Stoner McTavish - Schatten. Sarah Dreher

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Название Stoner McTavish - Schatten
Автор произведения Sarah Dreher
Жанр Ужасы и Мистика
Серия
Издательство Ужасы и Мистика
Год выпуска 0
isbn 9783867548809



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war Bryan Oxnard«, sagte Gwen. »Stoner und ich haben ihn umgebracht.«

      Delia saugte an ihrer Zigarette. »Ich hätte gedacht, dass eine Scheidung weniger aufwendig ist. Katholisch? Oder jähzornig?«

      »Es war ein Unfall«, sagte Stoner. »Aber ihr Mann war nicht sehr nett.«

      »Ach ja …« Delia nickte. »Ich hab schon so einige bösartige Typen kennengelernt. Aber du siehst mir gar nicht aus wie eine, die Leute wütend macht.«

      »Sie nicht«, warf Stoner ein, »aber er.«

      »Stoner, ich bin sicher, dass Mrs. … Mrs. … sich nicht für unsere Probleme interessiert.«

      »Teufel«, sagte Delia, »eure Probleme sind immer noch interessanter als meine eigenen.«

      »Sie haben Probleme?«, fragte Gwen.

      »Die Tage durchzustehen, das kann ein Problem sein.«

      »Das tut mir leid.«

      »Nicht deine Schuld, Herzchen.«

      Gwen lief tiefrosa an.

      »Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?«, fragte Stoner.

      Gwen stieß ihren Stuhl zurück. »Entschuldigung. Ich muss den Waschraum benutzen.«

      »Durch die Küche, dann rechts und die Treppe hoch. Tritt nicht auf die Katze.« Delia drückte ihre halbgerauchte Zigarette aus und zündete eine neue an. »Sie sagen, auf die Art kann man es einschränken. Ich glaub aber eher, auf die Art kann man pleitegehen.« Sie deutete auf Gwens Stuhl. »Ist sie immer so höflich?«

      »Normalerweise nicht. Ich weiß nicht, was los ist.«

      »Hoffentlich jage ich ihr keine Angst ein.«

      »Das bezweifle ich.«

      »Na ja«, sagte Delia, »man kann nie wissen. Erinnert mich an mich selbst, wie ich das erste Mal mit Dans Familie zusammentraf. Ich war so erpicht darauf, einen guten Eindruck zu erwecken, dass ich alle nervös machte.«

      Stoner begann ein Licht aufzugehen.

      »Sonst scheint sie ein süßes Kind zu sein.«

      »Sie ist einunddreißig!«, sagte Stoner.

      »Herzchen, für Leute in meinem Alter ist jede unter vierzig ’n Kind. Was macht ihr Mädels eigentlich in Castleton?«

      »Eine Besichtigungstour.«

      »Hier? Da hättet ihr euch an Bar Harbour halten sollen. Dieses Loch hier versinkt zu Ostern in totales Koma. Wenn man es sich genau überlegt, ist hier eigentlich nie viel los.«

      »Eine Freundin zu Hause in Boston bat uns, hier vorbeizuschauen und ihre Schwester zu grüßen. Vielleicht kennen Sie sie.«

      Delia stieß ein Rauchwölkchen aus ihrer Nase. »Anzunehmen. Ich hab das unerhörte Pech, so ziemlich jeden in diesem Nest zu kennen.«

      »Sie ist Pflegerin in Schattenhain.«

      Die Frau verzog den Mund zu einer Grimasse. »Das is ’n seltsamer Haufen da.«

      »Den Eindruck bekomme ich langsam auch.«

      »Die verrückteste Sammlung von schrägen Vögeln, die ich je außerhalb eines Wanderzirkus zu Gesicht bekommen hab. Und ich meine damit nicht die Patienten.« Sie hielt inne. »Du bist doch nicht aus der Branche, oder?«

      »Der Branche?«

      »Na, gehörst du zu ihrer ›Kammer‹, wie sie das nennen?«

      »Ich bin Reiseunternehmerin.«

      »Dan und ich waren mal bei einem Reiseunternehmer, drüben in Augusta. Komische Art, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.«

      »Tja, das ist es wohl«, sagte Stoner.

