Sex mit der Hellseherin. Caroline Milf

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Название Sex mit der Hellseherin
Автор произведения Caroline Milf
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783752918595



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      „Ja“, bestätigte der Großfleischer. „Und da lässt du mich so lange erzählen und weißt schon alles?“

      „Ich musste er genau hören“, erklärte Dennis. „Haben die Adonays dir das schlimme Ende nicht vorausgesagt?“

      „Aba ja, und das ist ja die höchste Gemeinheit. Als ich das fünfte Mal da war und noch einmal zweihundertfünfzig Euro geblecht hob, haben sie mich vor finanziellen Rückschlägen gewarnt. Dieses elende Hellseherpack!“

      „Wieso Pack? Da haben die doch wieder nur richtig prophezeit“, meinte Dennis. „Und bist du nach deinem finanziellen Rückschlag nicht wieder hin?“

      „Na, aber selbstredend. Hin gerauscht bin ich, wollte den scheinheiligen Gangstern die feine Bude auseinandernehmen. Aba die waren ganz freundlich. Es täte ihnen ja furchtbar leid, dass sich die Prophezeiung bewahrheitet hätte, aber gegen die Macht der Gestirne kommt keiner an. Da habe ich mich vielleicht aufgeplustert und denen die Meinung gegeigt. Aba die verdammten Hochstapler haben sich überhaupt nicht aus der Fassung bringen lassen!“

      Der Fleischer wurde immer lauter, dass die anderen Gäste neugierig herüberschauten. Er sprang auf und stieß immer noch voll Wut seine rechte Faust in die Luft.

      „Sie Betrüger können mich vor Gericht weiter verarschen. Ich gehe zur Staatsanwaltschaft und zeige sie an!“, rief er, zuckte erschrocken zusammen und fuhr leise fort: „Und noch viel mehr habe ich denen an den Kopf geworfen.“

      Der Geschäftsführer, alarmiert von der Bedienung, näherte sich äußerst diskret ihrem Tisch und raunte: „Meine Herren, wenn Sie eine Auseinandersetzung haben, bitte nicht hier. Unsere Gäste legen sehr großen Wert auf Ruhe und höfliche Umgangsformen.“

      Ohne eine Antwort abzuwarten, kreiselte der pikierte Geschäftsführer herum und entschwand wieder. Dann tauchte plötzlich die Bedienung in dem körperbetonten Dirndl auf, wackelte kurz einladend mit ihrer Oberweite und fragte mit unbewegter Miene: „Die Herren wollen zahlen?“

      „So was!“, japste Michael Degenfeld entrüstet. „Hast du das gehört?“

      Er kramte erbost seine Brieftasche hervor und bezahlte.

      „Trinkgeld ist gestrichen“, raunzte er die Bedienung an. „Das spare ich für das nächste Lokal, wo man uns wie Gäste behandelt.“

      „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, mein Herr“, sagte die süße Bedienung, wackelte kurz provozierend mit ihren Gesäßbacken, lächelte die beiden Männer an und zuckte mit den Schultern.

      „Ich glaube, ich steh im Wald und bin ein Pilz“, entgegnete der Fleischer und stand auf. Unter den indignierten Blicken der übrigen Gäste stampfte Michael Degenfeld, mit drei Meter Abstand von dem lächelnden Dennis Oppenheim gefolgt, aus dem Lokal.

      „Und?“, fragte der Privatdetektiv, als sie durch den Englischen Garten spazierten. „Warum hast du das Prophetenpärchen nicht angezeigt?“

      „Ja, was konnte ich denn machen?“ Der Fleischer hob seine wurstförmigen Arme und ließ sie wieder fallen. „Die haben ja ganz hochnäsig jegliche Verantwortung weit von sich gewiesen. Und denen eine Verbindung zu der spanischen Schwindelfirma zu unterstellen, wäre nur schwer zu beweisen. Ich habe tagelang überlegt, was ich tun sollte. Mir fiel außerdem auf, dass ich von so einem Kerl in einem grünen Auto beobachtet wurde.“

      „Polizei?“

      „Natürlich nicht!“ Der Fleischer grinste verlegen und fuhr sich mit der fetten Pranke über sein Bulldoggenkinn. „Ich bin ja blamiert. Wenn das meine Simone, meine Mitarbeiter und Geschäftsfreunde mitbekommen, die lachen sich doch die Hucke voll. Außerdem war es Schwarzgeld, von dem das Finanzamt nichts erfahren darf.“

      „Okay, dann keine Polizei. Was erwartest du von mir?“, fragte Dennis.

      „Ganz einfach, schaff mir meine hunderttausend Euro wieder ran. Ich gebe dir fünf Prozent Provision.“

      „Sehr witzig“, meinte der Detektiv trocken. „Zehn Prozent ist heute bei solchen Fällen üblich. Keinen müden Euro weniger, sonst kannst du dir einen anderen suchen, der dir hilft.“

      „Dennis!“, meinte der Fleischer bekümmert, „dass du ausgerechnet von einem Freund so viel Geld willst. Zehntausend Euro magst du haben!“

      „Dann such dir einen anderen!“

      „Also gut. Zehn Prozent. Aber unter einer Bedingung: Wenn du die Scheine nicht ranschaffst, zahlst du deine Spesen selbst.“

      „Jetzt weiß ich, wie man vom schlichten Metzger zum Großfleischer wird“, sagte der Privatdetektiv.

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