Die Allergie-Bibel. Ursachen - Symptome - Behandlung. Dr. Earl Mindell

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Название Die Allergie-Bibel. Ursachen - Symptome - Behandlung
Автор произведения Dr. Earl Mindell
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783863744632



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SymptomeErkältungGrippeAllergie
Dauer3 bis 14 Tagemehrere Tage bis WochenWochen
Durchfallgelegentlich
Erbrechenmanchmal
Erschöpfungstark
Fieberselten38 bis 39 Grad
Halsschmerzengewöhnlichmanchmalmanchmal
Hustenleicht bis moderathäufiggelegentlich
Juckende Augenseltenseltenhäufig
Kopfschmerzenmanchmalhäufigmanchmal
Laufende Nasehäufighäufighäufig
Müdigkeitgelegentlich2 bis 3 Wochen langgelegentlich
Niesengelegentlichmanchmalgewöhnlich
Schmerzengeringhäufig und stark
Verstopfte Nasegewöhnlichmanchmalgewöhnlich

      Schauen Sie sich Ihre Taschentücher an! Falls Sie an einer Allergie leiden, ist das Nasensekret flüssig und klar. Haben Sie eine Erkältung, ist das Nasensekret zähflüssig und kann gelb bis grünlich sein, was auf eine Infektion hinweist.

      Doch die genetische Veranlagung allein kann die rasante und beispiellose Zunahme der Allergien im Laufe der vergangenen hundert Jahre nicht erklären. Unsere Gene haben sich nicht verändert, aber unsere Allergieanfälligkeit ist eindeutig angestiegen.

      Die Wissenschaftler machen alles Mögliche für die Allergieepidemie verantwortlich, von veränderten Wetterbedingungen aufgrund der Erderwärmung, die die Belastung durch Pollen und Luftverschmutzung erhöhen, was das Atemsystem schwächt, bis hin zur Belastung durch chemische Zusatzstoffe in der Nahrung, die das Immunsystem vor große Herausforderungen stellen. Die eigentliche Ursache für die Zunahme der Allergien ist wahrscheinlich eine Kombination aus mehreren Faktoren.

      WANN IST ES EINE ERKÄLTUNG?

      Eine richtige Erkältung dauert in der Regel sieben bis zehn Tage, und die Symptome lassen etwa ab dem fünften Tag nach. Eine Allergie kann man für immer haben, ohne dass eine Verbesserung der Symptome festzustellen ist. Wenn Sie leichtes Fieber haben, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Erkältung.

      Falls Sie allem Anschein nach jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit eine Erkältung bekommen, könnte dies ein Anzeichen für eine saisonale Allergie sein. Sollten Sie an einer saisonalen Allergie leiden, verschlimmern sich die Symptome, sobald Sie sich im Freien aufhalten oder das Fenster öffnen. Und selbst wenn gerade nicht Heuschnupfenzeit ist, könnte es sich um eine allergische Reaktion auf ein Allergen im Haus handeln, wie zum Beispiel Staub, Schimmel oder ein Haustier.

      Lassen die Symptome nach zwei Wochen noch immer nicht nach und fühlen Sie sich elend, dann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, egal, ob Sie an einer Allergie oder einer Erkältung leiden. (Sollten Sie sich plötzlich sehr krank fühlen oder hohes Fieber bekommen, dann rufen Sie Ihren Arzt natürlich sofort an.)

      Ein Allergietest wird Aufschluss geben, ob Sie an einer Allergie leiden und wogegen Sie allergisch sind (siehe Seite 15ff.,„Sollten Sie sich testen lassen?“).

      Der gestiegene Kontakt mit chemischen Stoffen steht auf unserer Liste der möglichen Schuldigen ganz oben. Die Menge der in die Umwelt freigesetzten neuen chemischen Stoffe übersteigt unsere Vorstellungskraft. Laut Aussage der US-Umweltschutzbehörde wurden in nur einem Jahr (2015) in den USA knapp 2 Milliarden Kilogramm giftiger Chemikalien, einschließlich 33 Millionen Kilogramm nachgewiesener Karzinogene, in die Umwelt freigesetzt. Was geschieht, wenn diese Chemikalien in unseren Körper eindringen? Der Körper besitzt ein ausgeklügeltes System zur Entgiftung gefährlicher chemischer Stoffe, aber der Körper kann überfordert werden, was negative Auswirkungen auf sämtliche Organe und auch auf das Immunsystem zur Folge haben muss. Tatsächlich vermuten manche Wissenschaftler, dass die ständige Giftbelastung das Immunsystem zur Übersteuerung veranlassen kann, wodurch allergische Reaktionen und Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden.

