Klassiker der Weltliteratur

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    Herrn Dames Aufzeichnungen

    Franziska zu Reventlow

    Franziska zu Reventlows Schlüsselroman über die Schwabinger Szene – eine der Keimzellen der deutschen Avantgarden ist alles, was gute Literatur sein kann: kurz, komisch, ein Dokument, ein Versuch das Leben – und was für eines hatte diese Frau geführt -durch Sprache irgendwie in den Griff zu bekommen. Reventlow beschreibt naiv-ironisch die Kleinkriege und Capricen der Münchener Bohemiens, Dandys, Spätaufsteher, Spinner, Esoteriker und sonstiger verschrobener und doch wunderbarer Gestalten, die München vor dem großen Zusammenbruch zu einem Zentrum der deutschen Kultur gemacht haben.

    Der Goldkäfer

    Эдгар Аллан По

    In dieser Sammlung seiner bekanntesten Erzählungen zeigt sich Poe als Meister der poetischen Komposition und des genau kalkulierten Effekts, als Wegbereiter des Detektiv-, Fantasy- und Science Fiction-Genres, der subtilen Horrorliteratur und als Urvater des Symbolismus und der American Gothic-Schule. Diese Ausgabe enthält: Der Goldkäfer, Eine Geschichte aus dem Felsengebirge, Der schwarze Kater, Das Fass Amontilladowein, Die Maske des roten Todes, Die Rache des Zwerges, Die Grube und das Pendel, Der alte Mann mit dem Geierauge, Die Mordtat in der Rue Morgue, Der gestohlene Brief, Bericht über den Fall Valdemar, Der Untergang des Hauses Usher, Metzengerstein, Ligeia, In der Tiefe des Maelstroms und William Wilson.

    Es war, als hätt' der Himmel die Erde still geküsst

    Joseph von Eichendorff

    Eichendorffs Lieder wurden häufig als Wanderburschenlieder, als reine Natur- und Stimmungsbilder missverstanden. Doch den Bildern von Wald und Heimat, Dämmerung und Nacht, Gärten und Bäumen, rauschenden Wassern und Quellen kommt eine tiefere Bedeutung zu; hinter den formelhaften Wendungen dieser Lyrik verbirgt sich eine komplexe Symbolik. Eichendorff hat die verwirrende Welt des Traums und der Realität, einer oft als chaotisch empfundenen Wirklichkeit, nicht nur evoziert, er hat sie auch zu bannen versucht, hat sie mit den Mitteln der poetischen Sprache einer göttlichen Macht unterstellt, der seine Dichtung Ausdruck verleihen soll.

    Das Lob der Torheit

    Erasmus von Rotterdam

    Niemand ist frei davon, Dummheiten zu sagen. Das Unglück ist, sie feierlich vorzubringen" (Montaigne). In diesem Klassiker der satirisch-humanistischen Literatur kommt die Dummheit höchstpersönlich zu Wort, und lobt sich – überraschenderweise rhetorisch brillant und mit feiner Ironie – selbst. Erasmus von Rotterdams Argumentation, bzw. die der Dummheit, ist dabei so geschickt, dass man sich immer wieder dabei ertappt ihr beizustimmen. Und das nicht zu Unrecht: so ist Dummheit scheinbar für alles, was in der Welt geschieht,ein Stückchen mitverantwortlich und wohl untrennbar mit der Conditio Humana verbunden.

    Schachnovelle

    Stefan Zweig

    Auf einer Schiffsreise fordert der Ölmagnat McConnor den fast roboterhaft unfehlbar spielenden Schwachweltmeister Mirko Czentovic zu einer Partie heraus. Nachdem das erste Spiel wie erwartet verloren gegeben werden muss, tritt ein mysteriöser Fremder aus der Menge der Zuschauer und bietet seine Hilfe an. Gegen alle Erwartungen gelingt es dem geheimnisvollen Dr. B. das Blatt zu wenden und Czentovic ein Remis abzutrotzen. Soweit die Handlung. Doch die Novelle erzählt mehr, als nur die Geschichte einer unwahrscheinlichen und spannenden Schachpartie. Stefan Zweig schuf einen bewegenden und allegorischen Versuch über zwei konkurrierende Weltanschauungen, über Faschismus und Individualismus, eine Charakterstudie über den schmalen Grad zwischen Wahnsinn und intellektueller Selbstermächtigung. Heute gilt die Schachnovelle als eines der meistgelesenen Bücher der deutschen Literatur, und darüber hinaus als Stefan Zweigs literarischer Abschiedsbrief. Außerdem enthalten: die Novelle in Briefform Brief einer Unbekannten über eine anonyme und unerwiderte Liebe und Der Amokläufer.

