Die germanische Blutsbrüderschaft. Leopold Hellmuth

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Название Die germanische Blutsbrüderschaft
Автор произведения Leopold Hellmuth
Жанр История
Серия
Издательство История
Год выпуска 0
isbn 9783964260185



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      Leopold Hellmuth

       DIE GERMANISCHE

       BLUTSBRÜDERSCHAFT

      Ein typologischer und völkerkundlicher Vergleich

      Edition Roter Drache

      Ohne jeglichen Zweifel besaßen auch die vorchristlichen Germanen eine Einrichtung, die in der Literatur als Blutsbrüderschaft bezeichnet wird. Dabei wird durch das Vermischen einiger Blutstropfen ein verwandtschaftsähnliches Verhältnis zwischen den Beteiligten geschaffen.

      Diese Dissertation von Leopold Hellmuth aus dem Jahr 1975 untersucht diese charakteristische Kulturform des germanischen Altertums und vergleicht sie mit auffallend ähnlichen Erscheinungen anderer europäischer und außereuropäischer Völker.

      Der Autor lehrt ältere deutsche Philologie am Institut für Germanistik der Universität Wien.

       4. Auflage November 2017

      Copyright © 2010, 2017 by Edition Roter Drache.

      Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel

      email: [email protected], Internet: www.roterdrache.org

      Buch & Umschlaggestaltung: Edition Roter Drache

      Titelbildmotiv: Asenath Mason.

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018

      Alle Rechte der Verbreitung in deutscher Sprache und der Übersetzung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Ton- und Datenträger jeder Art und auszugsweisen Nachdrucks sind vorbehalten. Die Rechte erstrecken sich nicht auf die zugrunde liegenden Texte und Schriften in ihrer Originalform.

       ISBN 978-3-964260-18-5

       INHALT

       Cover

       Titel

       Impressum

       I. EINLEITUNG

      Skizzierung der Belegsituation – relativ langes Fortbestehen der Blutsbrüderschaft in Skandinavien – Art und Beschaffenheit der Quellen – mögliche Ursachen für das Verschwinden der nordgermanischen Blutsbrüderschaft – keine prinzipielle Unverträglichkeit von Christentum und Blutsbrüderschaft – skandinavische Blutsbrüderschaft offenbar schon vor der Christianisierung im Schwinden begriffen – weitere Ursachen für die Seltenheit von Beschreibungen: bei etwas (noch) allgemein Bekanntem genügen Andeutungen – erst später: Darstellungen von Verbrüderungen als Legitimierung der Kenntnis der Vorzeit – unmittelbare Hauptschwierigkeit bei der Erforschung der germanischen Blutsbrüderschaft: Rekonstruktion des Rituals – Rasengang-Forschung – verschiedene Formen „künstlicher“ Brüderschaft bei den Nordgermanen – kaum voneinander abzugrenzen – Blutsbrüderschaft im Mittelpunkt – eine der beiden Hauptaufgaben: Beschreibung und Deutung der germanischen Blutsbrüderschaft – weltweite Verbreitung der Blutsbrüderschaft – Ausformung eines Elementargedankens? – Vergleichbarkeit der Blutsbrüderschaften verschiedener Kulturbereiche – zweite Hauptaufgabe: inwieweit ist die germanische Blutsbrüderschaft „typisch“? (auf die germanische Blutsbrüderschaft bezogene Typologie) – Verwendung von „typisch“ und „atypisch“ – Unsicherheitsfaktoren in den ethnologischen Beschreibungen

       II. BELEGSITUATION

       A) Die germanischen Belege für Blutsbrüderschaft

      Lokasenna, Str. 9 – Brot af Sigurðarkviðu, Str.17 – Völsunga saga, Kap. 28 u. 32 – Snorra Edda, Skáldskaparmál, Kap. 39 – Gísla saga Súrssonar, Kap. 6 – Saxo Grammaticus, Haddingssaga – Egils saga einhenda ok Ásmundar berserkjabana, Kap. 6; Árán und Ásmundr – Þorsteins saga Víkingssonar, Kap. 21; Beli und Angantýr – Illuga saga Griðarfóstra, Kap. 1 – Die Belege germanischer Blutsbrüderschaft in Tabellenform

