Wie viel ist nicht in dem einzigen kleinen Wörtchen »Kirchspiel« enthalten? Wie viele Geschichten von Kummer und Elend, von vernichtetem Glück und zu Grabe getragenen Hoffnungen, nicht selten aber auch von eisenstirniger Schuftigkeit und triumphirender Büberei knüpfen sich an dasselbe. Da ist ein armer Mann mit großer Familie, der nur geringen Verdienst hat, welcher gerade hinreicht, um von der Hand in den Mund, das heißt, von einem Tage zum andern zu leben; er kann nur so viel erwerben, um die Bedürfnisse des Augenblicks zu befriedigen, ohne im Stande zu sein, etwas für die Zukunft zurückzulegen; seine Steuern kommen in Rückstand; das erste Quartal geht vorüber; ein anderes kommt heran, er hat selbst nichts mehr zu leben – nun wird er vor das Kirchspiel berufen.
Ich gab meinem Freund noch einen flüchtigen Kuss, verließ eilig das Wohnzimmer und verschwand in dem Raum, den ich als Bügel- und Arbeitszimmer sowie als Abstellraum nutzte. Während mein Laptop hochfuhr, zog ich hastig meine Jacke aus, warf sie achtlos auf das Sofa, das früher in meiner Wohnung gestanden hatte, und kickte meine Schuhe in eine Ecke. Endlich war es so weit. Es war 19:07 Uhr, als ich mich mit klopfendem Herzen in dem Chat-Room anmeldete. Ich war sieben Minuten zu spät. Black Tiger war bereits online.
Sandra Jordan nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. So weiß ihr Freund nicht, dass sie hinter seinem Rücken im Internet mit anderen Männern flirtet oder dass sie ihre Jugendliebe Peter Astor zurückerobern will. Nach einer Auseinandersetzung mit Peter Astors Lebensgefährtin erzählt Sandra einem Internet-Kontakt von ihrer verhassten Konkurrentin, und der ist sofort bereit, ihr zu helfen …
Die Sati(e)rische Sozialpädagogen Selbsthilfegruppe trifft sich gelegentlich, um über die nicht immer leichte Arbeit zu reden. Sei es über lustige Anekdoten oder weltbewegende Ungerechtigkeit, zumindest aus Kinderaugen betrachtet. Anfänglich noch auf Augenhöhe, bis sich immer mehr zeigt, dass einer aus der Gruppe nicht so recht zu dieser Profession passen mag. Er aber verfolgt andere Ziele, er ergötzt sich am Elend anderer und es geht ihm umso besser, desto schlechter es anderen Menschen geht. Gerne hilft er hierbei nach, entgegen seines Berufsethos, damit sich seine armen Opfer so richtig miserabel fühlen. Dieses Buch zeigt auf, dass in unserer Gesellschaft häufig Menschen anzutreffen sind, die sich in falschen Berufsfeldern bewegen und ihre Mitmenschen langsam mit ihrer Aura vergiften. Dies kann einem jeden Menschen widerfahren, vielleicht bietet ihnen dieses Buch die Möglichkeit frühzeitig zu erkennen, dass sie mit einem sprichwörtlichen Wolf oder einer Wölfin Umgang haben. Halbwegs gut verpackte Halbwahrheiten würden jene wohl schreiben, die sich in diesem Buch wiedererkennen und Kritik nicht mögen. Unser Bildungssystem schwächelt nicht erst seit gestern, daher sind in diesem Buch die Erlebnisse in verschiedenen Schulen niedergeschrieben, welche uns über die Jahre beschäftigt haben. Während des Niederschreibens unserer Anekdoten kam es zu einem schwerwiegenden Bruch in unserer Gruppe und unser Buch ging in eine Richtung, die wir vorher nicht für möglich hielten, jedoch sind die Erkenntnisse unbezahlbar. Ihr Kind wird es Ihnen danken, vielleicht glauben Sie nun so manches, was ihr Kind von der Schule erzählt. Als Sozialpädagogin und Sozialpädagoge ist man ständig der Fußabtreter für alle, doch solange es dem Guten dient, sind wir uns nicht zu fein dafür. Schlüsselwörter: Abschlussfeiern, AD(H)S, Bildungsträger, Drogenmissbrauch, Grooming, Hilfe zur Selbsthilfe, Mobbing, Narzissmus, PISA, Psychopathie, Schulsponsoring, Schulformen, Sexualität, Verschwörungstheorien
Der Autor gibt sich gerne als «Sympathisant» der Texte von Peter Sloterdijk zu erkennen. Da er selber 35 Jahre in der Personalentwicklung tätig war, sind ihm die Fragen der Menschen «an die komplexe Welt» und «an die komplexen Mitmenschen» vertraut. Die drei Sphären-Bände handeln von beiden. Die Begleittexte sollen dazu beitragen, dieses Opus magnum auch für untrainierte Leser philosophischer Texte leichter zu erschließen. «Herbergen» und «Schirme» stehen dabei für alle Varianten von «aufgehoben» und «schützendes» haben. Sei es die Tonne des Diogenes von Sinope, für «den Menschen» in «der Welt», in die er sich «einräumt unter einem eigen-gemeinsamen Himmel in Sphären, die leben lassen – wachsen wollen aber auch platzen können». Letzteres unterscheidet das «wirkliche» Leben vom Märchen. Jetzt bilden gute Einsichten auch Herbergsschirme.
