gelegentlich trieb eine Rauchschwade heran, doch insgesamt blieben sie verschont. Der Lieutenant hörte, wie die Sergeants seine Bergungseinheit formierten und das Gerät aus dem FLV luden. Er versuchte, mit zunehmender Verzweiflung, Ähnlichkeiten zwischen der Satellitenaufnahme der ursprünglichen Stadt und dem derzeitigen Chaos zu finden. Er war von beschädigten oder zusammengebrochenen Holzhäusern umgeben. Nur rechts von ihm stand ein Bau, der aus gebrannten Lehmziegeln errichtet worden war. Unter anderen Umständen hätte sich Bradshaw für diese archaische Bauweise interessiert, doch im Augenblick war er dankbar, dass die Siedler wenigstens ein Gebäude zuwege gebracht hatten, welches nicht nur aus Holz bestand. Viel war davon allerdings nicht übrig. Zwei der Außenwände waren noch intakt, die anderen in sich zusammengestürzt. Dabei hatten sie die beiden Stockwerksebenen mit sich gerissen. Ein paar Dachbalken reckten sich empor und erinnerten an Finger, die sich anklagend gen Himmel richteten.
Über allem hing Staub und überall lagen größere und kleinere Fragmente von Holz. Dazwischen, wie Bradshaw mit Schaudern erkannte, die Überreste von Menschen. Es war schwer, sie unter all dem Dreck zu erkennen. Selbst das geronnene Blut wirkte grau und schwarz. Einige der Toten schienen unverletzt und wirkten seltsam friedlich, so als schliefen sie nur. Andere waren verstümmelt oder zeigten schwere Wunden. Münder waren in einem letzten Schrei oder einem erbarmungswürdigen Stöhnen erstarrt. Augen stierten blicklos in den Himmel und Bradshaw war froh, dass der Staub sie bedeckte und ihm die Illusion vermittelte, als seien sie doch geschlossen.
Man hörte das Knacken von Holz, wenn Trümmerteile nachgaben und ins Rutschen gerieten.
Auf den ersten Eindruck schien es nicht so, als könne es hier Überlebende geben, aber Bradshaw wusste, dass dies täuschen konnte. So verletzlich die menschliche Spezies auch sein mochte, ihr Körper erwies sich immer wieder als überraschend zäh und widerstandsfähig. Wenn es Überlebende gab, und darauf setzten Bradshaw und seine Truppe all ihre Hoffnung, dann würden sie diese auch finden und retten.
Der Lieutenant und sein First-Sergeant, José Fernandez, teilten sich die Aufgabe. Während sich die Bergungstruppe hinter ihnen formierte, gingen die beiden Männer auf jeweils einer Straßenseite entlang, hatten die Scanner ihrer Kampfanzüge auf maximale Leistung geschaltet und suchten das Umfeld zusätzlich mit ihren Augen ab. Da es hier keine Brände gab, lieferten die Thermoscanner zuverlässige Ergebnisse. Sie registrierten mehrere Körper, deren Lebensfunktionen erloschen waren. Einer von ihnen gab eine abklingende Wärmestrahlung ab. Bradshaw seufzte schwer. Wären sie doch nur früher eingetroffen, vielleicht hätten sie den Unglücklichen noch retten können.
Der First-Sergeant schob mit der Stiefelspitze etwas Schmutz von der Straße. „Kein normaler Belag, Sir. Was ist das für ein Zeug? Sind das Steine?“
„Ich weiß es nicht. Sieht in etwa so aus, wie das Zeug, aus dem sie die festeren Häuser gebaut haben. Ich halte es für gebrannte Ziegel.“
„Hätten diese Idioten guten Bauschaum bei den Gebäuden benutzt, wären die Schäden nicht so schwerwiegend und es gäbe auch kaum Brände.“
„Auf dem Mars soll es ein paar Leute geben, die ihre Häuser inzwischen auch aus Holz errichten lassen, um damit ihren Wohlstand zu zeigen. Allerdings ist das Material zusätzlich imprägniert und damit stabiler und feuerfest.“ Bradshaw zuckte die Schultern. „Die Siedler haben genommen, was ihnen die Natur hier überreichlich bietet.“