Diabetes. Kompakt-Ratgeber. Dr. med. Eberhard J. Wormer

Читать онлайн.
Название Diabetes. Kompakt-Ratgeber
Автор произведения Dr. med. Eberhard J. Wormer
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783863743857



Скачать книгу

durchschnittlich acht Teelöffel Zucker! Bevorzugen Sie Wasser oder Kräutertees, denn Softdrinks fördern nicht nur Übergewicht, sondern erhöhen auch den Insulin- und Blutzuckerspiegel merklich und können auf lange Sicht die Entwicklung einer Insulinresistenz fördern.

       Die Bohne macht’s!

      Lange stand in puncto Diabetes die Wirkung von Kaffee zur Diskussion – er war sogar bis vor einigen Jahren bei Diabetes-Patienten »kontraindiziert«. Wie eine Reihe aktueller Studien darlegen, ist Umdenken gefragt, denn die Bohne senkt langfristig das Risiko für eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung bei gesunden Individuen. Gönnen Sie sich den warmen Muntermacher deshalb ruhig auch weiterhin! Er tut Ihnen sogar gut!

       Ein Gläschen in Ehren!

      Alkohol ist zwar nach Ansicht der Ärzte auch für Diabetes-Patienten nicht mehr tabu, allerdings ist trotzdem Vorsicht geboten. Alkohol kann grundsätzlich hohe Blutfettwerte und diabetische Nervenschäden begünstigen. Darüber hinaus enthält er jede Menge Kalorien, was vor allem schädlich für Typ-2-Diabetiker ist. Da Alkohol die Zuckerfreisetzung in der Leber hemmt, droht Unterzuckerung – insbesondere sind Patienten, die Tabletten der Wirkstoffgruppe Sulfonylharnstoffe einnehmen oder Insulin applizieren, gefährdet.

      Sollten Sie sich doch einmal ein Glas gönnen, empfiehlt es sich in jedem Fall, immer einen Snack zum alkoholischen Getränk zu essen – am besten etwas mit »langsamen« Kohlenhydraten (siehe Seite 99) wie eine Scheibe Vollkornbrot.

       Bye bye Übergewicht!

      Übergewicht zählt zu den Hauptrisikofaktoren für Diabetes Typ 2 – besonders gefährlich ist Bauchfett. In den Fettdepots werden unter anderem Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet. Sie begünstigen die Entstehung von Typ-2-Diabetes und die Fettleber.

      Ein Body-Mass-Index (BMI) von 19 bis 25 sollte das Ziel sein (siehe Seite 83 ff.). Viel Bewegung und eine ausgewogene, gesunde Ernährung können lästige Pfunde verschwinden lassen. Von Crash-Diäten wird unbedingt abgeraten!

       Bewegung bewegt etwas!

      Regelmäßige Bewegung fördert nicht nur die Gesundheit und Fitness, sondern senkt auch den Blutzuckerspiegel. Aus diesem Grund sollte Bewegung in möglichst hohem Umfang in den Alltag integriert sein. Das heißt: Lassen Sie das Auto öfter stehen, und fahren Sie mit dem Fahrrad ins Büro, oder nehmen Sie anstelle des Aufzugs die Treppen. Gehen Sie bei schönem Wetter raus in die Natur, um einen entspannten Spaziergang zu genießen! Zusätzlich empfehle ich ein passendes Sportprogramm. Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Walking sind dafür sehr gut geeignet. Bewegung vermittelt nicht nur ein positives Körpergefühl, sondern ist auch Balsam für die Seele – und lässt nebenbei ein paar Pfunde purzeln!

       Weg mit dem Glimmstängel!

      Rauchen ist zweifellos gesundheitsschädlich. Es ist vor allem ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs, aber auch Typ-2-Diabetes. Tabakkonsum (egal ob in geringen oder in großen Mengen, aktiv oder passiv) verdoppelt das Risiko für Diabetes Typ 2! Passivrauchen begünstigt die Entwicklung einer Glukoseintoleranz und des metabolischen Syndroms. Außerdem reduziert Rauchen die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin und verursacht oxidativen Stress (siehe Seite 24). Besteht der Diabetes Typ 1 oder 2 bereits, wird der weitere Verlauf der Erkrankung durch Tabakkonsum negativ beeinflusst.

