Mia am Meer. Katja Pelzer

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Название Mia am Meer
Автор произведения Katja Pelzer
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742797094



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      Katja Pelzer

      Mia am Meer

      Eine Romanze zwischen den Jahrhunderten

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Kapitel 30

       Kapitel 31

       Kapitel 32

       Kapitel 33

       Kapitel 34

       Kapitel 35

       Kapitel 36

       Kapitel 37

       Kapitel 38

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Halb acht. Zu Hause würde sie sich jetzt noch einmal umdrehen und versuchen, wieder einzuschlafen. Aber sie war nicht zu Hause. Sie war auf Kur.

      Mia öffnete die Vorhänge und schaute hinaus aufs Meer bis zur Hallig. Das Meer, das große graue Tier, sträubte sein Fell. Hier und dort leuchteten weiße Streifen auf.

      Mia schlüpfte in Leggings und ein rotes T-Shirt-Kleid. Bequeme Kleidung für ihre Anwendungen. Schnell noch schminken. Ungeschminkt kam für Mia nicht in Frage, auch nicht auf Kur.

      Als Erschöpfung hatte der Arzt ihren Zustand bezeichnet. Depressive Krise nannte er ihn an anderen Tagen. Mia war egal, wie das hieß, was sich da vor vielen Monaten über sie gestülpt hatte. Sie hatte alles getan, um sich davon zu befreien. Wieder sie selbst zu werden. Sie selbst, mit einer Narbe mehr. Nach diesem Selbst sehnte sie sich.

      Im Treppenhaus begegnete ihr kein Mensch. Die meisten Gäste fuhren Aufzug. Die meisten Gäste waren Senioren. Sie fuhren selbst bis in die erste Etage. Mia lief, obwohl ihr Zimmer im fünften Stock lag.

      An der Rezeption in der benachbarten Reha-Klinik stand eine Gruppe Menschen in Funktionskleidung, wie Mia sie nicht besaß. Ein Blick genügte, um zu sehen, dass sie die Jüngste war. Die meisten Patienten waren Männer um die 60, die einiges an Gewicht trugen. Und aller Aufmerksamkeit war auf Mia gerichtet. Der Physiotherapeut Jochen kam aus seinem Büro und trieb seine schwerfälligen Schäfchen hinaus an den Strand. Das morgendliche Watt war noch kalt. Mia fühlte Muschelkanten und Steinrücken unter ihren Füßen.

      Alle stellten sich im Kreis auf, Jochen als Vorturner mit dem Rücken zum Meer. Atmen und die Arme hierhin und dorthin werfen und schwingen. Sich drehen mit geschlossenen Augen. Einatmen, während der Zeigefinger ein Nasenloch zudrückt. Beim Ausatmen durch den Mund pfeifen. Das war Atemtherapie.

      „Wer nicht pfeifen kann, darf singen“, sagte Jochen. „Und wer nicht singen kann, kann auch summen.“ Mia wusste nicht, ob seine Ansage ein Witz oder ernst gemeint war. Sie fand es schwierig durch ein Nasenloch einzuatmen. Es verursachte Klaustrophobie. „Lächerlich“, dachte sie. Hier war genug Luft zum Atmen auch durch ein Nasenloch. Vor einem Jahr, wäre ihr diese Einsicht nicht gekommen.

      Ein Teil des Kreises lachte. Beim Ausatmen zu pfeifen war aber auch wirklich lachhaft.

      Kapitel 2

      Gabi Weber war der einzige Mensch, der seit zwei Jahren Mias nackte