PowerShell 7 und Windows PowerShell. Tobias Weltner

Sie abfragen wollen. Das wird gleich ab Seite 107 Teil einer Lösung.

       Ausführliche Hilfe und Beispiele

      Get-Help ruft die ausführliche Hilfe zu einem Cmdlet auf. In der PowerShell-Konsole verwenden Sie besser help. Dieser Befehl ist nicht nur kürzer, er stoppt die Ausgabe auch nach jeder Bildschirmseite. Mit blättern Sie dann eine Zeile und mit der eine Bildschirmseite weiter. Diese »Paginierung« funktioniert allerdings nur in Konsolen, nicht im ISE-Editor.

      Die vollständige Hilfe erhalten Sie mit dem Parameter -Full:

      PS> help -Name Get-ComputerInfo -Full

      Alternativ kann die Hilfe auch online im Browser angezeigt werden (siehe Abbildung 2.6) und ist dort meist wesentlich angenehmer zu lesen:

      PS> help -Name Get-ComputerInfo -Online

       Abbildung 2.6: Onlinehilfe zu einem Cmdlet abrufen

      In der Onlinehilfe (siehe Abbildung 2.6) sehen Sie links außerdem eine Liste anderer Cmdlets und rechts die Sektionen. Klicken Sie auf die Sektion Examples, wenn Sie Beispiele für den Einsatz des Cmdlets sehen möchten.

       Schneller Blick auf Cmdlet-Parameter

      Oft braucht man gar nicht die ausführliche Hilfe eines Cmdlets durchzuarbeiten. Ein Blick auf die Parameternamen eines Cmdlets genügt häufig, um festzustellen, ob es eine bestimmte Aufgabe bewältigen kann und welche Angaben dafür nötig sind.

      PowerShell-Editoren wie ISE und VSCode (siehe Kapitel 1) zeigen mit IntelliSense-Menüs die Parameter eines Cmdlets blitzschnell an: Sie brauchen nur hinter dem Cmdlet ein Leerzeichen und dann ein Minuszeichen (»-«) einzugeben:

      Abbildung 2.7: IntelliSense in PowerShell-Editoren verraten die Parameter eines Cmdlets.

       Hinweis

      IntelliSense funktioniert in VSCode nur in der Skriptansicht eines PowerShell-Skripts, nicht in der interaktiven Konsole. Es setzt voraus, dass Sie, wie im letzten Kapitel beschrieben, die PowerShell-Unterstützung eingerichtet haben.

      Mit dem ISE-Editor dagegen funktioniert IntelliSense sofort und sowohl im Skript- als auch im Konsolenbereich. Allerdings steht die ISE nur unter Windows zur Verfügung und unterstützt lediglich Windows PowerShell.

      In der Konsole hilft Ihnen die Autovervollständigungstaste : Geben Sie hinter dem Cmdlet ein Leerzeichen und dann ein Minuszeichen (»-«) an und drücken Sie so oft auf , bis der gewünschte Parameter vorgeschlagen wird oder Sie alle Parameter begutachtet haben.

      Wollen Sie alle Parameter auf einmal sehen, drücken Sie + (siehe Abbildung 2.8). Diese Tastenkombination öffnet in Editoren das IntelliSense-Menü und in der Konsole eine Liste.

      Abbildung 2.8: Mit Strg+Leertaste lassen sich die Parameter eines Cmdlets auflisten.

       Hilfe für Parameter nachschlagen

      Ist Ihnen bei der ersten schnellen Durchsicht kein passender Parameter ins Auge gesprungen oder sind Sie auf einen Parameter gestoßen, dessen Funktion Ihnen nicht klar ist, rufen Sie mit help die Hilfe zu den Parametern auf (siehe Abbildung 2.9). Sie verrät Ihnen auch, ob ein Parameter Platzhalterzeichen unterstützt.

      Anstelle des Sternchens (*) können Sie auch den gewünschten Parameternamen angeben, falls Sie einen bestimmten Parameter nachschlagen wollen.

       Abbildung 2.9: Die Beschreibungen für alle Parameter eines Befehls ausgeben

       Anwendungsprogramme (Applications)

      PowerShell ergänzt seinen Befehlssatz mit Anwendungsprogrammen. Das sind Programme, die eigenständig und auch außerhalb der PowerShell lauffähig sind. PowerShell nennt solche Befehle Application, um sie von den PowerShell-eigenen Cmdlets abzugrenzen.

      Applications können aus einer Vielzahl von Gründen etwas problematisch sein:

       Betriebssystemspezifisch: Die meisten Applications stammen vom Betriebssystem oder wurden von Anwendern nachinstalliert. Diese Programme sind also meist auf anderen Computern nicht vorhanden.

       Keine Namenssystematik: Anders als Cmdlets dürfen Applications heißen, wie es dem Entwickler gefällt. Das führt zu einem Namenswildwuchs und teilweise sehr kryptischen Namen. Passende Anwendungen sind deshalb viel schwerer zu finden als bestimmte Cmdlets.

       Potenziell riskant: Aufgrund der fehlenden Namenssystematik kann man den Namen der Anwendungsprogramme nicht entnehmen, was sie tun werden, und also riskante Befehle nicht am Namen erkennen. Bei Cmdlets dagegen deutet das Verb stets an, was der Befehl prinzipiell tun wird. Umso wichtiger ist es, niemals unbekannte Applications auszuprobieren, nur um zu sehen, was als Nächstes passiert – erst recht nicht mit Administratorrechten. Googeln Sie notfalls zuerst ausgiebig, um mehr zu einer unbekannten Application zu erfahren.

       Textergebnisse: Falls Applications überhaupt Resultate zurückliefern, dann höchstens in unstrukturierter Textform. Zudem sind die Ergebnisse meist lokalisiert, also in die jeweilige Sprache des Betriebssystems übersetzt. Das macht es oft sehr schwierig, in standardisierter Form mit den Ergebnissen weiterzuarbeiten.

      Trotz dieser Einschränkungen sind viele Applications äußerst wertvoll für Automationslösungen und bereichern Ihren Befehlswerkzeugkasten.

       Applications starten

      Wenn Sie den Namen einer Application kennen, geben Sie ihn ein. Die Dateierweiterung (beispielsweise .exe) dürfen Sie weglassen, sofern es dadurch nicht zu Mehrdeutigkeiten kommt:

      PS> winver

      PS> winver.exe

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