       B) „Künstliche“ Brüderschaft im heidnischen Skandinavien

      Fóstbrœðra saga, Kap. 2 – Sörla Þattr, Kap. 4 – Saxo Grammaticus, Höginus und Hithinus – Gull-Þóris saga, Kap. 2 – Þattr Orms Stórólfssonar, Kap. 6 – Sturlaugs saga Starfsama, Kap. 13 – Haralds Rímur Hringsbana – Saxo Grammaticus, Asmund und Asvit – Bjarnar saga hítdœlakappa, Kap. 29 – Þorsteins saga Víkingssonar, Kap. 7; Viking und Njörfi – Þorsteins saga Víkingssonar, Kap. 20, Þorstein und Beli – Snorri Sturluson: Magnúss saga blinda ok Haralds Gilla, Kap. 3 – die Belege „künstlicher“ Brüderschaft in Tabellenform – Blutsbrüderschaft in den Rechtsbüchern nicht erwähnt – Eidbrüderschaft nur im Gulathingsrecht – Erwähnungen von „Brüdern“ auf Runeninschriften – Begriffsbestimmung und mögliche Entwicklung der altnordischen Brüderschaftsterminologie – eiðbróðir, svarabróðir, fostbróðir – félagi – Umstrukturierung noch vor der Jahrtausendwende – Gilde und „Brüder“bünde – analoge Entwicklung bei den Kelten und Südslawen – Existenz mehrerer Brüderschaftsformen nebeneinander – als Parallele dazu: verschiedene Formen der Wahlbrüderschaft auf dem Balkan – eiðbróðir und svarabróðir als Beispiele für das Oberhandnehmen der „juristischen Perspektive“

       III. TYPOLOGIE

       A) VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNGEN ZUM RITUAL DER BLUTSBRÜDERSCHAFT

       a) Das germanische Ritual der Blutsbrüderschaftsschließung

      Blutmischung in Verbindung mit anderen rituellen Handlungen – Blut aus der Innenfläche der Hand – „Wecken des Blutes“ – Vermischen des Blutes – Blutmischung unter dem Rasenbogen – Blutmischung in der Fußspur – Sinn des Blutmischens – Deutungsversuch des „láta renna blód í spor“ – Bluttrinken bei den Germanen offenbar unbekannt – „ganga undir jarðarmen“ – Divergenzen in den Quellen – die verschiedenen Anwendungsarten des Rasenganges und die Prioritätsfrage – Bestrafung von Schuldigen durch das „jarðarmen“ – Veranstaltung des „ganga undir jarðarmen“ – Praktische Schwierigkeiten bei der Ausführung – Deutungen des Rasengangrituals – K. Maurer – M. Pappenheim und J. De Vries – Verhältnis von Fußspurenritus und Rasengang – Alter und Entwicklung der Riten – schließen Rasengang und Fußspurenritus einander aus? – Der Eidschwur und seine Problematik

       b) Das Ritual der Blutsbrüderschaft – Außergermanische Gegenstücke

      unmittelbare Blutmischung durch Aufeinanderpressen der Wunden – „Trinken“ des Blutes durch wechselseitiges Aussaugen der Wunden – Blut in einem Gefäß vermischt und pur getrunken – Vermischung des Blutes mit einem anderen Stoff und nachfolgende – Blutmischung ohne jede – Vergleich mit dem germanischen Blutsbrüderschaftsritual – Schlußfolgerung: atypischer Charakter des germanischen Verbrüderungsrituals

      B) BLUTSBRÜDERSCHAFT ALS SOZIALES PHÄNOMEN – TYPOLOGISCH BETRACHTET (TYPOLOGIE DER KONSEQUENZEN)

       a) Rachepflicht

      Erwähnungen