      SIND WIR ZU SAUBER?

      Diese Theorie wird als Hygiene-Hypothese bezeichnet. Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass der exponenzielle Anstieg der Allergiehäufigkeit im vergangenen Jahrhundert zum Teil auf unseren Sauberkeitsfimmel zurückzuführen ist! Und zwar aus folgendem Grund: Vor Beginn des 20. Jahrhunderts, als die meisten Menschen auf Bauernhöfen beziehungsweise in ländlichen Gemeinden lebten, pflegten Kleinkinder auf Lehmböden oder in Höfen herumzukrabbeln, auf denen es vor Mikroorganismen nur so wimmelte. Im Gegensatz dazu sind die heutigen Kinderzimmer antiseptisch und blitzblank geschrubbt. Zwar würde allein der Gedanke, dass Babys Schmutz essen, die meisten Eltern heute in helle Aufregung versetzen, aber Tatsache ist, dass viele Forscher die Meinung vertreten, Schmutz enthalte nützliche Bakterien, die mit dem Immunsystem zusammenwirken sollen. Darüber hinaus brachte der frühe und regelmäßige Kontakt sowohl mit nützlichen als auch schädlichen Bakterien den Immunsystemen der Kinder bei, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Weil die Immunsysteme der Kinder diese wertvollen Lektionen heute nicht mehr aus erster Hand lernen können, sind sie nicht mehr in der Lage, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, und werden allergieanfällig. Damit wollen wir nicht etwa vorschlagen, dass Sie Babys mit Schmutz füttern – es gibt sauberere Möglichkeiten, unseren Körpern nützliche Bakterien zuzuführen (siehe „Probiotika“ auf Seite 228ff.).

      Wir verschlimmern dieses Problem, indem wir kleinen Kindern Antibiotika verabreichen, vor allem wenn sie diese nicht wirklich benötigen. Antibiotika töten nicht nur sowohl nützliche als auch schädliche Bakterien ab, sondern beeinträchtigen die normale Immunfunktion, wenn sie zu häufig eingenommen werden.

      Manche Kritiker der modernen Medizin behaupten, auch Impfungen im Kindesalter gegen Krankheiten, wie zum Beispiel Masern, Mumps, Keuchhusten und Windpocken, seien für den Anstieg der Allergien verantwortlich. Sie erklären, dass wir durch die Impfung der Kinder ihrem Immunsystem die Erfahrung vorenthalten, Krankheiten zu bekämpfen, und damit „gelangweilte“ Immunzellen schaffen, die dann später harmlose Substanzen angreifen. Darüber hinaus würden Impfungen spezielle, für Allergien verantwortliche Immunzellen überstimulieren. Dies ist unter Wissenschaftlern ein hitzig diskutiertes Thema, aber Tatsache ist, dass vor der Impf-Ära der Tod aufgrund von Kinderkrankheiten an der Tagesordnung war. Heutzutage sterben nur wenige Babys oder Kleinkinder. Falls die Verhinderung von grausamen Krankheiten, wie zum Beispiel der Kinderlähmung, in späteren Jahren mit Heuschnupfen erkauft wird, sei’s drum!

      Besorgte Eltern können ihre Kinder vor zu vielen modernen Eingriffen schützen, indem sie ihnen nur dann Antibiotika geben, wenn es absolut notwendig ist, und indem sie im häuslichen Bereich nicht ständig antibakterielle Reinigungsprodukte verwenden. Diese Produkte sind eigentlich für den Gebrauch in Krankenhäusern gedacht, um die dort Arbeitenden vor schweren Infektionen, wie zum Beispiel Staphylokokken, zu schützen, nicht für die alltägliche Nutzung. Der übermäßige Einsatz dieser Produkte kann auf lange Sicht eine schädliche Wirkung auf die Immunfunktion haben und zu Problemen wie Allergien und Autoimmunerkrankungen beitragen. Außerdem werden diese Produkte uns nicht vor Infektionskrankheiten schützen. Ironischerweise ist die Gefahr, sich eine Antibiotika-resistente Infektion einzufangen, die lebensbedrohlich sein kann, umso größer, je mehr wir diese Produkte nutzen.

      VERBESSERTE HYGIENE UND IMPFHÄUFIGKEIT

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