Название | Palmer :Black Notice |
---|---|
Автор произведения | Stephan Lake |
Жанр | Языкознание |
Серия | Palmer |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742720078 |
„Na gut, Sie eben.“ Fuck you, Murray. „Falls Palmer erfolglos ist, brauchen wir diese Kontakte. Seien Sie nicht geizig. Bezahlen Sie die Leute also gut, wir brauchen verlässliche Informationen.“
Murray sagte, „Wollen Sie mir jetzt erklären, wie ich meinen Job machen soll?“
Torres atmete tief ein. Er sah Murray vor sich, das Telefon am kahlgeschorenen Schädel, Füße hoch, Zigarillo zwischen den Zähnen. Wollen Sie mir jetzt erklären, wie ich meinen Job machen soll? Verdammter Murray. Er atmete aus, langsam und leise. Waren seine Ratschläge denn gar nichts wert? „Sie haben den Bericht gelesen, Rob. Also denken Sie daran, Palmer ist gefährlich. Vielleicht findet er heraus, um was es hier geht. Dann wäre auch er ein Zeuge. Und damit ein Risiko. Also, keine losen Enden in Singapur.“
„Was meinen Sie damit, keine losen Enden?“
„Sie wissen, was ich meine. Tun Sie es, klar? Schicken Sie Ihre besten Leute.“
„Ich fliege selbst. Mit drei meiner Männer.“
„Es geht hier um verdammt viel. Nehmen Sie also nur Ihre besten Leute mit, verstanden? Nur die besten.“
„Alle meine Männer sind die besten, Anthony.“
Rob Murray legte den Hörer auf und zog tief an seinem Zigarillo. Der Rauch breitete sich in seiner Lunge aus und schickte eine warme Welle durch seinen Körper. Ein gutes Gefühl.
Vermutlich.
Vermutlich war nicht gut genug. Bei weitem nicht. Vermutlich war für Verlierer. Verlierer wie Torres.
Er hingegen hatte eine Versicherung abgeschlossen. Und es war an der Zeit, dass Palmer von der Versicherung erfuhr.
Murra wählte eine Nummer. Ein Mal nur klingelte es, dann meldete sich der Angerufene.
„Ich bin da.“
Ja, so waren seine Leute. Zuverlässig. Schnell. Effektiv. Die besten.
Murray nahm die Füße vom Tisch und lehnte sich nach vorne.
„Griffin. Palmer. Grünes Licht.“
„Alles klar.“
„Wie sieht es aus bei dir?“
„Dunkel. Kalt. Wüste. Eine gottverlassene Gegend. Ich frage mich, warum der hier wohnt. Oder warum irgendjemand hier wohnt.“
„Nicht unser Problem.“
„Ja.“
„Report, sobald es erledigt ist.“
„Natürlich.
„Dann los.“
„Alles klar“, sagte Griffin wieder.
Griffin trank noch einen Schluck und stieg aus und ging los, in die Dunkelheit hinein.
Er fluchte, als er das erste Mal strauchelte.
15
Fünf Meilen hinter Benson Trail erreichte Palmer die Abfahrt vom Highway auf den Camino Cerro Chato. Von hier waren es noch drei Meilen bis zu seinem Land. Auf dem Platz vor dem Camino hielt er an.
Das Scheinwerferlicht seines Trucks beleuchtete einen weißen viertürigen Mercury Grand Marquis. Kein Fahrzeug, das er zuvor hier schon einmal gesehen hatte. Abgesehen von dem Marquis war der Platz leer.
Er nahm die Taschenlampe aus der Mittelkonsole und stieg aus.
Er leuchtete auf das Kennzeichen. Der Marquis kam aus ... uh, The Beaver State. Oregon. Sehr ungewöhnlich. Von der Westküste bis nach New Mexico waren es über zweitausend Kilometer, eine weite Strecke mit dem Auto, selbst hier im Land der unendlichen Weiten. In New Mexico sah er daher häufig Kennzeichen aus Texas, Colorado, Arizona, aber nur sehr selten welche von der Westküste.
