Die Rache der Hitmons. Lewis Cowley

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Название Die Rache der Hitmons
Автор произведения Lewis Cowley
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738083132



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doch ist der Bengel hier gewesen. Ich kann ihn förmlich spüren. Er hat sein Rauruk hier reingeschickt und die Hunde getäuscht.“

      „Aber wie soll er die Hunde getäuscht haben?“ fragte Kimo. „Das ist doch völlig unlogisch. Die Hunde hätten ihn sicher gewittert.“

      „Und wenn dieser Professor ein Serum entwickelt hat, das den Körpergeruch irgendwie abschaltet?“ vermutete Gordon

      „Blödsinn, sowas gibt es nicht.“ gab Kimo zurück. „Es war keiner hier. Vielleicht war nur eine Fehlzündung an den Flugfehlern schuld.“

      „Bei allen vier Raketen gleichzeitig?“ fragte Gordon. „Vielleicht wäre es besser gewesen, dass wir die Zielkursvektoren noch einmal geprüft hätten.“

      „Aber wer soll sie denn geändert haben?“ wollte Kimo wissen.

      „Das weiß ich auch nicht.“ meinte Gordon. „Aber ich könnte mit vorstellen, dass da einer daran gedreht hat. Von unseren Leuten scheidet jeder aus. Das weiß ich. Außerdem hätte ich etwas gemerkt.“

      „Dann bleibt es nur noch daran, dass sich einer eingeschlichen hat.“ meinte Kimo. „Aber wie soll er das geschafft haben? Die Hunde hätten wie verrückt gebellt und den Eindringling angefallen.“

      „Und wenn es einer von uns war?“ fragte Gordon. „Das wäre eher möglich. Was meinst du, Kimo?“

      „Ich glaube eher, dass es nur eine Fehlzündung war.“ sagte Kimo. „Das kann auch einmal passieren.“

      „Aber doch nicht bei allen vier Raketen.“ entgegnete Gordon.

      „Warum nicht.“ kam es von seinem Berater. „Möglich ist alles. Eins ist für mich sicher: Hier hat keiner dran gedreht.“

      Inzwischen ging der Kampf in der Arena weiter. Paul schickte Zuli in die Arena. Tom ahnte, was sein Gegner vorhatte. Damals hatte Tom gewonnen, weil er Rauruk eingesetzt hatte. Doch jetzt schickte sein Gegner Zuli. Tom sandte Tutu in die Arena.

      Es machte einen Riesen "Rumms..." und schon knallten die Hitmons zusammen. Tutu hatte sich in ein Zuli verwandelt. Tutu wurde weit zurückgeschleudert, während das kräftemäßig stärkere Zuli triumphierend in der Luft blieb. Doch Tutu hatte sich bald wieder gefangen und griff erneut an. Doch so sehr es sich auch anstrengte, Tutu blieb das stärkere Hitmon und schlug so oft zu, bis Zuli erschöpft am Boden lag.

      Als Herausforderer durfte Tom sein Hitmon austauschen. Also wählte er wie damals noch einmal Rauruk aus. Das berühmte Hitmon war begeistert und sauste in den Ring.

      Tutu nahm ebenfalls Rauruks Gestalt an und sauste auf seinen Gegner zu. Wie auf Kommando sprangen sie auf und schleuderten ihre Donner-Blitz-Attacken gegeneinander aus. Rauruk wich behände aus, während Tutu die volle Ladung abbekam. Doch es zeigte nicht die geringste Reaktion und sprang auf Rauruk zu. Ein kräftiger Schlag auf den Kopf, und sein Gegner war völlig benommen. Sofort rief Tom sein Hitmon zurück, doch es reagierte nicht, rappelte sich wieder auf und sprang wieder in die Luft.

      „Mach weiter, Rauruk!“ schrie Tom. „Nicht aufgeben!“

      Tutu hatte das wohl geahnt und wollte gleichfalls in die Luft, doch Rauruk sauste auf seinen Gegner zu und bohrte ihm seine Zähne in den Leib. Tutu kreischte auf, zitterte wie Espenlauf und sank ohnmächtig zu Boden.

      Regungslos lag es da. Paul zog sein Hitmon zurück. Als Arenaleiter durfte er kein Hitmon austauschen und musste sich geschlagen geben. Es war eindeutig. Tom war der Sieger.

      „Tom Bailey hat gewonnen!“ tönte eine Stimme aus den Lautsprechern. „Außerdem ist er mit 42 Hitmons unbestritten auch der Hitmons-Meister!“

      Tom sprang vor Freude auf. Seine Freunde stürmten sofort auf ihn zu und überfielen ihn mit Gratulationen. In diesem Moment kam Professor Tracy auf ihn zu. Er wusste, dass Tom bei diesem Turnier mitmachen würde, hatte es aber nicht mehr rechtzeitig geschafft. Er lief auf den Jungen zu und sagte:

      „Alles klar. Die Raketen sind bereits ins All geflogen. Bis die hochgehen, sind sie schon längst an der Mondumlaufbahn vorbei. Ihr habt wirklich ganze Arbeit geleistet.“

      Wieder jubelten alle.

