PowerShell 7 und Windows PowerShell. Tobias Weltner

+ ) eine neue Datei anlegen, macht VSCode daraus sofort eine PowerShell-Skriptdatei.

       Windows-Terminal

      Insbesondere auf Windows-Systemen kann es vorkommen, dass Sie mit mehreren geöffneten PowerShell-Konsolen hantieren, weil Sie vielleicht Windows PowerShell und PowerShell parallel verwenden.

      Microsoft bietet Ihnen dazu mit dem Windows-Terminal auf Windows 10 ein wundervolles Tool an. Es verpackt beliebig viele Konsolenfenster in eine moderne Anwendung (siehe Abbildung 1.27).

      Das Windows-Terminal steht offiziell ausschließlich über den Microsoft Store zum Download bereit. Gehen Sie also vor wie auf Seite 23, als Sie PowerShell 7 über den Store installiert haben, und suchen Sie diesmal nach dem Suchbegriff »Terminal«. Installieren Sie dann Windows Terminal. Alternativ können Sie Windows Terminal auch inoffiziell über das Paketverteilungswerkzeug scoop installieren, das in diesem Kapitel vorgestellt wird.

       Tipp

      Ähnlich wie bei PowerShell gibt es auch beim Windows-Terminal eine Produktiv- und eine Preview-Version. Im Store stehen beide zur Auswahl. Da am Windows-Terminal eifrig weiterentwickelt wird und viele spannende neue Features angekündigt sind, sollten Sie am besten die Preview-Version installieren.

      Sie profitieren dann viel früher von neuen nützlichen Funktionen, und sollte das Windows-Terminal doch einmal wegen eines Bugs abstürzen, ist das normalerweise nicht allzu tragisch.

      Abbildung 1.27: Das Windows-Terminal zeigt mehrere Konsolenanwendungen in einem Register-Interface.

      Nach der Installation kann das Windows-Terminal über den Befehl wt gestartet werden. Sein Benutzer-Interface ist sehr aufgeräumt: Rechts neben den Konsolenregistern finden Sie nur zwei Symbole. Mit dem Plussymbol wird eine neue Standardkonsole geöffnet, und mit v öffnet sich ein Untermenü mit den verfügbaren Konsolenanwendungen, die Sie im Windows-Terminal öffnen können.

       Transparenter Hintergrund

      Richtig schick wird das Windows-Terminal mit einem transparenten Hintergrund. Alle Feineinstellungen werden aktuell noch durch direkte Änderungen in einer Textdatei im JSON-Format bewerkstelligt, auch wenn ein grafisches Dialogfenster ähnlich wie bei den Feineinstellungen von VSCode angekündigt ist.

      Öffnen Sie also das Untermenü durch Klick auf v und wählen Sie je nach Sprache Einstellungen oder Settings (oder drücken Sie + ). Es öffnet sich eine Textdatei im JSON-Format. Wenn Sie VSCode bereits installiert haben, sollte dies der Editor sein, der json-Dateien anzeigt (siehe Abbildung 1.28). Andernfalls fragt das Windows-Terminal nach, mit welchem Editor Sie die Datei öffnen wollen.

       Abbildung 1.28: Transparenzeffekte im Windows-Terminal aktivieren

      Im oberen Teil der json-Datei, direkt hinter den öffnenden geschweiften Klammern, können Sie globale Einstellungen hinterlegen, die für alle Konsolen gleichermaßen gelten sollen. Hier legen Sie zum Beispiel fest, welche Konsole die Standardkonsole sein soll, die Sie am häufigsten brauchen und die sich deshalb mit der Plusschaltfläche besonders leicht öffnen lässt: Hinter defaultProfile geben Sie die GUID (Kennziffer) der gewünschten Konsole an.

      Welche Kennziffer das ist, erfahren Sie etwas weiter unten im Bereich profiles: Hier werden in lists die Einträge des Ausklappmenüs definiert, und jeder Eintrag ist hinter guid mit einer eindeutigen Kennziffer versehen.

      Der erste Eintrag unter profiles lautet indes defaults: In diesem Bereich legen Sie Einstellungen fest, die für alle Konsolen gelten sollen. Um Konsolen also künftig mit einem schicken durchscheinenden Hintergrund auszustatten, fügen Sie dort wie in Abbildung 1.28 zu sehen ein:

      "useAcrylic": true,

      "acrylicOpacity": 0.8

      Vergessen Sie nicht das Komma am Ende der ersten Zeile und achten Sie auf Groß- und Kleinschreibung!

      useAcrylic schaltet den Transparenzmodus ein und aus. acrylicOpacity gibt die Transparenz an. 0.8 steht für 80 % Deckkraft. Viel weniger sollte es nicht sein, um den Konsoleninhalt lesbar zu halten. Tatsächlich ist die Unterstützung für das JSON-Format in VSCode so gut, dass Sie sogar mit dem Mauszeiger über einen Eintrag fahren können, um in einem Tooltipp die Beschreibung dieses Eintrags zu erhalten (siehe Abbildung 1.28).

       Weitere Konsoleneinträge für das Auswahlmenü

      Unter list folgen die einzelnen Einträge des Auswahlmenüs. Jeder Eintrag besteht aus seiner eindeutigen Kennziffer hinter guid gefolgt von seinem Namen, der Kommandozeile und optional seinem Icon. Hier sehen Sie den Eintrag für Windows PowerShell:

      {

      "guid": "{61c54bbd-c2c6-5271-96e7-009a87ff44bf}",

      "name": "Windows PowerShell",

      "commandline": "powershell.exe"

      }

      Und dies wäre der Eintrag für PowerShell 7:

      {

      "guid": "{e654854f-3c99-4a39-aea3-5bcf089f8a8f}",

      "name": "PowerShell 7",

      "commandline": "pwsh.exe",

      },

      Anstelle von pwsh.exe kann hier natürlich auch ein absoluter Pfadname stehen, falls Sie eine ganz bestimmte pwsh.exe starten möchten.

      Aber auch Argumente können einem Befehl übergeben werden. Um beispielsweise eine Windows PowerShell ohne (möglicherweise vorhandene) Autostartskripte zu starten, wäre dieser Eintrag richtig:

      {

      "guid": "{6c9640c0-9a88-414f-8306-ce4eeac35af1}",

      "name": "Windows PowerShell NoProfile",

      "commandline": "powershell.exe -noprofile",

      "icon": "c:/icons/windowspowershell.ico",

      },

       Wichtig

      Sobald Sie einem Befehlsaufruf Argumente übergeben, zum Beispiel wie hier -noprofile, verliert der Eintrag (zumindest in der von uns verwendeten Version des Windows-Terminals) sein Symbol im Menü. Mit icon können Sie dem Eintrag dann eine eigene Symboldatei zuweisen, wenn Sie wollen.

      Tatsächlich könnten Sie sogar Nicht-Konsolenanwendungen über das Menü des Windows-Terminals anbieten und von dort zum Beispiel den ISE-Editor öffnen:

      {

      "guid": "{17fb14ae-30f5-4a3e-8254-5d1a8b972580}",

      "name":