    Die Aufzeichnungen desMalte Laurids Brigge

    Rainer Maria Rilke

    Als seine Eltern sterben, steht Malte Laurids Brigge, letzter Erbe eines der alten Adelsgeschlechter Dänemarks, vor den Scherben seiner Existenz. Der Müßiggänger in den Endzwanzigern erkennt, dass etwas geschehen muss. Er reist nach Paris, um sich als Dichter zu verdingen. Der Sog der bereits zur Jahrhundertwende pulsierenden Großstadt zieht ihn sofort in seinen Bann: Brigge gibt sich der Magie der Geschwindigkeit des Pariser Lebens hin, saugt die ihm voraneilende Gegenwart auf und bringt sie in all ihren Facetten zu Papier. In seinem Innern erwächst im Kampf gegen die Verführungskünste der urbanen Hast jedoch eine Gegenkraft: Brigge beginnt, seine eigene Person zu fokussieren. In einer Einkehr in sein vergangenes Leben als adliger Sprössling findet er zu seinem Ich zurück. In Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge zeigt Rilke seine Wortgewalt und sein Einfu?hlungsvermögen, mit denen er den Blick des Lesers auf die Zerrissenheit des Einzelnen in der Welt der Moderne lenkt.

    In der Sommerfrische

    Anton Tschechow

    In seinen Kurzgeschichten vermag Tschechow Momentaufnahmen aus dem Leben zu skizzieren und so eindrücklich und lebhaft zu vermitteln, dass der Leser sich in die verschiedensten Lebenssituationen und Menschen im Russland des späten 19. Jh. versetzt sieht. Bei Tschechow kommen Charaktere jeder sozialen Schicht und Berufsgruppe, jeden Alters und jeder Lebenslage zu Wort – der studierte Arzt schöpft dabei aus seinem Umgang mit Patienten und seinen zahlreichen Reisen.

    Der Schimmelreiter

    Theodor Storm

    Theodor Storms meisterliche Novelle Der Schimmelreiter, um die Geschichte des Deichgrafen Hauke Haien, ist zugleich phantastische Literatur und eine Fabel über den Kampf zwischen Vernunft und Natur, Fortschritt und Tradition. Die Pläne des Deichgrafen zu einer neuen Deichkonstruktion wecken bei den Dorfbewohnern Argwohn und schließlich abergläubische Befürchtungen, er und sein Schimmel seien dämonische Vorboten des Unglücks…

    Ins weite Blau

    Friedrich Holderlin

    Die Gedichte Hölderlins gehören zu den berühmtesten der deutschen Literatur und sind Bestandteil der Weltliteratur. Die breitere Rezeption Hölderlins setzte mit der Generation von Rilke, Trakl und George in den frühen Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts ein, sie erkannten den literarischen Rang des Dichters, waren fasziniert von der Kraft seiner Oden, Hymnen und Elegien. Die Wirkung der Lyrik Hölderlins beruht in erster Linie auf der Polarität und Synthese eines am Vorbild der Antike geschulten Schreibens und einer in die Tiefen der Sprache eindringenden, sich sprachlich entäußernden Subjektivität; Symbolismus und absolute Poesie finden sich bei Hölderlin vorgeprägt.

    In die unbegrenzte Weite

    Karoline von Günderrode

    Karoline von Günderrode lebte und schrieb gegen die Konventionen ihrer Zeit. In Gedichten, Studien und Skizzen widmete sie sich, in ihrem Freiheitsdrang radikal, philosophischen, religiösen und psychologischen Fragen; ihre Briefe zeigen eine Frau zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Sehnsucht und Verzweiflung, dem Wunsch nach Anerkennung und dem Leiden an Demütigungen. Sie war nur sechsundzwanzig Jahre alt, als sie 1806 ihrem Leben ein Ende setzte. Den Liebesverrat, den sie erfuhr, konnte sie nicht verwinden. Die Nachwelt hat mit Spekulationen, aber auch mit einfühlsamen Porträts reagiert; Christa Wolf, Hermann Hesse oder Johannes Bobrowski zollten der Dichterin Respekt. Die vorliegende Ausgabe bietet eine umfangreiche Auswahl aus dem lyrischen Werk, der literarischen Prosa und der Korrespondenz einer der faszinierendsten Persönlichkeiten der deutschen Romantik.