Wie kann man nur so oft umziehen?. Adolf Klette

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Название Wie kann man nur so oft umziehen?
Автор произведения Adolf Klette
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783961451173



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31. Mein 31. Umzug nach Speyer

       32. Mein 32. Umzug nach Moers

       33. Mein 33. Umzug nach Hönnepel

       34. Mein 34. Umzug nach Erkrath

       35. Mein 35. Umzug nach Stadtlohn

       36. Mein 36. Umzug nach Gronau

       37. Mein 37. Umzug nach Apen

      Am Anfang meiner Biografie präsentiere ich zunächst einmal meine Akteure:

      Da sind als Erstes meine Großeltern mütterlicherseits und deren Geschwister und Kinder zu nennen:

      Mutter Klara, eine geborene Cargnino. Sie wurde am 12. Juli 1891 in Netphen/Sieg geboren.

      Ihr Vater war Italiener aus dem Landkreis Turin und war vor seiner Hochzeit nach Netphen umgezogen. Seine deutsche Familie bestand aus 11 Personen.

      Das älteste Kind war Klara (meine Oma, rechts im Bild – oder später von mir auch Ömchen genannt), zwischendrin war Heini, der Sänger und die jüngste Schwester war Regine (ein Power-Pack).

      Klara war die älteste der neun Kinder und kannte sich deshalb, was Kindererziehung, Haushalt und Feldarbeit betraf, schon frühzeitig gut aus. Sie war rein äußerlich eine gut aussehende, aparte Dame mit einer guten Figur. Nach ihrer Schulzeit hat sie in einem Doktor-Haushalt die Haushaltsführung und das Kochen ausgiebig und perfekt gelernt.

      Heinrich Becker (der spätere Mann von Klara) wurde am 31. 10. 1891 in Siegen am »Unteren Schloss« geboren. Er entstammte einem alten Geschlecht von 1464.

      Das Wappen des Geschlechts befindet sich in: »Siebmachers großes Wappenbuch bürgerlicher Geschlechter«.

      Die Beckers sind ein weit verbreitetes Bürgergeschlecht und werden schon früh als »wohlbegabte« Bürger benannt; auch in der ehemaligen »Churpfalz« am Rhein.

      Der Kaufmann Heini Becker in Konstanz führte zuletzt dieses mit Zufügung versehene Wappen, das ursprünglich Hartmann, Schöffe zu Frankfurt/Main 1464 als Siegel gebrauchte. Das Wappen sah lt. Wikipedia, wie folgt aus: »In goldenem Schilde ein blauer schmaler Sparren. Belegt mit einem silbernen Sporenrade, von drei roten Rosen begleitet. Zier: Geschlossener roter Flug, belegt mit dem silbernen Sporenrade. Decken: links blau zu Gold, rechts rot zu Silber. Merkmalszufügung: das Sporenrad.«

      Da Heinrich den Schmiedeberuf erlernt hatte, waren seine Oberarme auch ganz schön kräftig. Wo Heinrich hinschlug, wuchs so schnell kein Gras mehr. Das hat ihm in seinem Leben auch oft geholfen. Vornehmlich in der Zeit, als er sich in seine spätere Frau Clara verliebte. Um sie zu treffen, fuhr er immer mit seinem Fahrrad von Siegen nach Netphen. Am Ortseingang gab es dann meist Ärger mit der Dorfjugend. Die wollten nämlich nicht, dass ein Ortsfremder ein Mädchen aus den eigenen Reihen wegholte.

      Mit seinen »schlagkräftigen Argumenten« hat er sich irgendwann aber doch durchgesetzt und Klara am 15. 10. 1916 in Netphen/Sieg geheiratet. Sie bekamen drei Kinder im Abstand von jeweils ca. zwei Jahren: Werner, Hildegard und Gerhard.

      Werner, der Älteste, kam körperlich ganz nach seinem Vater. Der heiratete dann seine Hanni und hatte mit ihr eine Tochter, die Karin Heidemarie hieß. Sie wurde am 27. 12. 1944 geboren und ist bereits in frühen Jahren, angeblich durch Trinken von Wasser nach dem Genuss von Stachelbeeren, im Juli 1948 verstorben. Leider ist Werner im Krieg vermisst. Man hat, trotz Vermissten-Suche, nichts mehr von ihm gehört.

      Hildegard war die zweite im Bunde. Sie wurde am 10. 12. 1920 in Weidenau/Sieg um 9.00 Uhr geboren und am 19. 12. 20 in der St. Josef-Pfarrkirche in Weidenau getauft.

