Beverly Malibu. Katherine V. Forrest

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Название Beverly Malibu
Автор произведения Katherine V. Forrest
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9783867549882



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haben Sie auf Ihrer Feier serviert?«

      »Ein schönes Stück Cheddarkäse und etwas ausgezeichnetes Corned Beef und Pastrami, frisch von Nate und Al, Kartoffelsalat, frisches Gemüse, dazu einen leckeren Dip, und natürlich meine besondere Spezialität, Weinpunsch nach altem Geheimrezept –«

      Hazels Augen weiteten sich, und sie griff sich erneut an die Kehle, als ihr die volle Bedeutung von Kates Frage bewusst wurde. »Gift! Sie wollen doch nicht etwa sagen –«

      Sie erhob sich von ihrem Sofa, marschierte durchs Wohnzimmer und entschwand in den hinteren Teil ihrer Wohnung.

      »Um Himmels willen«, ließ Taylor sich vernehmen. »Was hat sie jetzt vor? Sich ein Gewehr beschaffen?« Er wechselte die Position, um besser an sein Pistolenhalfter an der Hüfte heranzukommen.

      »Ich halte es für wahrscheinlicher, dass sie uns zwingen wird, etwas von dem übrig gebliebenen Essen zu probieren, um zu beweisen, dass es nicht vergiftet war«, meinte Kate grinsend. »Hör zu, Ed, wir müssen Vivian Sinclair anrufen und so schnell wie möglich die anderen Verwandten benachrichtigen.«

      Hazel kam zurück und trug drei Urnen im Arm, die genauso aussahen wie die auf dem Couchtisch. Sie stellte sie mit einem energischen Ruck auf dem Tisch ab und gruppierte sie zu einem engen Viereck. »Also, Jerome, du hörst jetzt genau zu, was die beiden sagen und was du uns mit diesem unglückseligen Haus eingebrockt hast.«

      »Hazel«, Kate wagte nicht, zu Taylor hinüberzusehen. Sie räusperte sich. »Enthalten alle diese Urnen die Asche Ihres verstorbenen Mannes?«

      »Jede wertlose Flocke«, bestätigte sie grimmig.

      Taylor starrte mit offenem Mund auf die Urnen. »Vier Stück?«

      »Eine für hier. Eine fürs Schlafzimmer, eine fürs Esszimmer und eine fürs Bad. Ich war es leid, ihn immer von einem Zimmer ins andere zu tragen. Deshalb habe ich diese Vasen angeschafft und ihn auf vier Räume verteilt. Ich stelle ihn wieder zusammen, wenn wir Kriegsrat halten müssen.«

      Taylor lehnte sich vor und sagte mit aller ihm zu Gebote stehenden Toleranz und Liebenswürdigkeit: »Hazel, wir wollen nichts weiter als herausfinden, was genau passiert ist und wie es passiert ist.«

      Sie blitzte ihn an. »Sie denken, es war etwas mit meinem Essen!«

      »Wenn das der Fall wäre«, fügte Kate nun ihrerseits beruhigend hinzu, »dann müssten auch andere als Mr. Sinclair davon betroffen sein. Aber wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Und ich möchte Sie eindringlich davor warnen, Hazel, irgendetwas von dem zu essen oder zu trinken, was von der Party übrig ist. Wir müssen vielleicht einiges davon im Labor untersuchen lassen.«

      »Ich weiß, dass es nichts mit meinem Essen zu tun hat. Und ich weiß, wer heute hier war und wer nicht – und irgendwer von uns hat Owen diese schreckliche Sache angetan.« Sie zeigte mit ausgestrecktem Finger auf die grüne Urnenversammlung. »Jemand in diesem unglückseligen Haus, das du mir aufgezwungen hast, Jerome!« Der Finger richtete sich auf Kate. »Jemand in unserem Beverly Malibu hat es getan, und Sie finden besser ganz schnell heraus, wer es war. Ich führe ein anständiges –«

      »Wissen Sie noch«, unterbrach Kate ihren Redestrom, »ob Mr. Sinclair auf der Party etwas gegessen hat?«

      »Als hätte er seit einem Monat nichts mehr bekommen.« Über den Rand ihrer Brille hinweg warf sie Kate einen gekränkten Blick zu, lehnte sich zurück und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Owen hatte einen überaus gesegneten Appetit – auf alles. Er brachte sogar seinen eigenen Bourbon mit runter, er sagte, mein Punsch hätte nicht genug Pep.« Spitz fügte sie hinzu: »Aber genug Pep, dass ich ihn immer für seine grässlichen Vierter-Juli-Partys zubereiten sollte.«

      Ohne Taylor anzusehen, wusste Kate, dass er dasselbe dachte wie sie: Sie mussten unbedingt die offenen Schnapsflaschen in Owen Sinclairs Apartment einsammeln. Sie fragte: »Wann hat Mr. Sinclair die Feier wieder verlassen?«

      Hazel runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht. Kann mich nicht erinnern.«

      »Erinnern Sie sich noch, mit wem er sich längere Zeit unterhalten hat?«

      »Nun … mit Dudley Kincaid. Die beiden fingen wie gewöhnlich einen Streit mit Parker an. Parker Thomas. Und mit Cyril Crane. Und ich glaube, Dorothy Brennan war auch darin verwickelt, aber wahrscheinlich hat sie nur zugehört, sie ist die Gutmütigkeit in Person.«

      »Er hat nicht –« Kate schaute in ihre Notizen. »Nicht mit Mildred, Paula oder Maxine gestritten?«

      Hazel warf einen forschenden Blick auf Kate und schüttelte den Kopf.

