Im ersten Teil geht es um Verständnisse schulischer Beratung. Erhalten das «Subjekt», der menschliche Faktor, der Mensch, den ihnen zustehenden Platz im Geschehen der Schule? Der Druck, sich in obrigkeitliche Strukturen und Interessen an- und einzupassen nimmt zu. Was aus dem Entwicklungsziel des aufgeklärten, mündigen Bürgers wird, scheint nicht mehr der Rede wert. Wie ist in solchem Kontext «Professionalität der Beratung» zu verstehen? Im zweiten Teil geht es um die Geschichte der Hamburger «Schülerkontrolle», Vorläuferin der Schülerhilfe und der ihr folgenden Beratungsorganisationen. Ursprünglich hatte ich nicht geplant, dazu einen eigenen Aufsatz zu schreiben. Das Material im Hamburger Staatsarchiv und in der Parlamentsdatenbank der hamburgischen Bürgerschaft ist jedoch so interessant, dass es mir angemessen erschien, es in einem eigenen Aufsatz zusammenzustellen. Beide Teile stehen im Kontext der Zukunft schulbezogener Beratung. Professionelle Beratung kann ein anspruchsvolles Instrument für die Entwicklung von Persönlichkeit und Organisationen sein. Allerdings besteht die Gefahr, dass Beratung überwiegend einem Steuerungsinteresse folgt. Das wirft Fragen nach Würde und Wert des Subjekts auf, ebenso wie nach Demokratie und Teilhabe.