      Am 31. 12. 1941 hat sie in Düsseldorf-Eller Adolf Klette geheiratet.

      Am 30. 03. 2014 um 17 : 25 Uhr ist sie in Gescher, im Alten- und Pflegeheim, in Anwesenheit ihres Freundes Christoph, meiner Frau und mir, verstorben.

      Gerhard war der jüngste der Becker-Kinder. Er hat später Gerda, die Tochter des Fahrrad-Großhändlers Hardt in Siegen, geheiratet. Sie bekamen eine Tochter, die Angelika hieß.

      Soweit die Akteure der mütterlichen Seite, gefolgt von denen der väterlichen Seite:

      Ich hatte ja auch Großeltern der väterlichen Seite, aber davon weiß ich leider so gut wie nichts. Nur so viel, dass mein Opa bei meiner Geburt schon verstorben war, aber Oma noch lebte. Die beiden hatten zwei Jungen: der eine war Franz und hatte zwei Jungen. Der andere war Adolf, der später mein Vater wurde.

      Bei der Oma war meine Mutter Hilde mit mir einmal zu Besuch, als ich noch ein Baby war, sonst kann ich von denen also leider nichts berichten, da ich auch außer meiner Oma sonst niemanden kennen gelernt hatte.

      Durch den frühen Tod meines Vaters ist mir seine ganze Familie insgesamt leider mehr oder weniger unbekannt.

      Hildegard, die Tochter von Clara und Heinrich Becker, erlernte das Schneiderhandwerk, obwohl ihr Vater für sie einen kaufmännischen Beruf vorgesehen hatte; aber sie setzte sich diesbezüglich einmal durch. Nach der Schulzeit, im Juni 1936, hat sie deshalb ihre Lehre in dem Betrieb »Mina Feldmann Damen-Moden in Siegen« absolviert und dann auch dort am 20. 05. 1939 die Gesellenprüfung bestanden.

      Hildegard war eine toll aussehende junge Frau, die aufgrund ihres Berufs auch verstand, sich immer entsprechend gut zu kleiden.

      Im Juni 1939 sind ihre Eltern dann von Siegen nach Düsseldorf umgezogen. Ihr Vater hatte dort bei der Firma »Sommer, Maschinen- und Anlagenbau« eine neue Anstellung als Ingenieur und Abteilungsleiter gefunden.

      Ihr Vater, eine kräftige, muskulöse Erscheinung, hatte zunächst den Beruf des Schmieds erlernt und später dann noch ein Ingenieur-Studium abgeschlossen.

      Hildegard war ab 09. 06. 1939 dann in der »Damenschneiderei Dyballa« in Düsseldorf als Näherin tätig. Dort hatte sie auch das Zuschneiden erlernt und anschließend ihre Meisterprüfung absolviert.

      Jeden Morgen fuhr sie deshalb mit der Straßenbahn von Düsseldorf-Eller in die Innenstadt von Düsseldorf.

      Als Mittagessen wurde Hildegard von Mutter Clara immer ein Henkelmann mit frischem Essen mitgegeben.

      Ein Henkelmann war ja ein tragbarer Emailletopf mit einem Griffdeckel. In diesem Topf musste mittags das Essen in heißem Wasser erwärmt werden.

      Einmal aber waren die Kartoffeln, die im unteren Teil des Henkelmanns zum Vorschein kamen, etwas angebrannt. Hilde ließ diese dann im Henkelmann zurück.

      Als nun ihre Mutter morgens den Henkelmann spülen wollte, fielen ihr die Kartoffeln in die Hände. Auf die Frage ihrer Mutter: »Warum hast du denn die Kartoffeln nicht gegessen?«, antwortete Hilde: »Die Kartoffeln waren etwas angebrannt!«.

      Das hörte auch ihr Vater Heinrich, der sich gerade rasierte. Mit dem Rasierschaum im Gesicht kam er schnellen Schrittes anmarschiert und drückte Hilde seine fünf Finger ins Gesicht mit den Worten: »Was Mutter kocht, kann man auch essen!«

      Ja, so war das früher. Man musste noch Respekt vor dem Lehrer, dem Ausbilder, dem Schutzmann, dem Pfarrer und erst recht vor den Eltern haben. Da spielte das Alter eines Kindes keine Rolle und auch die Sache nicht.

      Wie ich schon erwähnte, fuhr Hilde ja mit der Straßenbahn der Linie 10, immer hin in die Düsseldorfer