       INFO

       METABOLISCHES SYNDROM

      Bei einem metabolischen Syndrom liegen mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vor:

      Diabetes Typ 2, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck. Häufig treten diese Erkrankungen aufgrund von Bewegungsmangel und falscher Ernährung auf. Deshalb kann eine Ernährungsumstellung sowie vermehrte körperliche Aktivität Abhilfe schaffen. Außerdem sollten Teilsymptome wie Bluthochdruck gesondert behandelt werden.

       Schlafen ist die beste Medizin!

       Stress reduzieren!

      Stresshormone erhöhen nachweislich den Blutzuckerspiegel – vor allem steigt das Kortisol an. Darüber hinaus aktiviert Stress Botenstoffe, die die Wirkung von Insulin hemmen und eine Insulinresistenz fördern. Aus diesem Grund sollten Sie Stress, soweit es geht, vermeiden. Der erste Schritt hierfür ist Selbstreflexion: Denken Sie über mögliche Stressauslöser nach und beugen Sie ihnen im nächsten Schritt vor. Besonders wichtig ist es, auch einmal Nein zu sagen. Des Weiteren sind bewusste Auszeiten von großer Bedeutung. Ein kleiner Spaziergang zwischendurch kann bereits viel bewirken. Außerdem empfehlen sich Entspannungsübungen wie Meditation, autogenes Training oder Atemübungen (siehe Seite 72 ff.).

       Ein Spaziergang in der Natur hilft beim Abschalten.

       INFO

      Oxidativer Stress entsteht bei körperlicher oder psychischer Belastung. Er ist auch bei normalen Stoffwechselvorgängen immer beteiligt, wird z. B. für Energiegewinnung, Nerven- und Immunfunktionen gebraucht. Oxidativer Stress kann durch Umweltbelastungen, ungesunden Lebensstil und nährstoffarme Ernährung zu krank machendem oxidativem Stress werden. Viele degenerative Erkrankungen, auch Diabetes, gehen vermutlich auf das Konto anhaltender Stressbelastung durch hohe Konzentrationen von Sauerstoffradikalen und niedrige Konzentrationen körpereigener Antioxidantien. Darüber hinaus beruhen Diabetes-assoziierte Komplikationen auf oxidativem Stress.

      Antioxidantien aus der Nahrung, Vitamine und Spurenelemente fördern die Radikalenabwehr. Um gesund zu bleiben, kommt es demnach auf das Gleichgewicht zwischen oxidativen (freien Radikalen) und antioxidativen Kräften an (Radikalfängern). Vitaminreiche Kost mit antioxidativer Potenz unterstützt dieses gesunde Gleichgewicht.

       Herzfrequenzvariabilität und Diabetes

      Äußere Faktoren wie Schreck, körperliche Anstrengung, chronische Stressoren aber auch Diabetes treiben den Herzschlag in die Höhe. Im Entspannungszustand verlangsamt sich der Herzschlag. Das Herz schlägt also nicht immer im selben Takt.

      Durch Ein- und Ausatmen ändert sich die Herzfrequenz aufgrund der Blutdruckrhythmik (Respiratorische Sinusarrhythmie). Die Differenz der Herzschläge zueinander wird Herzratenvariabilität (HRV) genannt. Während die Variabilität bei gesunden Menschen groß ausfällt, ist sie bei kranken oder sehr gestressten Menschen eher gering. Bei Diabetikern ist sie z. B. kaum noch feststellbar.

       Neokortex vs. limbisches System

      Der Teil des Gehirns, der sich mit Emotionen beschäftigt, steuert gleichzeitig auch wesentliche Körpervorgänge. Das Bewusstsein hat hierüber keine direkte Kontrolle. Genau hier könnten Ursachen für die gesundheitsschädlichen Folgen von psychischen Erkrankungen und chronischem Stress begründet sein. Zudem steigt bei hoher Stressbelastung