Ein Lebenspuzzle. Wolfgang Klawuhn

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Название Ein Lebenspuzzle
Автор произведения Wolfgang Klawuhn
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753188119



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      Ein Kanzlertraum

      Nacht für Nacht der Kanzler um den Schlaf gebracht.

      Er träumte einen Traum und der ging so:Wenn ich Bundeskanzler wäre...................!Immer wieder träumt er in der Nacht “Wenn ich Bundeskanzler wäre“ und wenn er wieder aufgewacht, kann er Enttäuschung nicht verhehlen, auch Ohnmacht und eine bißchen Leere. Sein Bundeskanzler ist ein starker Chef, Er kämpft für Deutschland und die Sache. Er ist bei Nachbarn unterwegs, Warum das Rad ganz neu erfinden Wenn`s nebenan erfolgreich läuft? Seine Nation, das ist Europa Und wenn Staaten miteinander leben, Dann müssen gemeinsam streben. Nicht eigensüchtig und zurückgewandt, Sondern eng verbunden, Hand in Hand. Er würde für Recht und Ordnung sorgen, Das eigene Wohl mit Augenmaß im Blick. Nachbarlich gemeinsam denkt er schon an Morgen, Alleine ist das Brett zu dick. Wichtig wär ein solidarisch machbares Programm, Das es Punkt für Punkt abzuarbeiten gilt. Nicht nur so gut, wie jeder einzelne es kann, Die Vergangenheit war viel zu wild. An dieser Stelle wird er immer wieder wach, Ihm fehlt der politische Wille! Programmatisch ist Europa viel zu schwach, Es wird gepokert, heimlich und in aller Stille.

      Freundschaft „forever“ und dann das!