      »Hotels, Leute, Züge und Flugzeuge … kann mir einfach nicht vorstellen, wie man das alles geregelt kriegt.«

      Stoner schmunzelte. »Wenn Sie wüssten, wie viel pures Glück dazugehört, würden Sie nie wieder verreisen.«

      »Tja, das werd ich wohl so oder so nicht. Der Spaß an so was ist irgendwie futsch, seit Dan tot ist.«

      »Das tut mir leid.«

      »Mach dir nichts draus«, sagte Delia, »ich hab heute meinen Selbstmitleidigen. Wer ist diese Schwester, bei der ihr vorbeischauen sollt?«

      »Sie haben ein Bild von ihr da drüben. Die Blonde hinter der Flunder.«

      Delia stand auf und holte das Foto. »Claire? Klar kenne ich die. Ganz anderer Schlag als der Rest der Sippe, wenn du weißt, was ich meine.« Sie zündete sich eine neue Zigarette an. »Meinst du, dass das der richtige Weg zum Aufhören ist?«

      »Keine Ahnung«, sagte Stoner. »Ich hab nie geraucht.«

      »Gut, fang nie an. Es bringt dich um.« Sie betrachtete Claires Bild. »Nettes Kind. Bringt manchmal Patienten mit her. Die Einzige, die sich die Mühe macht.«

      »Haben Sie sie in letzter Zeit gesehen?«

      Delia dachte nach. »Jetzt, wo du davon anfängst, fällt mir ein, schon ein paar Wochen nicht mehr. Vielleicht hat sie’s hingeschmissen, könnte ihr niemand verübeln.«

      »Ihre Schwester hat auch nichts mehr gehört. Sie sagt, das passt nicht zu ihr. Deshalb …«

      »Herrje«, unterbrach Delia, »hoffentlich ist sie nicht in diese verdammte Geschichte verwickelt, weiß der Teufel, was da draußen vorgeht.«

      Stoner wandte sich den Eiern auf ihrem Teller zu. »Was geht denn da draußen vor?«

      »Keinen blassen Schimmer«, sagte Delia. »Aber irgendwas ist faul, und ich hätte nichts dagegen, zu wissen, was. Würde die Bande nur zu gerne kaltstellen.«

      Gwen erschien wieder und schob sich auf ihren Stuhl. »Es tut mir leid«, sagte sie, »ich bin auf die Katze getreten.«

      »Du bist nicht die Erste. Sie lebt ja noch, oder?«

      »Ja, erst dachte ich, sie wollte aus dem Weg gehen, aber sie ging dann doch nicht.«

      »Du hast gesehen, dass Aphrodite sich bewegt hat?«

      Gwen nickte.

      »Sprich ein Gebet, Herzchen. Du hast soeben ein Wunder erlebt. Dan sagte immer, sie durchliefe nur die Pause zwischen den Inkarnationen. Mir kommt es eher vor wie die Pause zwischen den Kopulationen. Bist du auch im Reisegeschäft?«

      »Ich bin Lehrerin. An der Watertown Junior Highschool.«

      »Im Ernst? Mein kleiner Bruder arbeitet in Watertown, im ›Schiefen Turm von Pizza‹.«

      »Ich kenne das Lokal.«

      »Er ist der mit dem goldenen Halskettchen.«

      Gwen sah sie an. »Kleiner Bruder? Der Mann ist doch mindestens fünfundvierzig oder sogar noch älter!«

      Delias Augen verengten sich. »Kein Grund, ausfallend zu werden.«

      »Oh, Mist«, stammelte Gwen. »Ich … es tut mir leid. Ich …« Ihr Blick fiel auf das Foto. »Wie kommt bloß dieser FISCH hierher?«

      »Es ist eine Flunder«, sagte Stoner. »Ich hab dir das mit den Augen doch erklärt.«

      »Bitte, Stoner, ich esse gerade.«

      »Nicht viel«, sagte Delia.

      »Gibt es wirklich Leute, die rausfahren und diese Kreaturen aus muchigen Tiefen zerren und mit nach Hause nehmen?«

      Delia lachte. »Sie setzen sich doch nicht davor und bewundern sie, Herzchen. Sie essen sie.«

      »Ich könnte nie etwas essen, was so aussieht.«

      »Das hast du vermutlich schon mehr als einmal getan.«

      »Dann werd ich es nie wieder