Im Unterschied zu anderen großen Entwürfen auf drängende Fragen, steht bei Sloterdijk sein Erklärungs-Versuch über «den Menschen» am Anfang: "«Nichts ist im Großen was nicht vorher im Kleinen angelegt ist.» Erst der Mensch, dann die Welt. «Aus und Um» den Menschen entfaltet sich die Welt und die Welt wirkt auf ihn zurück. Wer aber ist dieses «komplexe Wesen»? Wo ist es, wenn es «in der Welt» ist? Woher kommt es? Was genau hat das mit seiner Geburtlichkeit zu tun? Einem Wesen, dass eben nicht «blanko» sondern «tätowiert» von Innen kommt und in einer bereits begonnen Welt als geburtlicher, immer zu früh «landet». Wehe er findet dann keine «Herbergsschirme» im postfötalen Frühling: «reiche» Mütter-Väter-Anverwandte, Bühnen, starke Beziehungen und und. Denn, so Sloterdijk: Wir sind immer schon «Zwei», waren nie «Eins». Das macht «den Menschen» nicht weniger komplex, aber mit diesem Blick verständlicher, einsichtiger vielleicht umsichtiger. Jeder für sich und untereinander. So gesehen kann der Ansatz «jeden» bereichern der für Bereicherungen offen ist.
"Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein". Der Roman Wie sieben Jahre Regenwetter beschreibt in zwei miteinander verwobenen Erzählsträngen die Schicksale zweier Familien, die sich über unterschiedliche Zeiträume hinweg in einer deutschen Kleinstadt einfinden. Der Fokus liegt dabei auf ihrem schwierigen Ankommen in einem alteingesessenen, «deutschen» Umfeld. «Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein»? In dieser Kleinstadt trifft das nicht zu. Marta und Sepp Opitz mussten 1957 – schweren Herzens, schwanger und zusammen mit Martas Mutter – aufgrund von Schikanen und Anfeindungen ihre mittlerweile polnisch verwaltete Heimat in Oberschlesien verlassen. Sie ziehen in eine Kleinstadt in Westdeutschland, in die Nähe von Martas Bruder Günter. Die Vorfreude auf Ruhe und eine harmonische Nachbarschaft wird allerdings bereits kurze Zeit später zerstört. Nachbarn beschimpfen, mustern und beobachten sie. Gespräche bleiben meist oberflächlich. Offenere Nachbarn haben resigniert und treten kaum in Erscheinung. Die Familie zieht sich in die eigenen vier Wände und den Garten zurück und verhält sich fortan neutral und unauffällig. Das Vorgehen scheint zu funktionieren, bis 2013 Familie Fakhry aus Syrien in das leer stehende Haus direkt neben Familie Opitz einzieht. Die rechte und ausländerfeindliche Gesinnung mancher Nachbarn kommt erneut zum Vorschein, was sogar in einer Straftat resultiert. Familie Opitz wird aus ihrer Neutralität gezogen. Dieses Mal schweigen sie aber nicht mehr. Sie entscheiden sich – auch, da sich nichts am Bild mancher Nachbarn ihnen gegenüber geändert hat – dazu, aufzustehen und für eine offenere Gesellschaft einzutreten.
Die Tragödie von König Richard III. (engl. The Tragedy of King Richard the Third) ist ein Drama von William Shakespeare in fünf Akten über den englischen König Richard III. Das um 1592 entstandene Werk zählt zu Shakespeares Historien und schließt an Heinrich VI. (Teil 1 – 3) an. Es ist der letzte Teil der York-Tetralogie. Die erste Druckfassung erschien 1597 als Quarto-Ausgabe; bis 1622 folgten fünf weitere Einzelausgaben im Quartformat. 1623 wurde das Werk in der ersten Folio-Gesamtausgabe veröffentlicht; zwei nachfolgende Quartoausgaben zeigen die weiterhin andauernde große Beliebtheit des Stückes zur Zeit des elisabethanischen Theaters.
Das Königreich von Stennward verdankt nicht zuletzt Randolf dem Harten, dass die Zeit des Hungers und des Krieges hinter ihm liegen. Die Überlebenden der Katastrophe, von den Menschen schlicht «Das Grau» genannt, haben sich im Laufe der letzten drei Generationen an die kältere und dunklere Welt angepasst. Im Jahre der Gründung 826 droht dem Volk erneut Unheil. An den Grenzen verschwinden Dörfer und Schiffe, in der Natur gehen unheimliche Veränderungen vor sich und der Thronfolger ist schwer erkrankt. Zur gleichen Zeit taucht im nördlichsten Vasallentum des Reiches eine Gestalt aus vergangenen Tagen wieder auf. Ob die Rückkehr des alten Verbündeten der drei Jarle von Norselund Fluch oder Segen ist, wird sich bald zeigen, denn sein Einfluss wächst schnell.
Maß für Maß (engl. Measure for Measure) ist eine Komödie von William Shakespeare. Sie zählt zu den so genannten «Problemstücken» aus Shakespeares Werk und wurde vermutlich 1603/04 verfasst.
Als Vorlage nutzte Shakespeare verschiedene Elemente aus einer Erzählung in der Novellensammlung Hecatommithi (1565) von Giovanni Battista Giraldo Cint(h)io oder einer Dramatisierung dieser Geschichte durch Cintio selbst, Epitia (gedruckt 1583), sowie aus der auf Cintios Werk aufbauenden zweiteiligen Komödie Promos and Cassandra (1578) von George Whetstone.
Brianna führt ein normales, fast schon langweiliges Leben. Sie studiert, trifft sich mit ihrer Freundin und hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie. Doch ein Abend, an dem sie beinahe überfallen wird, ändert alles. Plötzlich steht nicht nur Dante ihr gegenüber, der nicht nur gutaussehend, sondern auch geheimnisvoll ist, sondern sie erfährt auch ein paar Tage später etwas, was sie eigentlich schon lange wissen müsste. Von einem Tag auf den anderen sind Abschlussprüfungen ihr kleinstes Problem, als ihr langsam klar wird, in welchen Schwierigkeiten sie steckt.