Название | Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin |
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Автор произведения | Julianne Becker |
Жанр | Языкознание |
Серия | Der Weg der Puppen |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742722737 |
Und das Tückische daran war, das Zeugs der Invasion war gleich an meinem Bewusstsein und meiner Aufmerksamkeit vorbei in meinen Panzerschränken verschwunden und deshalb rülpste ich nicht und fühlte mich nicht in Gefahr und konnte einfach weiter problemlos nett sein und mich der Situation aussetzen. Ich musste die anderen nicht mit meinem Leiden konfrontieren und niemanden durch mein Rülpsen belästigen, denn das gehörte sich ja schließlich nicht.
Und so ein Panzerschrank war schon viel schwerer zu öffnen. Nun, scheinbar fanden sehr, sehr hohe Schwingungen den Code des Zahlenschlosses, oder sie gaben den kleinen inneren Heinzelmännchen, den Panzerknackern, energetische Schneidbrenner in die Hand. Natürlich sah ich da gleich die Panzerknacker aus einem bekannten Comic mit höchst energetischen Schneidbrennern in meinem Innern herumlaufen und endlich diese Safes knacken, aber eigentlich wollte ich dann doch lieber die Safes ganz entrümpeln und zum Schrott bringen. Und ich hatte den Verdacht, dass man die Panzerschränke erst von ihrer Bodenplatte (meinem Körper) würde losschrauben können, wenn die Türen geöffnet und sie geleert waren, denn die Schrauben saßen innen.
Und so rülpste ich wieder unter den Fittichen Sanat Kumaras und wertete aus: Die Menschen meiner Umgebung hatten doch recht: So lange ich noch dick war, hatte ich da noch Panzerschränke rumstehen um Zeugs aufzunehmen, damit ich durch auffällige und unangenehme Körpersymptome nicht im normalen Leben gestört wurde, und genau da war ich auch noch unbewusst, denn das passierte automatisch. Ich konnte wirklich noch nicht ganz bewusst sein.
Aber ich konnte trotzdem wesentlich bewusster leben als meine Mitmenschen, die so über mich urteilten und so vieles besser zu wissen glaubten, vor allem, was genau ihrer Meinung nach mit mir los sei, denn das war der Teil der Unterstellung, der nicht stimmte. Diese Menschen zogen es vielleicht nur vor zu emittieren und hatten keine Ahnung vom Absorbieren. Und die meisten psychischen Heilungstechniken sowie sehr hohe Energien öffneten offenbar genau diese Tresore, das lag bestimmt auch dem "Atmen, um schlank zu werden" zu Grunde, einem Buch von Sondra Ray, das mich schon vor Jahren beeindruckte.
Nun, in mir standen Panzerschränke zahlreich herum und schienen besonders schwer zu knacken. Oder ich war einfach nur so dumm, immer wieder neue daneben zu stellen. Gut, also ging es eigentlich darum, mich schlank zu rülpsen. Vielleicht würde ich dann einen Bestseller schreiben "Wie rülpse ich mich schlank?" Denn mit solchen Themen konnte man leicht ganz viele Menschen interessieren, offenbar war ihnen das viel wichtiger als sich ein richtig erfülltes, gesundes und friedliches Leben auf einer ebenso friedlichen Erde zu manifestieren.
Aber für mich war die Zeit der Diäten endgültig vorbei, ganz gleich mit welcher Technik, denn die gehörten auch zur Dualität, mir ging es nicht um Schlanksein sondern immer nur um Bewusstsein, auch wenn Abnehmen schon ein netter Nebeneffekt gewesen wäre. Ich liebäugelte natürlich damit, aber es hatte nicht oberste Priorität, und ich wusste mittlerweile auch, ich selbst konnte es innerhalb der 3d-Dualität auch nicht machen. Ich musste vom Bewusstsein her einfach schon schlank sein. Und in meinem Bewusstsein war ich das längst. Ein Aspekt von mir fand das selbstverständlich.
Gut, das bedeutete in der Konsequenz nun aber auch, so lange ich die Safes rumstehen hatte, lief Zeugs da hinein, ohne verdaut zu werden und ich verdaute nur den Überschuss. Das war bei der Invasion also auch passiert. Und auch diese alte Gewohnheit, neue Safes nach Hause zu schleppen, um das körperliche Wohlbefinden zu erhalten, konnte ich offensichtlich nur knacken, wenn ich mit wirklich allem in meinem Leben ganz bewusst umging und neue Gewohnheiten trainierte. Mein Körper-Panzer-Syndrom war geradezu der Garant dafür, dass ich gewisslich aufwachen würde, dereinst irgendwann einmal.
