Название | Al Capone und die Prohibition |
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Автор произведения | Michael Franzen |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748599098 |
Michael Franzen
Al Capone und die Prohibition
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Der Alkohol war seit Anbeginn schon immer ein treuer Begleiter der Menschheit gewesen. Als älteste Droge der Welt hielt er sowohl in den reichen als auch den armen Bevölkerungsschichten gleichermaßen seinen Einzug und galt damals wie heute als gesellschaftlich anerkanntes Rauschmittel, dass sowohl in geselliger, fröhlicher Runde genossen, aber auch von dem einsamen Trinker verkonsumiert wird, um sich so den Frust des Lebens von der Seele zu trinken.
Im 19. Jahrhundert gab es in den Vereinigten Staaten die ersten Bestrebungen, den Konsum von Alkohol zu brandmarken bzw. ihn gleich ganz verbieten zu wollen, was sowohl die Herstellung als auch seinen Genuss betraf. Zunächst jedoch nur mit mäßigem Erfolg, denn die Anti-Alkohol-Liga befand sich noch in ihren Kinderschuhen und da die Politiker in Washington oftmals selber dem Alkohol zugetan gewesen waren, stand die Antialkoholbewegung zunächst auf verlorenem Posten. Zwar gab es Einzelerfolge, wie in Maine oder Kansas, wo Gesetze gegen den Alkohol verabschiedet wurden, doch im Großen und Ganzen ließen sich die Amerikaner den alltäglichen Genuss ihres Whiskeys, Weines oder kühlen Bieres nicht so ohne Weiteres verbieten.
Diese Situation sollte sich tatsächlich erst mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges ändern. Das Trinken von Alkohol galt nun als unmoralisch, wenig heroisch und schwächte zudem die Kampfmoral der amerikanischen Soldaten in den Schützengräben von Europa und an der Heimatfront. Die Bemühungen der Anti-Alkohol-Liga bekamen nun endlich den nötigen und erhofften politischen Rückenwind, was im Jahre 1920 schließlich zur Prohibition führte, dem bundesweiten Verbot der Herstellung, sowie dem Transport und Verkauf alkoholischer Getränke.
Das Ziel dieses Gesetzes, die Menschen vor den Folgen ihrer Trunksucht zu schützen, um damit am Ende auch Schaden von der Wirtschaft abzuwenden, wurde dabei jedoch zu keiner Zeit erreicht. Ganz im Gegenteil sogar. Durch die Prohibition blühte der Alkoholschmuggel und die Kriminalität, mit den damit verbundenen wirtschaftlichen Schäden, zu einer nie gekannten Größe auf. Das war die Zeit der großen Gangsterbosse wie Johnny Torrio, „Lucky” Luciano, „Big Jim” Colosimo und am Ende natürlich auch Al Capone, die Städte wie New York City oder Chicago als ihr ureigenes Spielfeld betrachteten und die in ihren teuren Maßanzügen und durch ihren luxuriösen Lebensstiel Generationen von späteren Kriminellen dazu inspirierten, es ihnen gleichtun zu wollen. Es war die Zeit, wo man ein Vermögen an Dollarnoten verdienen konnte, wo Bandenkriege an der Tagesordnung waren und wo man den Luxus, den man besaß, öffentlich zur Schau stellte. Ihnen allen voran stand dabei Al Capone, der dem Begriff der organisierten Kriminalität bis in die heutige Zeit hinein eine ganz neue Bedeutung geben sollte.
Dieses Buch befasst sich nachfolgend mit dieser Zeit und lässt die Geschichte jener Männer wiederauferstehen, die den Menschen (ihrer Meinung nach) nur das gaben, was sie verlangten - die Prostitution, das Glücksspiel und natürlich den Alkohol.
Neumünster, im April 2019,
- der Autor -
König Alkohol
Der Begriff Alkohol stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem arabischen Raum und leitet sich von dem Wort „al khol” ab, was übersetzt soviel wie „Etwas Feines” bedeutet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit zumeist der berauschende Speisealkohol oder auch Ethanol mit der chemischen Formel C2H5OH gemeint und er gilt gemeinhin als die älteste Droge der Menschheitsgeschichte. Aus rein chemischer Sicht gesehen ist Alkohol ein simples Stoffwechselprodukt von Mikroorganismen, das bei einem Prozess entsteht, den man alkoholische Gärung nennt. Damit es zu solch einer Gärung kommt, benötigt man Hefen, Zucker und eine Prise Sauerstoffmangel. Durch die Hefe wird der Zucker gespalten, sodass im Wesentlichen zwei Dinge entstehen, nämlich das Gas Kohlendioxid und der Alkohol.
Wie viele Dinge des Lebens, so wurde auch der Alkohol eher zufällig als Genussmittel entdeckt, wahrscheinlich schon in der Mittelsteinzeit vor etwa 10.000 v. Chr. als die ersten Menschen den Geschmack und die berauschende Wirkung von gegorenen Beeren und Früchten für sich entdeckten. Um 3.000 v. Chr. herum finden sich in ägyptischen Aufzeichnungen Belege dafür, dass Wein gekeltert und Bier gebraut wurde. Entsprechende Keilschriften aus Mesopotamien sind sogar noch älteren Datums und beschreiben ebenfalls den Prozess des Bierbrauens. Auch im alten Testament, genauer im 1. Buch Mose, legt Noah, nach dem Ende der Sintflut nicht etwa einen Getreide- oder Gemüseacker an, sondern einen Weinberg, während umherziehende Nomaden ihren Alkohol aus der Milch trächtiger Stuten gewannen. Die Römer kelterten Wein aus vergorenen Trauben und unsere Urväter, die alten Germanen, stellten alkoholhaltigen Honigmet aus vergorenem Honig her, den es in den dichten Wäldern Germaniens zu Hauff gab. Mit Kirschen vergoren oder mit Kirschsaft vermischt wird er häufig als „Wikingerblut” oder „Odinsblut” bezeichnet. Gibt man zusätzlich noch einige scharfe Gewürze hinzu, erhält man das sogenannte „Drachenblut.”
Der Alkohol war überaus beliebt gewesen und wahre Trinkgelage waren daher daher auch nicht ausgeblieben. Für den römischen Schriftsteller Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.) war die Trunkenheit seiner Landsleute nichts anderes als ein „freiwilliger Wahnsinn” gewesen, der von der Seele Besitz ergreift, wenn der Wein reichlich fließt. Allerdings hatten die Römer auf derlei Trinkgelage kein Monopol gehabt, denn derartige Alkoholexzesse gab es auch bei den Kelten, den Thrakern und bei anderen antiken Völkern.
Zur Zeit des dunklen Mittelalters konnte sich nur der Adel und der kirchliche Klerus den Alkohol leisten. Dabei galt eine Festlichkeit erst dann als wirklich gelungen, wenn alle Gäste am Ende sprichwörtlich „Hacke voll” unter den Tischen lagen. Für das gemeine Volk blieb der