Heimkehr. Jan Eik

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Название Heimkehr
Автор произведения Jan Eik
Жанр Исторические детективы
Серия
Издательство Исторические детективы
Год выпуска 0
isbn 9783955520182



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      Jan Eik

      Heimkehr

       Kappes 19. Fall

      Kriminalroman

      Jaron Verlag

      Jan Eik, geboren 1940 als Helmut Eikermann, lebt als freiberuflicher Autor und Publizist in Berlin. Er schrieb eine Vielzahl von Sachbüchern, Kriminalromanen und -erzählungen sowie Hör- und Fernsehspielen. Bei Jaron erschienen von ihm u. a. «Schaurige Geschichten aus Berlin» (Neuausgabe 2013) sowie zwei humorvolle kleine Bücher zu den Besonderheiten der heimatlichen Sprache («Berliner Jargon», 2009; «DDR-Deutsch», 2010). Vor allem aber verfasste er mehrere Bände für die Krimiserien des Jaron Verlags: für die «Berliner Mauerkrimis» («Am Tag, als Walter Ulbricht starb», mit Horst Bosetzky, 2010), «Es geschah in Berlin» (zuletzt: «Polnischer Tango», 2012), «Es geschah in Preußen» (zuletzt: «Attentat Unter den Linden», mit Uwe Schimunek, 2012) und «Es geschah in Sachsen» («Katzmann und das schweigende Dorf», 2011).

      Originalausgabe

      1. Auflage 2013

      1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

      © 2013 Jaron Verlag GmbH, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

       www.jaron-verlag.de

      Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin

      ISBN 9783955520182

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titelseite

       Impressum

       SEPTEMBER 1946

       EINS

       ZWEI

       DREI

       VIER

       FÜNF

       SECHS

       SIEBEN

       ACHT

       NEUN

       ZEHN

       ELF

       ZWÖLF

       DREIZEHN

       OKTOBER 1946

       VIERZEHN

       FÜNFZEHN

       SECHZEHN

       SIEBZEHN

       ACHTZEHN

       NEUNZEHN

       ZWANZIG

       EINUNDZWANZIG

       ZWEIUNDZWANZIG

       DREIUNDZWANZIG

       VIERUNDZWANZIG

       NACHBEMERKUNG

       Es geschah in Berlin …

      EINS

      DURCH DIE WIPFEL der Kiefern flimmerte die Morgensonne. Die Luft roch nach Wald und Pilzen. Was für ein Tag! Der erste Tag in seinem neuen Leben. Er atmete tief und fühlte sich wie berauscht. Der fast vergessene Geruch drohte ihn zu überwältigen, so stark erinnerte er ihn an die Kindheit. Es schien ihm, als sei er mit den Eltern zum Baden hierher gefahren. Der Müggelsee lag gar nicht weit entfernt. Das Wasser und die sanften Wellen – ein Genuss aus einem anderen, sehr weit entfernten Leben. Wie lange war er nicht geschwommen? Würde er trotz seiner Verletzungen noch das gleiche Vergnügen daran haben?

      Er war versucht, seinem Begleiter zuzurufen, er wolle erst mal zum See. Das war natürlich Unsinn. Sie hatten ein Ziel, das zu erreichen ihm schwer genug fiel. Der andere war ihm immer ein paar Schritte voraus. Bei aller Mühe gelang es ihm kaum, dessen Tempo mitzuhalten. Dieser überraschend aufgetauchte Cousin war in besserer körperlicher Verfassung als er.

      Er riss sich zusammen und schlurfte weiter. Märkische Heide, märkischer Sand, summte es in seinem Kopf. Das stumpfsinnige Lied und den Sand hatte er während der gnadenlosen Ausbildung zur Genüge kennengelernt – und hassen gelernt. Mit knapp 20 hatten sie ihn zum Kommiss geholt und geschunden. Im nächsten Monat wurde er 27 Jahre alt. Ein Viertel seines bisherigen Lebens war er gezwungen gewesen, die Uniform zu tragen, deren schäbige Reste seinen ausgemergelten Körper umschlotterten.

      Das war jetzt alles gleichgültig. Er war frei. Solange seine Kraft reichte, konnte er gehen, wohin er wollte. Dabei zog es ihn nirgendwohin. Er war zu Hause angekommen, wie immer dieses Zuhause in der zerbombten Stadt auch aussah. In halb Europa war er während dieses gottverfluchten Krieges gewesen. Er hatte sich in Norwegen zwei Finger erfroren und im italienischen Apennin einen Hitzschlag erlitten, bis ihn der Schrecken aller Schrecken ereilte: die Ostfront. In seinen Träumen heulte die Stalinorgel, rasselten die Panzer auf ihn zu. Wie lange würde es dauern, bis er das alles vergessen konnte?

      Hinter ihm lagen zwei Jahre Gefangenschaft. Nachdem die Russen ihn nach den Kämpfen in Ostpreußen schwer verwundet aufgesammelt und zu seinem Glück in einem Lazarett abgeliefert hatten, wäre er dort beinahe von den Läusen aufgefressen worden. Er erwies sich als zäh, und seine Wunden verheilten, so dass man ihn