Название | Die Psoas-Lösung |
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Автор произведения | Evan Osar |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783767920705 |
Im Allgemeinen wird es als Hüftbeugung betrachtet, wenn sich der Femur Richtung Gelenkkopf bewegt und die Hüftpfanne relativ unbeweglich bleibt. Wenn sich das Becken nach vorne über die Hüftköpfe dreht, gilt dies ebenfalls als Hüftbeugung, auch wenn dies öfter als Beckenkippung nach vorne bezeichnet wird. Mechanisch ausgedrückt ist eine Hüftbeugung erforderlich, um jegliches Bewegungsmuster hervorzubringen, bei dem sich der Hüftkopf in der Gelenkpfanne dreht und der Oberschenkel sich Richtung Rumpf bewegt.
Die Hüftbewegung umfasst:
•Hüftbeugung – der Femur beugt sich im Verhältnis zum Becken oder das Becken dreht sich im Verhältnis zum Femur (in der Sagittalebene) nach vorne.
•Hüftstreckung – der Femur streckt sich im Verhältnis zum Becken oder das Becken dreht sich im Verhältnis zum Femur (in der Sagittalebene) nach hinten.
•Hüftrotation – der Femur dreht sich im Verhältnis zum Becken oder das Becken dreht sich (in der Transversalebene) um den Femur.
•Hüftabduktion – der Femur abduziert im Verhältnis zum Becken oder das Becken beugt sich (in der Frontalebene) über den Femur.
•Hüftadduktion – der Femur adduziert im Verhältnis zum Becken oder das Becken beugt sich (in der Frontalebene) über den Femur.
Hüftbeugung. Der Femur bewegt sich im Verhältnis zum Becken (oben links), das Becken dreht über dem Hüftkopf nach vorne bei der Vorwärtsbeuge (oben Mitte) und bei der Kniebeuge (oben rechts).
Bewegung der Wirbelsäule
Ein Begriff, der meist mit der Bewegung der Wirbelsäule zu tun hat und bei der Beugung mitbesprochen wird, ist die segmentale oder intersegmentale Bewegung. Sie bezieht sich auf die Bewegung eines Wirbelsäulensegments, gefolgt vom jeweils nächsten Segment, wobei jedes Wirbelsegment zur Gesamtbewegung beiträgt.
Die segmentale Beweglichkeit der Wirbelsäule in jede Richtung sorgt für eine glatte, koordinierte und schöne – vor allem aber für eine effiziente – Bewegung. Sie erlaubt die Artikulation der Wirbelsäule, also deren Bewegung Segment für Segment bei vielen Übungen (z.B. Aufrollen der Wirbelsäule, siehe Kapitel 6), bei einem gut ausgeführten Golfschlag und bei Aktivitäten wie lateinamerikanischen Tänzen.
Diese Bewegung umfasst:
•Flexion—Vorwärtsbeugung der Wirbelsäule in der Sagittalebene.
•Extension – Rückwärtsbeuge der Wirbelsäule in der Sagittalebene.
•Seitbeuge — Seitbeuge der Wirbelsäule in der Frontalebene.
•Rotation — Rotation der Wirbelsäule in der Transversalebene.
Ist eine segmentale Bewegung oder Artikulation in einem (oder vielen) Abschnitt(en) der Wirbelsäule in einem der zuvor erwähnten Bewegungsbereiche nicht möglich, kommt es zu einer Überlastung der Gelenke, die diesen eingeschränkten Bereich umgeben. Der oder die hypomobile(n) Gelenkbereich(e) – Bereiche also, die sich nicht so gut bewegen wie sie sollten – wird im Allgemeinen zu einer erhöhten Beweglichkeit oder Hypermobilität in den umliegenden Gelenken führen und damit zu einem Verlust an effizienter Bewegung.
Eine degenerative Bandscheibenerkrankung (DDD) und eine degenerative Gelenkerkrankung (DJD) treten in der Regel entweder als direktes Ergebnis einer anhaltenden starken Druckbelastung nach Hypomobilität auf oder als Ergebnis einer kompensierenden Hypermobilität, die im Umkreis des eingeschränkten Segments auftritt. Die Wiederherstellung einer optimalen Ausrichtung und Bewegung aller Gelenksegmente ist eine wichtige Strategie zur Verbesserung und/oder zur Vorbeugung weiterer degenerativer Veränderungen.
