Название | Sky-Navy 18 - Rettungskommando |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Sky-Navy |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783752922363 |
Eine leblose Gestalt, in der Paradeuniform der Sky-Cavalry, lag still in einer Ecke. Ein Stück entfernt saßen die drei hohen Räte Sangales, Kenduke und Lambert auf einer Kiste. Sie lächelten halbherzig, als sie Joana erkannten, doch dieses Lächeln gefror sofort, als Kenlor an deren Seite trat. Lambert hielt sich die Seite und schien sich einige Rippen geprellt zu haben.
Die beiden überlebenden Sky-Trooper waren dabei, alle Kisten gründlich nach Material abzusuchen, das in dieser Lage hilfreich sein konnte. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei den Behältern, deren Beschriftung auf Sanitäts- und Ärztematerial hinwies. Trooper Adashi humpelte sichtlich und versuchte krampfhaft, nicht mit dem linken Fuß aufzutreten.
Wieder ein Stück abseits bildeten die Norsun eine kleine Gruppe. Es handelte sich um den Wissenden Sker-Lotar, der nun schon einige Zeit auf der Sky-Base Arcturus bei den Menschen lebte, das alte Höchst-Wort Surus-Galmon, Verlierer der Schlacht im Rylon-System, und die beiden kleinen Mütter Sogares und Gerrun. Letztere hatte sich das linke Bein gebrochen und gab immer wieder ein leises, schmerzerfülltes Pfeifen von sich.
Trooper Adashi stieß einen triumphierenden Schrei aus. „Hier in der Kiste ist Medo-Zeugs! Verbandmaterial, Medikamente und da soll auch ein Analysegerät drin sein. Los, Mason, hilf mir mal, den Behälter zu öffnen!“
Kenlor sah düster dorthin, wo die beiden Soldaten einen Transportbehälter aus einem der Wandregale zogen und auf dem Boden abstellten. „Primär-Kommandant Redfeather, ich fordere Unterstützung von Ihnen ein.“
John nickte und rief Pearl Stevens herbei. „Joana und der First-Sergeant. Wenn Sie es wünschen, so werde ich Sie ebenfalls begleiten.“
„Nein“, lehnte der Hoch-Kommandant ab. „Ihr sorgt dafür, dass sich Eure Gruppen daran erinnern, dass sie noch immer Gefangene der verborgenen Welt sind. Ich lasse eine der Leibwachen hier, damit es ihnen leichter fällt.“
John Redfeather konnte sich ebenfalls in die Lage der Negaruyen versetzen und signalisierte erneut seine Zustimmung. „Teilen Sie mir mit, wenn Sie weitere Hilfe benötigen. Wir sind jetzt aufeinander angewiesen, Hoch-Kommandant, ob uns das gefällt oder nicht. Stevens, wir brauchen Löschgerät!“, rief er dem weiblichen Sergeant zu.
Pearl brachte zwei der transportablen Löschbehälter, die sich in Wandhalterungen überall im Schiff befanden. Sie reichte einen an Joana, dann wandte sich die Gruppe wieder dem Hauptkorridor zu. Einer der Leibgardisten blieb am offenen Schott stehen und ließ die Gefangenen nicht mehr aus den Augen.
Kenlor-dos-Alonges sprach den anderen Gardisten an: „Nimm dein Gewehr und klopfe damit regelmäßig auf den Gangboden. Vielleicht bekommen wir so heraus, wie weit der untere Rumpf voller Bodenmaterial steckt.“
Im Grunde war die Idee nicht schlecht. War der Raum unter dem Boden vollständig mit Sand und Erde gefüllt, dann musste der Schlag mit dem Kolben des Raketengewehrs dumpf klingen, war es hingegen ein Hohlraum, dann sollte das Geräusch entsprechend heller sein. Joana glaubte allerdings, dass diese Maßnahme an der Praxis scheitern würde, denn die Isolation und Schalldämpfung des Bodens war ebenso dick wie die der Wände.
Gehorsam klopfte der Leibwächter den Boden mit seiner Waffe ab, wobei er langsam vorwärts ging und immer wieder aufmerksame Blicke auf die Seitenwände und die Decke richtete. In dem Bereich, in dem sie sich nun bewegten, war der Korridor verdreht und verzogen. Das Material hatte der enormen Beanspruchung jedoch größtenteils standgehalten, von dem breiten Spalt im Gang abgesehen. Dennoch war Vorsicht geboten, denn einige der Seitenstreben waren leicht geknickt. Ab und an war ein Riss in Wand oder Decke zu sehen. Der Boden hatte sich unter den Gewalten nach oben gewölbt. Direkt hinter dem Spalt war der Gang von dreieinhalb Metern Höhe auf knappe zwei Meter zusammengedrückt worden.