      „Dann könnte man glatt eine Dreifachfeier machen!“ rief Maggie.

      In diesem Moment tauchte Paul auf. Tom dachte erst daran, dass dieser Rache nehmen wollte, doch er sagte:

      „Herzlichen Glückwunsch, Tom. Du bist jetzt der neue Arenaleiter. Hol dir den Vertrag von den Schiedsrichtern, was du nächstes Jahr tun musst.“

      „Das mach ich.“ versprach Tom. „Danke Paul.“

      Kurz darauf marschierten alle aus der Arena. Tom hielt sein Rauruk auf dem Arm. Alle strahlten über ihre Gesichter, umkreisten Tom und gratulierten ihm zu seinem Sieg, denn er hatte endlich das geschafft, wofür er über ein Jahr lang trainiert hatte.

      Von seinen Freunden und vielen Hitmons umringt stolzierte er durch die Straßen. Rauruk strampelte vor Freude mit seinen kleinen Pfötchen und rief mit seinem süßen Stimmchen immer wieder sein Lebensmotto „Huki, Huki“ in die Menge. Seine blauen Bäckchen waren noch blauer geworden und seine Äuglein funkelten wie seltene Aquamarine. Es war nicht zu übersehen, wie glücklich Rauruk war.

      Die anderen Hitmons schlossen sich ihm an und brüllten es aus Leibeskräften nach.

      Einige Kilometer entfernt in einem schlossähnlichen Gebäude lief an der Wand ein riesiger Monitor, an dem die Szene draußen mit Tom und seinen Begleitern genau verfolgt wurde. In der Mitte des großen Raumes stand ein riesiger Sessel, auf dem der goldblondgelockte Martin Gordon saß. Er war seinem Ziel, die Weltmacht zu übernehmen, bereits sehr nah, als Tom kam und ihm alles zunichte gemacht hatte, denn nur durch das Umprogrammieren der Raketen war das überhaupt erst möglich, Gordon zu unterdrücken.

      Missmutig und voller Hass auf Tom beobachtete Gordon die Szene draußen. Noch während der Monitor lief, brummte er:

      „Das habe ich nur diesem Bengel zu verdanken, dass ich wieder von vorne anfangen muss. Hätte nie geahnt, dass er die Codes knacken würde. Aber dem werde ich eine Lehre erteilen, die er so schnell nicht mehr vergisst.“

      „Warum beseitigen wir ihn nicht?“ fragte ihn sein Berater Kimo, der neben ihm stand. „Das ginge doch schnell und einfach!“

      „Schnell und einfach!“ wiederholte Gordon. „Schnell und einfach!“ Er schaltete mit seiner Fernbedienung den Monitor leise und fuhr fort:

      „Schnell und einfach schaltet man ein Gerät aus, führt ein Telefongespräch, bereitet man Essen zu, schreibt einen Brief ... nein, nein.“

      Er erhob sich von seinem Stuhl und dachte nach. Dann sagte er:

      „Die beiden sind schlau und auf alles vorbereitet. Egal, welche Waffen man auf sie richtet. Tom reagiert blitzschnell, ist wach und flink wie ein Wiesel. Hast du seine Augen gesehen? Der lässt sich auch jetzt nicht ablenken. Abgesehen davon: Vergiss Rauruk nicht. Wenn dieses Biest erst einmal seine Wut kriegt, kann er mit seinen Zähnen meine ganze Anlage lahm legen und eine Armee in Schach halten. Nein! Gewalt ist keine Lösung. Außerdem würde die Polizei sofort auf mich kommen, denn wer wäre so dumm, die Beiden beseitigen zu wollen? Sie sind viel zu beliebt, außerdem haben sie die Erde gerettet. Da gäbe es für niemanden einen Grund, sie zu beseitigen, abgesehen von mir. Es gäbe aber eine Möglichkeit, ohne dass jemand auf mich kommt.“

      „Aber eins versteh ich nicht.“ sagte Kimo. „Ich hatte doch vorhin gesagt, dass keiner da dran gewesen sein kann. Warum bist du jetzt davon so überzeugt, dass Tom da dran war. Die Hunde hätten ihn doch aufspüren müssen.“

      „Ich bin sicher, sie waren hier.“ flüsterte Gordon.

      „Vielleicht lässt du deine Blitze auf die Beiden schleudern.“ platzte Kimo heraus. „Das könnte man als Unfall tarnen!“

      „Das wird wohl kaum gehen.“ gab Gordon zurück. „Rauruk besitzt eine Art Schutzschirm und kann alle Blitze von sich und Tom abwenden. Da