Die meisten Aktivitäten des Lebens oder im Sport setzen die Fähigkeit voraus, während der Artikulation der Wirbelsäule das Becken über dem Hüftkopf zu bewegen.
Bewegung des Beckens
Die Beckenbewegung erfolgt, wenn sich das Becken im Verhältnis zu den Hüftköpfen bewegt:
•Beckenkippung nach vorne – Rotation des Beckens nach vorne oder Kippung des Beckens nach vorne über die Hüftköpfe. Diese Bewegung kann auch als Hüftbeugung betrachtet werden.
•Beckenkippung nach hinten – Rotation des Beckens nach hinten oder Kippung des Beckens nach hinten über die Hüftköpfe. Diese Bewegung kann auch als Hüftstreckung betrachtet werden.
•Seitliche Beckenkippung – Rotation des Beckens um die Hüftköpfe in der Frontalebene. Diese Bewegung kann auch als Hüftabduktion auf der tieferen Seite und Hüftadduktion auf der höheren Seite der Beckenkippung betrachtet werden.
•Rotation in der Transversalebene – Rotation des Beckens um die Hüftköpfe in der Transversalebene. Diese Bewegung kann auch als Hüftrotation nach innen betrachtet werden, wenn sich das Becken zu einer Seite dreht und als Hüftrotation nach außen auf die entgegengesetzte Seite der Beckendrehung.
Wichtige Betrachtung zur Beckenbewegung:
Die Beckenposition (Ausrichtung des Beckens im Verhältnis zum Hüftkopf) wird durch das Verhältnis der SIAS (Spina iliaca anerior posterior) zur Schambeinfuge (Symphysis pubica) bestimmt. Das Becken befindet sich in Neutralstellung – d.h. das Becken ist nach vorne gedreht (Beckenkippung) – wenn sich die SIAS in der Sagittalebene geringfügig vor der Schambeinfuge befindet (mittlere Abb.). Wenn SIAS und Schambeinfuge dieselbe vertikale Ausrichtung haben und/oder sich die Schambeinfuge in der Sagittalebene vor der SIAS befindet, ist das Becken in einer nach hinten gedrehten Position (linke und rechte Abb. unten). Noch wichtiger als die jeweilige Ruhestellung des Beckens ist die Fähigkeit, das Becken nach vorne über die Hüftköpfe zu drehen, um die Hüfte bei Bewegungen wie Vorwärtsbeugung, Kniebeuge und Hip Hinge angemessen zu beugen.
Weiter unten sehen Sie mehr über die Beckenbewegung beim Beugen und Kniebeugen.
Vorwärtsbeugung ohne und mit Wirbelsäulenflexion: Im Stand beginnend, sollte das Becken während der Vorwärtsbeugung um die Hüftköpfe nach vorne rotieren (a & b). Wenn Sie sich in dieser Weise nach vorne beugen – man bezeichnet die Übung auch als Hip Hinge – wird der hintere Hüftkomplex (Gesäßmuskeln, ischiokrurale Muskulatur, Wadenmuskulatur) optimal belastet und der Stress für die Lendenwirbelsäule nimmt ab. Dies ist die bevorzugte Methode, um schwere Gegenstände vom Boden anzuheben oder auf dem Boden abzusetzen und/oder um Stress für den unteren Rücken zu reduzieren. Die Vorwärtsbeugung mit Flexion der Wirbelsäule ist für die meisten Menschen ohne Wirbelsäulenbeschwerden kein Problem, vorausgesetzt sie nutzen ihre Hüften in angemessener Form. Beachten Sie das Fehlen der Beckenbewegung, was als Ausgleich für das Fehlen der Beckendrehung nach vorne über die Hüftköpfe eine übermäßige Flexion der Wirbelsäule verlangt (c). Das primäre Beugen der Wirbelsäule mit nur sehr geringer Beteiligung der Hüften ist häufig ein Mitverursacher von chronischen Schmerzen