Palmer leuchtete in das Wageninnere. Auf die Vordersitze, auf die Rücksitze, in den Fußraum. Keine Tasche, keine Kleidung, keinerlei Gegenstände, wie sie sich im Laufe der Zeit für gewöhnlich ansammeln. Noch nicht einmal eine dieser Schachteln, in die Fastfoodbuden ihre Sandwiches und Burger verpackten. Und das war wirklich bemerkenswert, denn seine amerikanischen Landsleute aßen ständig in ihren Autos. Das einzige, was er sah, waren zwei große Pappbecher.
Er probierte die Tür. Zu seiner Überraschung ließ sie sich öffnen.
Er leuchtete wieder ins Innere, suchte, fand aber nichts. Nur die Becher. Jeder ein halber Liter groß. In dem einen war noch ein Rest dunkler Flüssigkeit. Er roch daran. Kaffee.
Er ging um den Wagen herum. Der Marquis war unauffällig lackiert und hatte nur die Basisausstattung, keine Extras. Ein Leihwagen? Palmer suchte und fand auf der Frontscheibe einen Plastikstreifen mit Strichcode und einen zweiten Plastikstreifen am Fenster der hinteren Beifahrertür. Kein Zweifel, der Marquis war ein Leihwagen. Von Ford in Kanada gebaut, vermutlich in mehreren Etappen irgendwann von einem der großen Autoverleiher aus Portland oder Eugene oder Salem nach Santa Fe oder Albuquerque gekommen. Und jetzt nach Benson Trail.
Gefahren von jemandem, der nun auf ihn wartete.
Palmer stieg wieder in seinen Truck und lenkte ihn über den ratternden Cattleguard in den Camino.
Der Camino Cerro Chato ist eine Dirt Road, hatte die Immobilienmaklerin aus Benson Trail gesagt. Palmer hatte daher eine einfache, planierte Schotterstraße erwartet, aber beim ersten Befahren vor vielen Monaten gesehen, dass der Weg weder planiert, noch mit Schotter befestigt sondern nichts weiter war als ein ausgetrocknetes Flussbett. So uneben und steinig, wie die Natur es in Jahrhunderten erschaffen hatte.
So etwas nennen wir hier Dirt Road, hatte die Immobilienmaklerin gesagt.
Wer hier wohnte, besaß einen Truck mit hohem Radstand und Allradgetriebe, und nur wer einen Truck mit hohem Radstand und Allradgetriebe besaß, wagte es, hier durchzufahren. Jeder andere ließ sein Fahrzeug stehen und wurde abgeholt oder ging zu Fuß. Der Fahrer des Marquis war ebenso schlau gewesen.
Die Maklerin hatte ihm gesagt, die Anwohner wollten den Camino in diesem Zustand belassen, weil das Einbrecher fernhalten würde. Denn die könnten mit dem Diebesgut auf ihren Fahrzeugen schlicht nicht schnell genug fliehen. Palmer hatte eine andere Theorie. Wer so weit draußen wohnte, hatte keine Angst vor Einbrechern, sondern der wollte seine Ruhe. So wie er. Der Zustand des Camino half da enorm.
Hinter dem Cattleguard schaltete er die Scheinwerfer aus. Um ihn herum wurde es dunkel. Fast schwarz. Weit am Horizont ein dünner, glänzender Streifen. Santa Fe.
Palmer kannte jedes Loch, jeden Felsblock, jede Biegung auf den nächsten drei Meilen. Er brauchte kein Licht.
Der Truck wackelte und schwankte und quietschte zwanzig lange Minuten, dann wurde seine Vorsicht belohnt.
Er hielt an und stellte den Motor ab und kurbelte das Seitenfenster der Beifahrertür herunter. Kalte Luft strömte herein. Er nahm das Fernglas aus dem Handschuhfach und betrachtete den Trailer, der ihm als Zuhause diente.
Licht leuchtete mehrere Meter weit durch die Fenster und die geöffnete Tür.
Er beobachtete zwei Minuten. Drei. Fünf. Keine Bewegung vor dem Trailer, keine darin.
Sein Telefon vibrierte.
Er sah auf das Display und drückte die Taste.
„Hellström, was gibts?“
„Hallo Palmer. Wie gehts? Alles in Ordnung bei Ihnen?“
„Was gibts?“
„Uh ... schlechter Zeitpunkt?“
„Was gibts, Hellström?“
Hellström sagte, „Ein Job.“
Palmer atmete aus. Natürlich ein Job.
„Wir haben eine Situation“,