Das Evangelium nach Homer. Sebastian Moll

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Название Das Evangelium nach Homer
Автор произведения Sebastian Moll
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783865068309



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       SEBASTIAN MOLL

       Die Simpsons

       und die Theologie

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      ISBN 978-3-86506-830-9

      © 2015 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

      Coverillustration und Einbandgestaltung: Dietmar Reichert

      Satz: Brendow Web & Print, Moers

      1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

       www.brendow-verlag.de

       „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu ertragen:

       Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“

      Immanuel Kant

       „Mir ist alles recht, was mich von meinem Leben ablenkt.“

      Homer Simpson

      Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Zitate

       Vorwort von Matthias Matussek

       Einleitung

      Kapitel I

       Die Heilige Schrift und ihre Autorität

      Kapitel II

       Das Problem der Theodizee

      Kapitel III

       Die Kraft des Gebets

      Kapitel IV

       Christliche Ethik

      Kapitel V

       Das Christentum und die Weltreligionen

      Kapitel VI

       Die Rolle der Institution Kirche

      Kapitel VII

       Wissenschaft und Religion

      Kapitel VIII

       Sekten, Kulte und Kultsekten

       Schlussgedanken

       Weitere Bücher

      Die Menschen, wie ich sie sehe, teilen sich in zwei große Gruppen auf, in solche, die die Simpsons mögen, und die anderen, mit denen ich nichts anfangen kann.

      Die Simpsons sind die älteste und erfolgreichste Comic-Serie der Welt, und trotzdem sind sie anarchischer und elitärer als alles, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat, und vor allem, ich unterhalte mich weit intelligenter. Möglicherweise, nein, ganz sicher sogar, hängt das mit den Autoren der Serie zusammen, die alle aus Harvard oder aus Stanford stammen und schon auf ihren Unis zu den Lustigeren und Durchgeknallteren gehörten.

      Sicher, „South Park“ ist nicht schlecht, vor allem die Folge, in der Santa Claus weggeballert wird – weg mit ihm, dem roten Fettsack, heidnische Erfindung sowieso – aber das sind Ausreißer, während die „Simpsons“ zuverlässige Bestware liefern und solide die Himmel- und Höllenfahrten Amerikas anhand dieser Kleinfamilie aufs Korn nehmen.

      Da ist Homer, Familienoberhaupt und passionierter Biertrinker, der seinem Sohn Bart die goldene Devise mitgibt: „Son, if something’s too hard to do, then it’s not worth doing it.“ Seine Ehefrau Marge mit der Reibeisenstimme, trotz aller Anarchie die typische american mum mit gelegentlichen Anfällen zur Romantik, Sohn Bart, der nur Unsinn im Kopf hat, Lisa, seine hochintelligente Tochter, strebsam und streberisch und altklug, wie achtjährige Gören eben sind, und das Nuckelbaby. Nicht zu vergessen der Großvater, der auch öfter durchdreht in einem Senioren-Heim.

      Mein Lieblingsdialog:

      „Großvater, wenn du das noch einmal machst, stecken wir dich ins Heim“

      „Aber ich bin doch schon im Heim!“

      „Dann stecken wir dich eben in ein besonders beschissenes Heim.“

      Ach so, alle so lala fromm.

      Sebastian Moll, einer der scharfsinnigsten christlichen Essayisten des Landes, ist natürlich Simpsons-Fan. Und Simpsons-Analyst. In diesem Buch stellt er sie unter theologischen Aspekten vor, die Simpsons und die übrigen Bewohner des Kleinstädtchens Springfield irgendwo in den USA, und er trifft genau den Ton, der die Serie auszeichnet: diabolisches Vergnügen, trockener Humor und profundes theologisches Wissen in dieser Abhandlung, dieser summa theologiae der Kleinstadtamerikaner.

      Die Amerikaner, das sei hier eingefügt, sind jenseits des Iran das wohl frömmste Volk der Welt. Sie hatten ihre ersten Siedlungen als Glaubenskolonien gegründet, sie hielten sich lange für das auserwählte Volk der Neuzeit und nannten sich „God’s own country“ oder „The New Jerusalem“. Rund 80 Prozent beten mindestens einmal am Tag, während bei uns selbst Kirchensteuerzahler das allenfalls Weihnachten und Ostern tun, weil’s da in die Kirche geht.

      Die USA sind das Land der Millionen Kirchen, protestantisch zumeist, evangelikal, presbyterianisch, baptistisch, pfingstlerisch, methodistisch, katholisch, ich habe diesen grandiosen religiösen Supermarkt an frommer Schriftauslegung und großer Show und, ja, wunderbaren Nachbarschaftshilfen in meiner vierjährigen Korrespondentenzeit in den 1990er Jahren immer wieder fasziniert beobachtet und beschrieben.

      Alle sind fromm auf die eine oder andere Art, und wer mit dem zur Verfügung stehenden Angebot nicht zufrieden ist, gründet eine eigene Kirche und versucht, aus ihr und mit ihr Kapital zu schlagen wie Reverend Lovejoy, Vertreter der Phantasiekirche „Western Branch of American Reform Presbylutheranism“.

      Kenntnisreich und hochintelligent führt uns Sebastian Molls Buch