Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen. Geshe Kelsang Gyatso

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Название Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen
Автор произведения Geshe Kelsang Gyatso
Жанр Философия
Серия
Издательство Философия
Год выпуска 0
isbn 9783752999020



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sehr klar ist und fünffarbiges Licht ausstrahlt.

      In ihm ist mein unzerstörbarer Wind im Aspekt eines Buchstabens HUM,

      Der der eigentliche Glorreiche Heruka ist.

      Mein Geist tritt in das HUM ein und vermischt sich damit, wie Wasser sich mit Wasser mischt.

      Ich halte dieses HUM, das mein unzerstörbarer Wind und Heruka ist, mit Achtsamkeit und meditiere einsgerichtet darüber.

      Indem ich diese Meditation festige, wird die Bewegung meiner inneren Winde der Vorstellungen aufhören.

      Somit werde ich ein vollqualifiziertes klares Licht wahrnehmen.

      Indem ich die Übung dieses klaren Lichts vollende,

      Werde ich die eigentliche Vereinigung des großen Keajra erlangen, den Zustand der Erleuchtung.

      Dies ist die große Güte Guru Herukas;

      Möge ich so werden wie Du.

04_Avalokiteshvara

      Essenzielle Einsichten in die Avalokiteshvara Sadhana: Gebete und Bitten an den Buddha des Mitgefühls

      Wer ist Avalokiteshvara? Avalokiteshvara ist ein erleuchtetes Wesen, das eine Manifestation des Mitgefühls aller Buddhas ist. Das Mitgefühl aller Buddhas erscheint als Avalokiteshvara. Er ist die Synthese aller Buddhas. In diesem Zusammenhang bezieht sich Sadhana auf das rituelle Gebet für die Erlangung von Avalokiteshvara, dem Buddha des Mitgefühls. Die eigentliche Sadhana findet sich in Anhang III.

      Die Vorteile, sich in dieser Sadhana zu üben, sind unermesslich. Durch aufrichtige Übung der Anleitungen, die in dieser Sadhana dargelegt sind, können wir zuerst unsere eigenen täglichen Probleme lösen, indem wir unser Begeh­ren, unsere Wut und Unwissenheit zähmen, und mit dieser Fähigkeit können wir dann Menschen in der ganzen Welt auf den richtigen spirituellen Pfad führen, durch den sie den wirklichen Sinn des menschlichen Lebens finden.

      Die Hauptpraxis dieser Sadhana ist, uns darin zu schulen, die sechs Arten von Lebewesen zu reinigen und zu verwandeln, was eine sehr gesegnete Anleitung ist, die der Ganden Emanationsschrift entstammt. Die sechs Arten von Lebewesen sind: Götter, Halbgötter und Menschen, die drei höheren Arten von Lebewesen, sowie Tiere, hungrige Geister und Höllenwesen, die drei niederen Arten von Lebewesen. Es gibt sieben Stufen, um diese Sadhana zu üben.

      DIE ERSTE STUFE: ZUFLUCHT NEHMEN UND BODHICHITTA ERZEUGEN

      ZUFLUCHT NEHMEN

      In diesem Zusammenhang bezieht sich Zufluchtnahme darauf, Zuflucht in Buddha, Dharma und Sangha zu suchen. Dies bedeutet, dass wir uns bemühen, Buddhas Segnungen zu empfangen, Dharma rein zu üben und Hilfe von reinen spirituell Praktizierenden, die als «Sangha» bekannt sind, zu erhalten. Wenn wir nicht in der Lage sind, diese Praxis auszuüben, werden wir nicht in den Buddhismus eintreten, und wenn wir nicht in den Buddhismus eintreten, werden wir keine Gelegenheit haben, die dauerhafte Befreiung von Leiden oder das höchste Glück der Erleuchtung zu erlangen. Dann werden wir den wirklichen Sinn des menschlichen Lebens verloren haben. Mit diesem Verständnis legen wir vor unserem spirituellen Meister oder einem Bildnis des Buddha, das wir als lebendigen Buddha ansehen, das Versprechen ab, während unseres ganzen Lebens und Leben für Leben Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha zu nehmen. Dieses Versprechen ist das Zufluchtsgelübde. Wir können dieses Zufluchtsgelübde ablegen, indem wir das folgende Zufluchtsgebet dreimal rezitieren, während wir uns auf seine Bedeutung konzentrieren:

      Bis wir Erleuchtung erlangen, nehmen ich und alle fühlenden Wesen

      Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha.

      Eine ausführliche Erläuterung der Zufluchtnahme findet sich in Teil Zwei dieses Buches im Abschnitt Meditation über Zufluchtnahme.

