Dem Leben wieder vertrauen. Chuck Spezzano

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Название Dem Leben wieder vertrauen
Автор произведения Chuck Spezzano
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783866164192



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schneidest du dich von anderen Menschen und von der Gnade ab.

      Entscheide dich dafür, dich von dem traumatischen Ereignis weder im Leben noch in der Liebe, in Beziehungen, Sexualität oder Erfolg zurückhalten zu lassen, sondern es zu einem Sprungbrett zu machen, das dich voranbringt. Sprich die Worte:

       „Ich will dieses Ereignis nicht benutzen,

       um zu leiden und mich am Weitergehen zu hindern.

       Ich will dieses Ereignis als einen Weg benutzen,

       der zu Liebe, Erfolg und Ermächtigung führt.“

      Deine Erfahrung hängt davon ab, welche Bedeutung du einem Ereignis beimisst. Shakespeare hat einmal geschrieben: „Denn an sich ist nichts weder gut noch schlimm; das Denken macht es erst dazu.“

      Wähle deine Gedanken also klug, um dich selbst und dein Leben voranzubringen. Deine Gedanken sind nicht neutral. Sie führen entweder zum Tod oder zum Leben hin. Du kannst wählen, wo du dich einbringen möchtest. Lasse nicht zu, dass ein Ereignis dich und dein Leben überrollt. Sollte dies bereits geschehen sein, kannst du dich aufraffen und weitergehen. Es gibt einen besseren Weg, und du brauchst nicht zuzulassen, dass das Ereignis zu emotionaler Erstarrung führt. Du kannst dich befreien und sogar noch reifer, klüger und widerstandsfähiger werden, als du es ohnehin schon warst, bevor das Trauma geschehen ist.

      Die Bedeutung der Unschuld

      Wenn du deine Unschuld erkennst, wirst du auch erkennen, dass du nicht nur bei deiner Heilung angelangt bist, sondern auch bei der Ganzheit, die Grundlage von Liebe, Erfolg und Glücklichsein ist. Es ist nicht immer einfach, zur Unschuld zu gelangen, aber es ist die Wahrheit. Sowohl Unschuld als auch Wahrheit bringen Frieden. Schuld, Angst, Ärger und Rache sind nur einige der Dinge, die das Ego benutzt, um seine eigene Macht zu vergrößern. Es kann nicht in deinem Interesse liegen, die Partei des Egos zu ergreifen, denn der Weg des Egos birgt nur Abwehrmechanismen und die negativen Emotionen, die darunter verborgen liegen. Jeder alte Schmerz trägt Selbstbestrafung in sich, weil jede negative Emotion mit Schuld behaftet ist.

      In den ersten Jahren deines Lebens warst du vielleicht auf die Hilfe deines Egos angewiesen, aber jetzt brauchst du es nicht mehr. Dein Ego ist das Prinzip der Trennung, der Konkurrenz und des Etwas-Besonderes-sein-Wollens. Trennung ist eine Wurzel aller Probleme. Konkurrenz ist die Wurzel allen Streits, und Etwas-Besonderes-sein-Wollen ist eine Form von vorgetäuschter Liebe, die Beziehungen zerstört. Das Ego ist nicht dein Freund. Viele Menschen glauben, dass sie ihr Ego brauchen, aber wenn dein Ego fort wäre, bliebe allein die Liebe übrig. Unschuld ist deine tiefste Wirklichkeit. Sie ist deine Wesensnatur als reiner Geist. Deine essenzielle Unschuld und deine geistige Identität hast du mit allen nur denkbaren Selbstkonzepten und mit der Identität zugedeckt, die du dir selbst gegeben hast. Sie ist dein Ego, das Konflikt, Trennung, Illusion und Schuld erschafft.

      Wenn du – wie dein Ego es geplant hat – in eine Opferrolle gezwungen wirst, dann fühlst du dich schuldig. Wenn du dich schlecht fühlst, dann empfindest du Schuld. Wenn es eine alte, unerledigte Geschichte aus der Vergangenheit gibt, spürst du nicht nur den damit verbundenen emotionalen Schmerz, wie Verletztheit, Herzensbruch oder Ärger, sondern fühlst dich dazu auch noch schlecht. Wenn du dich schlecht fühlst oder innere Schuld empfindest, dann führst du Erfahrungen herbei, die dem Zweck dienen, dich zu bestrafen. Schuld ist ein eigener Teufelskreis. Sie führt zu Selbstbestrafung, die bewirkt, dass wir uns schlecht fühlen, und der ganze Prozess fängt in einer abwärts gerichteten Spirale wieder von vorne an. Die Schuld, das schlechte Gefühl und die Selbstbestrafung sind ganz einfach nicht die Wahrheit. Es ist wichtig, dass du nicht in diesen Emotionen steckenbleibst, die letztlich Illusionen sind.

