Das FBI gegen die Macht des Gebets I. George Curtisius

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Название Das FBI gegen die Macht des Gebets I
Автор произведения George Curtisius
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847651550



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die an die Armen nur Brosamen abgeben und die über den Kongress alle sozialen Verbesserungen für die Armen verhindern. Ihr Herz schlug für diese Armen, denen es nicht so gut ging wie ihnen.

      Das Zentrum des Kapitalismus war für sie New York mit der Wallstreet. Von der Wallstreet mit den New Yorker Börsen wurde aus ihrer Sicht der Kapitalismus der Reichen gesteuert. Für die Mitglieder der Gemeinde war die Wallstreet in New York das Sinnbild für den in der Bibel beschriebenen Tanz um das Goldene Kalb, als Moses die Gesetzestafeln vom Berg Sinai brachte.

      Wenn man etwas für die Armen des Landes tun wollte, müsste man die Wallstreet lahmlegen. Sie wussten nur nicht, wie das zu schaffen war und wer es hätte tun können.

      Nun hatten sie vor einer Woche aus den Nachrichten im TV und in ihrer Zeitung von Arkansas von dem Stromausfall in Las Vegas erfahren. Las Vegas war für exakt eine Stunde in Dunkelheit gefallen. Eine kleine Gemeinde der Methodisten in Louisiana, im Ort Lordsplace, hatte behauptet, in Las Vegas, dem Sündentempel Amerikas, mit Gebeten für kurze Zeit den Strom ausgeschaltet zu haben. Die Methodisten in Lordsplace wollten nur einen Beweis für die Kraft ihres Gebets liefern. Aus ihrer Sicht war es ihnen voll und ganz gelungen.

      Die Presse hatte sich darüber lustig gemacht, dass eine kleine Gemeinde der Methodisten glaubte, mit ihren Gebeten für kurze Zeit in Las Vegas den Strom abschalten zu können. Die Medien hatten für den Stromausfall in Las Vegas eine natürliche Ursache angenommen, auch wenn die Naturwissenschaftler, die Ingenieure und Physiker, es nicht erklären konnten, warum der Strom von den Kraftwerken geliefert wurde, aber von den großen Stromverbrauchern in Las Vegas nicht abgenommen werden konnte.

      Die Mitglieder der Gemeinde in Prayersplace wünschten sich, ebenso einen Beweis der Kraft ihrer Gebete liefern zu können wie in Lordsplace im Bundesstaat Louisiana. Im Anschluss an ihren Gottesdienst sprachen sich fast alle Teilnehmer dafür aus, ebenfalls einen besonderen Beweis für die Kraft ihrer Gebete erhalten zu können. Sie wussten nur nicht, wie sie das bewerkstelligen könnten. Man einigte sich darauf, in Gebeten Gott um Hilfe zu bitten und sich den Weg für solch einen Beweis aufzeigen zu lassen.

      Nach einiger Zeit der Überlegung entschied sich McGregor, nach Lordsplace zu fahren und Reverend Jeff Finner zu befragen. McGregor stellte sich als Reverend einer presbyterianischen Gemeinde vor, die mit Gebeten für kurze Zeit die Geschäfte in der Wallstreet in New York stoppen wollte.

      McGregor beglückwünschte Finner zu dem besonderen Beweis für die Kraft des Gebets. Er fragte ihn, warum sie Las Vegas ausgewählt hatten und wie sie vorgegangen seien, um diese unvorstellbare Kraft des Gebets zu erreichen. Finner erzählte ihm daraufhin von seinem Traum, von seiner Erleuchtung, von dem Besuch von Jacob, dem Boten der göttlichen Himmel, von den schönen Kreuzen und der Begeisterung der ausgewählten 12 Beterinnen.

      McGregor fragte ihn, wie er Jacob, den Boten der göttlichen Himmel, erreichen könne. Finner erklärte ihm, dass er Jacob nicht finden könne. Wenn die Engel der göttlichen Himmel wollen, dass die Gemeinde von McGregor ebenso einen Beweis für die Kraft des Gebets liefern dürfe, so werde sie sich melden und Jacob zu ihnen schicken. Er empfahl McGregor zum Herrn zu beten und um Führung zu bitten, wenn er für seine Gemeinde einen ähnlichen Beweis für die Kraft des Gebets erreichen wollte.

      McGregor hatte mit Jeff Finner noch einen kurzen Gedankenaustausch zur Führung ihrer beiden Gemeinden. Dann verabschiedete sich McGregor und fuhr nach Prayersplace zurück. Er hatte Finner nicht den Namen seiner Gemeinde genannt und Finner hatte Verständnis dafür gehabt. Lordsplace war zu bekannt geworden und musste immer mit dem Besuch des FBI rechnen. Die Gemeinde von McGregor sollte dagegen nicht in der Öffentlichkeit bekannt werden.