Und als ich schon wieder ganz resigniert in mich zusammensinken wollte, weil die Wurst erneut weit weg auf das Ende der Stange gerutscht war, wo ich doch gerade geglaubt hatte, nun könnte ich diese fast schon zu fassen kriegen, ermutigte mich mein Lehrer. Ich könne mich zum Safeknacken und Entrümpeln doch einfach noch einmal rülpsend-korrekturlesend durch das ganze Manskript atmen, das ja auch für mein ganzes Leben stand, mein Körper würde davon immens profitieren. Und er schlug vor, bei jedem Absatz aufzublicken und den Drachen Artur vor mir anzuschauen und während und nach dem Absatz so lange zu rülpsen, bis es wieder gut in mir sei. Seine Schwingung würde mir nun helfen, die Safes zu öffnen und die Schrauben an der Bodenplatte zu lockern, nun denn.
Und als ich den Vorschlag in die Praxis umsetzte, stellte ich fest, dass das Rülpsen zwar das Verdauen selbst war, aber damit räumte ich nur Zeugs aus den Safes. Die Bodenschrauben lockerte ich erst am Ende vom Rülpsen entweder mit Gähnen, Lachen, Heulen oder mich Schütteln. Und das fiel mir doch tatsächlich erst auf, als ich es Absatz für Absatz, immer wieder erneut erlebte, dabei kannte ich das schon ganz lange aus der therapeutischen Praxis. Und das bedeutete auch: So lange ich ohne eine solche Endreaktion rülpste, war ich noch nicht fertig. Und ich war gewisslich motiviert, meine Bodenschrauben zu lockern und diese Panzerschränke zu verschrotten. Sollten die anderen doch getrost von mir behaupten, bei mir sei eine Schraube locker...
Die Sache mit dem Nettsein
Und diese Safes füllte ich leider immer wieder selbst mit meinem Nettsein. Warum hatte ich immer den Drang dazu? Nun kam mir auch da eine plausible Idee: Ich hatte doch nur selten die Erfahrung von passenden Drehbüchern gemacht! Und irgendwann verlangte es ich dann nicht mehr und merkte stattdessen, dass es hilfreich sein konnte, den anderen die Erfüllung ihrer Drehbücher erst einmal mit ganz viel wohlwollender Energie zu signalisieren. Es war eine Frage von "bekommen, was man will" und "wissen, wie man es macht". Und so lernte ich, diese Gabe zumindest unbewusst zu meinem Zwecke einzusetzen. Aber ich ging auch nie in meine Verantwortung, gut für mich selbst zu sorgen, erst auf der Insel lernte ich das ganz mühsam Schritt für Schritt, so massiv automatisch lief dieses Nettsein-Muster.
Offensichtlich hatte ich einfach schon ganz andere Drehbücher mit in dieses Leben gebracht, als ich in meinen Mitmenschen vorfand. Und so gewöhnte ich mich sehr früh und nur halbbewusst resigniert daran, dass meine Drehbücher einfach nicht übereinstimmten und genau deshalb fand ich auch keinen Partner: Ich hatte so ein duales Drehbuch der ergänzenden Hälften nicht in meinem Rucksack. Meine Drehbücher passten einfach nicht zu den Inszenierungen, welche die anderen Mitspieler in ihrem Leben vorhatten. Und um menschlich nicht zu vereinsamen, denn das war ja auch ein bedrohliche psychische Situation, war ich einfach freundlich zugewandt und verlangte für einen Kontakt diese Übereinstimmung der Drehbücher nicht, während alle anderen Menschen um mich herum natürlich auf einer guten Passung bestanden, bevor sie sich überhaupt zu Nettsein öffneten!
Ah, jetzt hatte ich es: Daher kam dann auch immer die herbe Enttäuschung der anderen, die ich immer wieder erleben musste. Ich hatte so viele Menschen enttäuscht. Klar, die waren es gewöhnt, dass ihnen nur Aufmerksamkeit (Lebensenergie) geschenkt wurde, wenn die Drehbücher passten. Und wenn sie dann merkten, dass ich mich zwar geöffnet hatte, meine Bücher aber überhaupt nicht passten, fühlten sie sich irgendwie betrogen. Ich hatte in ihnen Hoffnungen geweckt, statt durch Desinteresse klare Grenzen zu setzen.
Und wenn ich nun mit meinem Nettsein die Drehbücher eines Gemüsehändlers aktivierte, hatte ich auch noch das Gefühl, ich müsse bei ihm einkaufen, oder ich schlich heimlich ums Geschäft, so deutlich spürte ich die Bindung, die ich damit eingegangen war. Auch so eine winzige Beziehung dröhnte dann schon in meinem Kopf: "Kauf nur bei mir!" Ich sollte das Nettsein wirklich ganz lassen und lieber in mich gekehrt bei mir selbst bleiben, wortkarg und distanziert neutral. Und auch niemanden mehr anschauen, es würde sonst doch immer automatisch laufen.
Dieses Talent, nett zu sein, was ich nun "andere aufträumen" zu nennen begann, hatte ich offensichtlich auch benutzt, um mir selbst zu beweisen, wie sehr ich geliebt wurde, als Ersatz dafür, dass die Drehbücher einfach nicht passen wollten. Aber diesen Beweis gab es nicht. Die Menschen hatten mich nie gemocht, nein, nein: Ich hatte sie einfach nur mit meiner Lebenskraft