      BODHICHITTA ERZEUGEN

      «Bodhi» bedeutet Erleuchtung und «chitta» bedeutet Geist. Bodhichitta ist ein Geist, der sich spontan wünscht, Erleuch­tung zu erlangen, um jedem einzelnen Lebewesen jeden Tag zu helfen. Wir können dieses höchste gute Herz, Bodhi­chitta, erzeugen, indem wir das folgende Gebet drei­mal rezitieren, während wir uns auf seine Bedeutung kon­zentrieren:

      Möge ich aufgrund der Tugenden, die ich durch Geben und andere Vollkommenheiten ansammle,

      Ein Buddha werden zum Wohle aller.

      Eine ausführliche Erläuterung von Bodhichitta findet sich in Teil Zwei dieses Buches im Abschnitt Meditation über das höchste gute Herz, Bodhichitta.

      DIE ZWEITE STUFE: AVALOKITESHVARA VISUALISIEREN

      Auf der Grundlage dieser Visualisierung können wir mit unserer Schulung, die sechs Arten von Lebewesen zu reinigen und zu verwandeln, anfangen, Fortschritte machen und sie vollenden. Um eine besondere Verbindung zu den sechs Arten von Lebewesen herzustellen, stellen wir uns vor, dass wir von den sechs Arten von Lebewesen umgeben sind, alle im Aspekt von Menschen. Dies wird unseren Handlungen, den sechs Arten von Lebewesen zu helfen, Wirksamkeit verleihen.

      Wie visualisieren wir Avalokiteshvara? Wir denken immer wieder über die Bedeutung der Worte in der Sadhana nach, angefangen von «Ich und alle Lebewesen so weit wie der Raum» bis zu «Er ist die Synthese aller Zufluchts­objekte». Hierdurch werden wir ein allgemeines Bild von Ava­lokitesh­vara wahrnehmen, der auf unserem Scheitel weilt und auf dem Scheitel all jener, die uns umgeben, den sechs Arten von Lebewesen. Wir sollten mit diesem ungefähren allgemeinen Bild zufrieden sein. Dann denken wir aus tiefem Herzen: «Wie wunderbar wäre es, wenn ich der Buddha des Mitgefühls werden würde. Möge ich der Buddha des Mitgefühls werden, damit ich jedem einzelnen Lebewesen jeden Tag durch meine Segnungen und meine zahllosen Emanationen helfen kann.» Mit diesem höchsten guten Herzen widmen wir uns der Praxis der sieben Glieder.

      DIE DRITTE STUFE: DIE PRAXIS DER SIEBEN GLIEDER

      Die Praxis der sieben Glieder umfasst: Verbeugung, Dar­bringung, Reinigung, Sicherfreuen, Bitten, besondere Bitte und Widmung. Wie oben erwähnt ist die Schulung, die sechs Arten von Lebewesen zu reinigen und zu verwandeln, die Haupt­praxis, die wie der Hauptkörper ist. Die sieben Glie­der sind wie die Glieder, die den Hauptkörper unterstützen. Ein Körper kann ohne seine Glieder nicht funktionieren. In ähnlicher Weise kann die Schulung, die sechs Arten von Lebe­wesen zu reinigen und zu verwandeln, ohne die Praxis der sieben Glieder nicht funktionieren. Indem wir dies verstehen, sollten wir erkennen, dass die Übung der sieben Glieder unsere tägliche Praxis ist.

      Wir sollten kontinuierlich jeden Tag Verbeugung, Dar­bringung, Reinigung und so weiter üben, ohne sie zu vergessen. Die Objekte, vor denen wir uns verbeugen, denen wir Gaben darbringen, vor denen wir bekennen, uns erfreuen, an die wir Bitten und die besondere Bitte richten, sind die erleuchteten Wesen und wir widmen unsere Ver­dienste unserer eigenen Erleuchtung und der Erleuch­tung anderer. Deshalb ist die Praxis der sieben Glieder eine kraftvolle Methode, um unser Potenzial, Erleuchtung zu erlangen, unsere Buddha Natur, kontinuierlich wachsen zu lassen. Sie führt dazu, dass unsere Buddha Natur oder Samen sehr schnell zur Reife gelangt, sodass wir sehr schnell Erleuch­tung erlangen werden.

      Wenn wir durch diese besondere Schulung Erleuchtung erlangen, werden wir unsere Schulung, die sechs Klassen von Lebewesen zu reinigen und zu verwandeln, beendet haben. Das ist so, da wir in dem Moment, in dem wir Erleuch­tung erlangen, alle Unreinheiten der sechs Arten von Lebe­wesen reinigen und ihnen allen reines und immerwährendes Glück schenken können. Ausführliche Erklä­rungen zu jeder Übung der sieben Glieder sind im Buch Freudvoller Weg zu finden und in Sadhanas wie Dar­bringung