      Wenige Tage später hatte McGregor in der Nacht eine Offenbarung. Er wachte auf, weil er glaubte, eine harmonische Musik zu hören. Es klang wie Sphärenmusik, obwohl er nicht hätte erklären können, was er darunter verstand. Als er die Augen öffnete, sah er in seinem normalerweise dunklen Schlafzimmer ein sanftes Licht. Dann sprach eine Stimme zu ihm und sagte:

      „Ian McGregor, zu dir spricht Christomanus, der Beauftragte der göttlichen Himmel. Du und die Mitglieder deiner Gemeinde, ihr liebt Gott und euren Nächsten mehr als euch selbst. Ihr erfüllt seit Jahren die Gebote Gottes. Und Gott liebt euch, so wie ihr ihn liebt. Er beschützt euch vor Katastrophen und macht euch in eurer Arbeit erfolgreich. Ihr wollt euch nun die Kraft eurer Gebete in einer besonderen Aufgabe beweisen. Dabei wünscht ihr euch, die Wallstreet, das Zentrum des Kapitalismus, lahmzulegen.

      Es ist im Moment nicht der Wille Gottes, dieses Zentrum des Kapitalismus, das allein dem Satanischen in der Welt dient, für immer zu zerstören. Aber ihr könnt für alle Gott liebenden Menschen in der Welt ein Zeichen setzen, dass die Wallstreet verwundbar ist. Sie sollte für einige Stunden nicht arbeitsfähig sein. Ihr könnt mit eurem Zeichen beweisen, dass Gott, das Licht, und die ihn liebenden Menschen stärker sind als das Dunkle, dass sie stärker sind als das Satanische in der Welt.

      Jacob, der Diener der göttlichen Himmel wird dich am nächsten Tag besuchen. Du hast vom Wirken von Jacob bereits gehört. Jacob wird euch beraten, wie ihr die Arbeiten in der Wallstreet für einen halben Tag oder mehr zum Erliegen bringen könnt. Mehr ist zurzeit nicht nötig.

      Es wird später eine andere Aufgabe auf euch zukommen, mit der ihr mehr erreichen könnt. Haltet euch getreu an die Empfehlungen von Jacob, wenn ihr den gewünschten Erfolg haben wollt. Betet weiterhin dafür, dass das Licht in dieser Welt über die Dunkelheit im Bewusstsein der Menschen siegt.“

      Die Stimme war verklungen. Das Licht und die Musik wurden immer schwächer und verschwanden. Atemlos lag McGregor in seinem Bett. Zunächst glaubte er zu träumen. Dann wurde ihm klar, dass er um diese Offenbarung oder Erleuchtung gebeten hatte. Es musste also wahr gewesen sein. Jetzt fühlte er sich auserwählt.

      Einen kurzen Moment war er stolz darauf, bis ihm klar wurde, dass Stolz schon wieder eine negative Eigenschaft ist, die er überwunden glaubte. Dann erfasste ihn Demut, der geistigen Welt dienen zu dürfen. In seine Überlegungen sprach plötzlich Lisa hinein, seine Ehefrau. Sie fragte: „Hast du gehört, dass jemand, der sich Christomanus nannte, zu dir gesprochen hat?“

      McGregor fragte zurück: „Du hast es also auch gehört? Dann war es ganz sicher kein Traum.“ Er jubelte leise ein Halleluja vor sich hin. Dann sagte er: „Lisa, wir haben eine großartige Aufgabe erhalten. Hilf mir und uns allen, dass wir sie gut erfüllen können. Aber jetzt lass’ uns weiter schlafen. Er kommt Großes auf uns alle zu.“

      Am Nachmittag des nächsten Tages saß er in seinem Büro im Gemeindezentrum, als es an der Haustür klopfte. Er ging zur Tür und öffnete sie. Vor ihm stand ein bärtiger Mann mittlerer Größe im Alter von etwa 50 Jahren mit einer großen Tasche. Der Mann trug eine dicke Hornbrille und einen breitkrempigen Hut. Er fragte: Sind Sie Reverend Ian McGregor?“

      McGregor bejahte das. Der Besucher sagte, er sei Jacob, der Diener der göttlichen Himmel, der ihm angekündigt worden sei. McGregor sagte ihm, dass er ihn schon erwartet habe.

      McGregor bat Jacob, einzutreten. Sie gingen in den Konferenzraum des Gemeindezentrums, einem kleinen Anbau an der Kirche. Dort setzten sie sich. McGregor sah Jacob erwartungsvoll an. Jacob erklärte ihm, dass die Aufgabe darin bestehe, mit Gebeten die informationstechnische Infrastruktur der Wallstreet in New York für etwa 7 Stunden zum Ausfall zu bringen. In der Zeit von 10 a.m. bis 5 p.m. sollten keine Telefone, keine Computer-Server und keine Arbeits-Computer funktionieren. Auch Anzeigetafeln in Börsensälen würden nicht funktionieren.

      Es können in dieser Zeit keine E-Mails versendet werden und keine Websites aufgerufen werden. Die Beleuchtung werde jedoch funktionieren und alle anderen von Strom abhängigen Geräte werden ebenfalls funktionieren. Wenn es so käme, würde das Ergebnis jeglicher naturwissenschaftlichen Erkenntnis widersprechen.

      McGregor war erstaunt. Er und Mitglieder seiner Gemeinde hatten immer den Wunsch gehabt, die Wallstreet lahmzulegen. Aber sie hatten sich nie eine Vorstellung davon gemacht, wie das gehen könnte. Jacob lieferte ihnen nun einen konkreten Aufgabenumfang. Obwohl McGregor nun wusste, was sie zu tun hätten, beschlich ihn einen Moment lang Angst, dass die Aufgabe für sie zu groß sein könnte.

      Jacob