Die Jünger Jesu sollen nach der bisher gültigen Lehrmeinung der Theologen eine einheitliche Botschaft verkündet haben. Doch bei einer sorgfältigen Analyse der Lehren der Jünger Jesu, Petrus, Johannes und Judas, unter Berücksichtigung des historischen und heilsgeschichtlichen Kontextes, ist diese These nicht haltbar. Vielmehr zeigt sich, dass jeder der Jünger seine eigenen Schwerpunkte hatte und den Umständen angepasste Aufgaben verfolgte. Aus ihren Briefen ergeben sich außerdem deutliche Anzeichen eines Kampfes gegen aufkommende Auflösungserscheinungen und der Entstehung eines Christentums, welches die ursprünglichen Lehren zunehmend missachtete. Es begann sich ein Drama von weltgeschichtlicher Tragweite abzuspielen, das bis in die Neuzeit nachwirkt.