Ali Kumar findet endlich Arbeit, Arbeit als Telefonist. Er kommt in Kontakt mit einer vom Untergang bedrohten Welt und führt uns so durch die Geschichte. Seine Teilnahmslosigkeit, seine fehlende Empathie sind Programm und Diktat von oben, entsprechen aber auch Alis Persönlichkeit. 'Der Boss' will es so und Ali Kumar scheint die perfekte Besetzung für die Rolle des Telefonisten zu sein, bis er beginnt, sich den Anrufenden verwandt zu fühlen. Ihre Schicksale lassen ihn nicht so kalt wie gefordert. Die professionelle Härte bröckelt – aber da ist der Boss schon gegangen, und auch die Flut ist nicht mehr weit. Scotty Paul hat der auf der im Südostpazifik gelegenen Insel Pitcairn das Sagen. Er glaubt, die Insel sei aus der Welt gefallen und für diese unerreichbar. Nach dem Ansteigen des Meeresspiegels werden alle Protagonisten einfach mitgerissen, sind zunächst mit unbekanntem Ziel unterwegs und müssen um ihr Leben fürchten, bevor sie ausgerechnet auf Pitcairn wieder Boden unter die Füsse bekommen. Das Meer ist es, das die Richtung vorgibt. Es hält sich nicht mehr an vorgegebene Strömungen. Der Klimawandel – er ist da! Für Scotty Paul wird der schlimmste aller Alpträume Wirklichkeit: was sollen die siebzig Bewohner mit tausenden von Klimaflüchtlingen anfangen? Die Insel ist klein, die Ressourcen knapp. Ali Kumar öffnet dem Leser die Klammer zur Geschichte; Scotty Paul aus Pitcairn schliesst sie. Der Zufall und das Meer, beide launisch, manchmal verspielt, dann wieder tückisch, in jedem Falle unberechenbar, sind die wahren Drahtzieher. Sie halten die Fäden in der Hand.