       Partnerschaft kann auch Risiko bedeuten.Ich war wieder einmal auf dem flachen Land unterwegs. Ein Hilferuf hatte mich erreicht, aber ein Auftrag sollte erst erteilt werden, nachdem ein persönliches Gespräch stattgefunden hat. In einer idyllisch gelegenen Dorfgemeinde mit Burgruine und Dorfweiher lag an eben diesem ein Altenheim. Wie sagt man heute: Eine Senioren-Residenz und eine kleine Residenz war dieses Anwesen wirklich. Blumen überall, Laubengänge und Bänke, ein einladender Eingangsbereich und dieser positive Eindruck setzte sich im Inneren des Hauses fort. Übrigens ein kleiner abschweifender Hinweis sei an dieser Stelle erlaubt. Immer wenn ich auf ein gepflegtes Äußeres traf, konnte ich einigermaßen sicher sein, dass sich dieses positive Umfeldsignal auch in allen Bereichen der Unternehmen fortsetzte. Wenn Sie also vor einem Restaurant ungepflegte und unansehnliche Blumenkästen bemerken, in denen Gras und Löwenzahn eine karge Bleibe gefunden haben, wenn Blumenkübel und Rabatten Sie an Steppe erinnern, wenn auf den Innenfensterbänken die berühmten gelbwelken „Frauenzungen“ > Sansevieria Laurentii (die können, wenn die Pflege stimmt, so kraftvoll dekorativ auftreten) und andere „Dörrpflanzen“ ihr Leben fristen oder gar verblichene Kunstpflanzen dieses Ambiente ersetzen oder verstärken, dann, ja dannkönnen Sie davon ausgehen, dass Küche und Service diesem Gesamtkunstwerk nicht widersprechen, vielmehr genau diesem entsprechen werden und wenn Sie diese Signale nicht abschrecken, dann können Sie dort natürlich auch essen gehen…….. Nach diesem kleinen Erfahrungsausflug aber wieder zurück zum Problem der Senioren-Residenz. In dem freundlich gestalteten Haus begrüßte mich mein ebenfalls freundlicher Gesprächspartner, ein Mitvierziger mit gepflegtem Äußeren. Wir zogen uns in sein Büro zurück, tauschten ein paar Nettigkeiten aus und kamen dann sehr schnell zum eigentlichen Anliegen. Vor acht Jahren habe er und ein langjähriger Freund Geld und Wohnort zusammengelegt und gemeinsam die heutige Senioren-Residenz GmbH gegründet. Mein Gegenüber brachte notwendige Ausbildung und Lizenz in die Neugründung ein und sein Freund deckte den kaufmännischen Part ab. Die Gemeinde unterstützte das Unterfangen und die erhoffte Nachfrage, da in der Fläche vorhanden, entwickelte sich stetig. Das Haus wurde angenommen und war bald gezwungen eine Warteliste zu führen. Auch der wirtschaftliche Erfolg blieb nicht lange aus und die Freunde erreichten nach einigen Jahren……., ja man kann durchaus von Wohlstand sprechen. Die Doppelleitung des Heims genoss im Umfeld hohes Ansehen, und die Philosophie des Hauses sprach sich herum. Im siebten Jahr (das verflixte siebente Jahr?) dann der Einbruch. Die Nachfrage ließ nach. Die Belegungszahlen waren rückläufig, das wirtschaftliche Ergebnis schnell negativ und nun saßen wir zusammen und ich merkte bald, der Auftrag lief auf die Lösung einer einzigen Frage hinaus. Welche Möglichkeiten gibt es, den Freund, der schon lange keiner mehr war, aus dem Unternehmen möglichst schnell und ohne wirtschaftlichen Schaden zu entfernen? Die Farbe der Ohren meines Gegenübers, die inzwischen auf dunkelrot gewechselt war, signalisierte die Anspannung, mit der er eine wahrlich bedrohliche Entwicklung schilderte. Vor etwa zwei Jahren habe der Mitgesellschafter privat einen Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Seine Frau ließ sich scheiden und auch die beiden Kinder wurden Ihr zugesprochen. Von diesem Zeitpunkt an wurde das Verhalten des Mitgesellschafters unberechenbar und auffällig. Er war Stammgast in den beiden Kneipen des Ortes und an Sonntagen kurvte er mit einer fetten Harley Davidson durch den Ort ohne zu ahnen welch verheerende Wirkungen er bei den Bewohnern hinterließ, von denen ja nicht wenige Eltern und Familienangehörige seinem Haus anvertraut hatten. Auch ansonsten wurde er auffällig, randalierte hier und dort und irgendwie fühlte er sich zunehmend als Rocker und so sah er dann auch aus. In dem kleinen Ort waren die Auftritte zunehmender Gesprächsstoff und bald hieß es: „So verprasst der Kerl unser Geld, dass wir zur Pflege unserer Verwandten und Angehörigen bezahlen!“ Immer öfter spielte auch Alkohol im Dienst eine Rolle. Das wiederum blieb auch vielen Heimbesuchern nicht verborgen. Nun war guter Rat gefragt, denn im Bewusstsein Ihrer damaligen Freundschaft waren beide Gesellschafter mit je einer 50%-Beteiligung im GmbH-Vertrag eingetragen. Eine Patt –Situation, die in der ersten Euphorie vereinbart, sich jetzt rächen sollte und gleich eine Empfehlung an alle GmbH-Gründer auslöst: Gestalten Sie bei einer GmbH-Gründung die Beteiligungen immer so, das die GmbH und ich betone hier ausdrücklich, nicht die beteiligten Personen, sondern die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), auch in schwierigen Situationen handlungsfähig bleibt. Resümee:Partnerschaft kann auch Risiko bedeuten, oder besser, bedeutet immer Risiko.Immer, wenn mehrere natürliche Personen eine Nachfolge antreten oder eine Unternehmensneugründung beabsichtigen, sollten persönliche Verhältnisse zueinander und untereinander nicht im Vordergrund stehen. Im Laufe des „Zusammengehens“ können Entwicklungen eintreten, die finanzielles oder gar unternehmensgefährdendes Chaos auslösen. Wenn dann die Verträge nicht das halten, was sie annahmen, dass sie es versprechen, dann ist „guter Rat teuer“, richtig teuer! Also wachsam und vorausschauend ein „Sicherungsnetz“ entwickeln. Ohne sind existentielle Gefährdungen einfach nicht auszuschließen. Wie so oft liegt im Volksmund ein gerüttelt Maß an Wahrheit: „Wenn´s um Geld geht, und früher oder später geht es immer um Geld, also wenn´s um Geld geht, dann hört die Freundschaft auf!“

      Der Augenblick

      Ein Moment in dem das Sein verschmilzt,

      Es geht weder vor, noch geht es zurück.

      Er zieht alles in seinen Bann,

      Das ist der Augenblick, der so was kann.

      Dieser Blitz in kaum messbarer Zeit,

      Egal wie lang der Tag, wie kurz die Nacht.

      In ihm vereint Glück und Leid,

      Sind schon vorbei bevor der erste Sprung gemacht.

      Kaum gespürt und schon vergessen,

      Wer hat ihn nicht besessen?

      Der Augenblick wie Perlen an einer Schnur,

      Es läuft die Uhr.

      Spät dann im Herbst der Blätter Reigen,

      Der Wind ihn durch die Straßen fegt,

      Wenn eines sich müde auf die Seite legt,

      Sich auch im Sturm nicht mehr bewegt.

      Dann ist der letzte nah,

      Doch nur für einen Augenblick,

      Noch niemals jemals sah,

      Das ein Augenblick auch kehrt zurück.

      Denn es geht weiter, immer weiter

      Und so reihen sie sich ein,

      In endloser Folge als rastlose Reiter,

      Momente des Lebens, eben des Seins.