Der 2005 erstveröffentlichte Erzählband »Entenbootweltbürger« (Original: »Castella«) behauptet einen Fixplatz auf dem Tisch für die Top-Longseller der Gegenwartsliteratur, den es in jeder südkoreanischen Buchhandlung gibt. Die zehn Geschichten dieses Bands umkreisen tiefsitzende Probleme, an denen sich innerhalb der letzten eineinhalb Jahrzehnte nicht viel gebessert hat. Park Min-gyu erzählt von diesen Schieflagen und Übelständen aber auch auf unerhörte Art. Das vermeintlich sattsam Bekannte und zum Überdruss Ausdiskutierte wird so wieder interessant, die Abstumpfung aufgehoben. Von Anfang an eine Sensation, gilt dieser Dauerbrenner schon jetzt als bestimmt bleibender Klassiker der koreanischen Literatur des 21. Jahrhunderts.