      Angesichts dieser ungewohnten Zurückhaltung formulierte Kate vorsichtig: »Wir haben gehört, dass das Verhältnis zwischen Mr. Sinclair und diesen drei Frauen nicht besonders freundschaftlich war?«

      Seufzend entgegnete Hazel: »Dann wissen Sie wohl Bescheid. Nicht besonders freundschaftlich ist eine sehr milde Umschreibung. Owen hatte etwas an sich, das einigen Leuten hier ziemlich auf die Nerven ging. Sie haben versucht, mich in ihre Streitigkeiten hineinzuziehen, aber ich wollte nichts damit zu tun haben. Owen lebt seit vielen Jahren hier … und schließlich sind wir alle erwachsene Menschen.« Sie wandte sich an die Urnen: »Jerome, hast du nicht immer gesagt, erwachsene Menschen sollten in der Lage sein, ihre Probleme selbst zu lösen?« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Kate zu. »Allen, denen es im Beverly Malibu nicht gefällt, steht es frei, hier auszuziehen. Das ist ihr gutes Recht. Und ich würde dann vielleicht nettere Mieter finden und außerdem eine etwas angemessenere Miete bekommen. Seit dieser Geißel, die sie Mietpreisbindung nennen –« Die blauen Augen funkelten vor Empörung. »Ich führe ein anständiges Haus. Ich verdiene es, anständige –«

      Taylor war an der Reihe, sie zu unterbrechen. »Wer ist sonst noch mit ihm aneinandergeraten, außer Maxine, Mildred und Paula?«

      Hazel ließ nur zögernd und mit offensichtlichem Bedauern von ihrer Entrüstung ab. »Nun … Cyril. Und Lorraine, aber sie war heute nicht da. Und Parker Thomas, er konnte überhaupt nicht mit ihm.«

      »Veranstalten Sie häufiger Feiern für Ihre Mieter?«, fragte Kate.

      Hazel legte ihre Zigarette im Aschenbecher ab und wedelte eine Rauchschwade fort, die auf die grünen Urnen zutrieb. »An Feiertagen. Viele Leute hier sind ziemlich einsam. Ich habe ja in gewisser Weise meinen Jerome noch immer bei mir –« Sie strich mit einer zärtlichen, fast segnenden Gebärde über die Urnen. »Aber an Feiertagen ist es manchmal doch ziemlich schwer.«

      Was sie selbst am schwierigsten an Feiertagen fand, dachte Kate, war, mit den großzügigen Anwandlungen von Leuten fertigzuwerden, die sie für einsam und unglücklich hielten und glaubten, dass der geteilte Glanz ihrer eigenen Beziehungen sie über ihren Schmerz hinwegtrösten könnte. Selbst Taylor war nicht immun dagegen. An der Art und Weise, wie er jetzt ihren Blick mied, merkte sie, dass er sich schuldig fühlte, weil er ihr nicht angeboten hatte, dieses Thanksgiving mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Sie wusste jetzt schon, dass sie zu Weihnachten mit einer hartnäckigen Einladung von ihm rechnen musste.

      An Hazel gewandt fragte sie: »Warum geben Sie Partys für Mieter, die Sie loswerden möchten?«

      »Ich habe nie gesagt, dass ich sie loswerden will«, entrüstete sich Hazel. »Einige Mieter leben hier schon genauso lange wie ich selbst. Das Beverly Malibu ist ihr Zuhause, so wie es mein Zuhause ist. Ich würde ihre Mieten niemals in den Himmel wachsen lassen oder ihnen sonst irgendetwas Garstiges antun. Aber man sollte einem Menschen nicht vorschreiben, was er für seinen eigenen privaten Besitz verlangen darf. Wenn Sie ein Haus besitzen, sollte man Ihnen nicht erst sagen müssen, wie Sie es zu führen haben.«

      Kate dachte, dass es leider genug Hausbesitzer gab, die dieses Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Mietern nicht teilten. »Haben Sie Ihren älteren Mietern und Mieterinnen gegenüber jemals erwähnt, wie Sie diesbezüglich denken?«, fragte sie.

      »Ich bin doch nicht verrückt«, fauchte Hazel. »Und Sie lassen lieber kein Wort von dem verlauten, was ich Ihnen hier erzähle. Ich sage Ihnen das alles nur, weil Sie von der Polizei sind.« Ihre funkelnden