      Wie jede negative Emotion ist auch Schuld eine Illusion. Es stimmt zwar, dass du negative Emotionen wahrnimmst, aber sie sind nicht die höchste Wahrheit, und deshalb können sie verändert und auch geheilt werden. Verpflichte dich dem nächsten Stadium in deinem Leben. Dies ist die Wahrheit. Alle Schuld, die du empfindest, ist eine Falle des Egos. Sie ist ein Fehler. Verpflichte dich der Wahrheit. Verpflichte dich deiner Unschuld. Sie ist der Weg, der dich aus dieser Falle herausführt. Denke daran, dass du, um dich von aller Schuld zu befreien, alles heilen musst, was dich aus der Ruhe gebracht hat, und dass es einen Weg gibt, das zu erreichen.

      Um zu vollkommener Unschuld zu gelangen, ohne dass sich auf tieferen Ebenen deines Geistes noch Schuld verbirgt, musst du alle anderen an der Situation beteiligten Menschen ebenfalls als unschuldig sehen. Schuld verbirgt sich unter Aufopferung, Urteil und Groll und wird zugleich durch sie kompensiert. Angriffsgedanken, die du an andere Menschen – wie etwa deinen Täter – aussendest, nähren deine verborgene Schuld und erschaffen nicht nur noch mehr Schuld, sondern obendrein auch Selbstangriff und Angst. Das lässt dein Leben zusammenschrumpfen.

      Es ist schon lange bekannt, dass Ärger und Schuld einen Teufelskreis bilden. Wenn du dich ärgerst, empfindest du auch Schuld, ob du dir dessen bewusst bist oder nicht. Vergiss nicht: Damit du vollkommen unschuldig sein kannst, muss jeder unschuldig sein, denn sonst hältst du auf eine selbstzerstörerische Weise an der Vergangenheit fest. Du bestrafst dich ganz einfach immer weiter in einem Teufelskreis aus Schuldzuweisungen und Schuld. Verpflichte dich der Unschuld aller, auch wenn du es dir jetzt vielleicht noch nicht vorstellen kannst. Es ist der Weg, der dich aus dem Gefängnis und vielleicht auch aus der Hölle herausführt.

      Emotionen

      Negative Emotionen sind deutliche Hinweise darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie sind wie Alarmglocken, die dir sagen, wann du einen Fehler machst. Emotionen kommen nicht von außen. Sie kommen von innen und rühren von den Entscheidungen her, die du triffst, sowie von den Überzeugungen und Wertvorstellungen, die du hast. Es ist vollkommen natürlich, dass du reaktive Emotionen empfindest, aber du solltest dir unbedingt bewusst machen, dass sie reaktiv sind und dass sie mit einer Entscheidung begonnen haben, die du getroffen hast und die geändert werden kann. Alle Emotionen rühren aus der Vergangenheit her und haben sich im Laufe der Zeit angesammelt, aber sie brechen hervor, als ob sie gerade erst entstanden seien. Sie kommen durch unsere Gedanken und Entscheidungen zustande und nicht durch das, was uns zustößt oder was außerhalb von uns geschieht.

      Emotionale Belohnungen

      Eine Möglichkeit, mit der du herausfinden kannst, ob du negative Emotionen auf eine Weise benutzt, die dich zurückhält,

      besteht darin, sie einer Prüfung zu unterziehen, die dir zeigt, wie du sie einsetzt.

       Frage dich, zu wie viel Prozent du negative Emotionen benutzt, um Heilung zu bewirken.

       Frage dich danach, zu wie viel Prozent du sie benutzt, um dich selbst zurückzuhalten.

       Frage dich zum Schluss, zu wie viel Prozent du diese negativen Emotionen benutzt, um andere Menschen zu kontrollieren und Aufmerksamkeit auf dich selbst zu lenken.

      Es mag so scheinen, als sei es eine gute Idee, deinen Willen durchzusetzen, um deine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, aber du tust es auf Kosten deiner emotionalen Integrität, des besten Weges, deiner Zuversicht und deines eigenen Selbstwertgefühls. Außerdem benutzt du andere Menschen, um dir selbst Befriedigung zu verschaffen, und ist das nicht genau das, was dir selbst zugestoßen ist und diesen Teufelskreis damit erst in Gang gesetzt hat? Aller Dinge, die du durch Manipulation oder Kontrolle bekommst, fühlst du dich unwürdig. Du könntest deine Beziehung stattdessen zum nächsten Schritt führen, wo du feststellen würdest, dass deine eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse aller anderen Menschen erfüllt werden. Du könntest den Weg wählen, der für alle am besten ist, statt deinen eigenen Willen durchsetzen zu wollen, aber dafür müsstest du deine Kontrolle und auch die Angst aufgeben, die sie nährt. Die Angst rührt von deinem Trauma her. Bereitschaft vermag die Angst vor dem nächsten Schritt, die