Sie erreichten den Spalt und konnten einen Blick hinauswerfen. Wie durch leichten Nebel war dort, auf beiden Seiten des Wracks, eine wüstenartige Landschaft zu erkennen. Sand und leichte Bodenwellen beherrschten das Bild. An einigen Stellen ragten rote Gebilde auf, die auf überraschende Weise an Rosenblüten erinnerten.
„Anschabb, hoffentlich sind wir nicht in der Welt des Sandes gelandet“, kam es von Kenlor. „Dann könnte es schwierig werden, genießbares Trinkwasser zu finden.“
„Es gibt Pflanzen, wenn auch nicht viele“, gab Joana prompt zu bedenken. „Somit muss, zumindest in der Tiefe, auch Wasser existieren. Außerdem sehe ich rechts, fern am Horizont, einen langgestreckten grünen Streifen. Dort scheint der Bewuchs dichter und höher zu sein.“
Kenlor gab einen grunzenden Laut von sich und bedeutete der Leibwache, den Spalt zu überprüfen. Der Mann stocherte mit dem Kolben in den Sand, der alles bis auf Höhe der Bodenplatten auszufüllen schien, was sich im unteren Deck befand. Schließlich setzte er behutsam einen Fuß auf den körnigen Untergrund und belastete ihn allmählich. Der Sand gab ein wenig nach, hielt jedoch dem Gewicht stand.
Der Hoch-Kommandant bückte sich und ließ etwas Sand durch seine Finger rieseln. „Ein schlechtes Zeichen. Die Steinkörner sind sehr rieselfähig. Da der Fuß jedoch nicht tief einsinkt beweist dies, mit welcher Gewalt das Bodenmaterial ins untere Deck gepresst wurde.“
Seltsamerweise empfand Joana so etwas wie Mitgefühl für den feindlichen Offizier. „Tut mir leid, aber es sieht so aus, als hätten unsere Leute und deine Gardisten keine Chance gehabt.“
„Kein Gardist sollte auf solche Art sterben“, murmelte Kenlor.
Joana dachte an die zivilen Arbeiter und Angehörigen der Raumstation 47, die sich im vorderen verschütteten Frachtraum als Gefangene aufgehalten hatten und sah ihn kalt an. „Niemand sollte so sterben, gleichgültig, ob er zu Ihrer Garde gehört.“
Er erwiderte ihren Blick. „So mag es sein. Überqueren wir den Spalt. Dahinter ist einer der Zugänge zum unteren Deck und noch weiter hinten befindet sich das obere Sicherheitsschott zum Hauptmaschinenraum.“ Er spähte den Korridor entlang. „Sieht so aus, als hätte ich mich getäuscht. Es scheint doch nirgends zu brennen. Man kann den Rauch kaum noch sehen oder riechen.“
„Wir werden uns dennoch vergewissern müssen.“ First-Sergeant Pearl Stevens leckte sich über die trocken gewordenen Lippen. Sie atmeten die Luft des Planeten und die Luftfeuchtigkeit schien äußerst gering zu sein. „Das feuerfeste Schott zum Maschinenraum ist geschlossen. Dahinter kann es mit Urgewalt brennen und wenn wir Pech haben, dann öffnen wir das Schott, führen dem Feuer noch richtig schön Sauerstoff zu und die ganze Chose fliegt uns um die Ohren.“
Es war kein angenehmes Gefühl für die vier, langsam über den Spalt zu stapfen. Immer wieder strauchelte einer von ihnen, wenn der Sand etwas nachgab. Doch sie erreichten die gegenüberliegende Seite ohne Zwischenfälle.
Erleichtert spürte Joana wieder die soliden Kera-Plast-Platten unter ihren Stiefeln, auch wenn einige von diesen sich deutlich verschoben hatten.
„Keine Steinkörner!“, meldete die Leibwache. Der Mann kniete an einem breiten Riss im Boden und hatte den Kolben seiner Waffe hindurchgeschoben. Nach dieser ersten Meldung beugte er sich vor und leuchtete mit dem Scheinwerfer seines Kampfhelms in die Tiefe. „Ich sehe den Boden des unteren Korridors. Keine Steinkörner.“
In den Augen des Hoch-Kommandanten leuchtete es auf. Plötzlich war da wieder die Hoffnung, dass zumindest einige seiner Männer überlebt hatten. „Wir müssen hinunter. Los, Gardist, da vorne ist die Bodenluke.“
Bei nur rund zwei Meter Ganghöhe mussten sie sich bücken. Hier waren die Verwindungen des Korridors besonders deutlich und das Metall gab knarrende und seltsam ächzende Laute von sich.
First-Sergeant Pearl Stevens fühlte einen Schauder über ihren Rücken laufen. „Alles in Ordnung“, sagte sie mehr zu sich selbst, als zu den anderen, „die Geräusche haben nichts damit zu tun, das hier gleich alles auseinanderfällt. Beim Flug durch die Atmosphäre hat sich der Rumpf enorm