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       Sjoerd Gaastra

       1921 – 2013

       Ein Leben für die Krawatte

      Detlef Gaastra

       Sjoerd Gaastra

       1921 - 2013

       Ein Leben für die Krawatte

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2016

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       I Einleitung

       II Familie und Elternhaus

       Der Vater – Gerrit Gaastra

       Die Mutter – Jantje Westerbaan

       III Jugendjahre

       IV Lehr- und Kriegsjahre

       V Hochzeit & Nachkriegszeit

       VI Die Jahre in Friesland

       VII Rückkehr nach Bielefeld

       VIII Ein neues Heim

       IX Der „Fliegende Holländer“

       X Die große Belastung

       XI Die eigene Gesundheit

       XII Automobilität

       XIII Sozialverhalten

       XIV Die unbekannte Krankheit

       XV Der lustige Witwer

       XVI Der „Fliegender Holländer“ im (Un)Ruhestand

       XVII Frauen- und andere Geschichten

       XVIII Ein Vater- /Sohn-Konflikt

       XIX Zerkratzter Heiligenschein

       XX Nachtrag

       Ich danke

       Fußnote

      Ich danke Ihnen, dass Sie sich trotz des widrigen Winterwetters hier eingefunden haben um meinen Vater auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte das Geleit zu geben.

      Vielleicht irritiert es Sie, dass ich vor Ihnen stehe im schwarzen Anzug, aber einer quietsch blauen, an Stelle einer schwarzen Krawatte. Aber diese Krawatte ist eine Referenz an den Verstorbenen, Krawatten waren ein großer Teil seines Lebens und eines geschäftlichen Erfolges. Und diese Krawatte ist dazu noch ein Entwurf von ihm selber, auf der der rückseitigen Lasche mit seinem charakteristischen Namenszug versehen. Zu meiner Mutter sagte er mal: „Häschen, wenn ich vor dir sterbe, dann trage bitte kein schwarz, das steht Dir nicht.“ Ob mir schwarz stehen würde stand nicht zur Diskussion. Aber aus diesem zweifachen Grunde habe ich mich entschlossen, ihn mittels einer besonderen Krawatte zu ehren.

      Es gab Irritationen über das christliche Begräbnis, da der Verstorbene nicht gerade für einen Kirchengänger gehalten wurde. Seine Jugendzeit hat er in Niederländisch-Indien verbracht, wo seine Mitschüler außer der calvinistischen, auch den buddhistischen, hinduistischen und moslemischen Religionsgemeinschaften angehörten. Er wuchs sozusagen multikonfessionell auf. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande sorgte sein Großvater mütterlicherseits dafür, dass er durch die Kirchengemeinde ein Schulstipendium für ein christliches Gymnasium bekam. Dieser Großvater Pake, (das ist friesisch für Großvater) bewirtschaftete einen kleinen Bauernhof und führte ein streng christliches Leben in alttestamentarischer Frömmigkeit. Sonntag wurde nicht gearbeitet, sondern am Vor- und Nachtmittag die Kirche besucht. Vor den Mahlzeiten wurde nicht nur ein Tischgebet gesprochen, sondern ein längeres Stück aus der Bibel vorgelesen. Es wurde kein Feuer entzündet, diese Aufgabe übernahm ein dafür bezahlter Jude, der seinen Ruhetag ja am vorangegangen Samstag feierte. Nur die Kühe wurden von Pake (Friesisch für Großvater) gemolken, denn deren Milchproduktion war ja ein Geschenk Gottes. Zu den Erfahrungen in Indonesien war das ein absolutes Kontrastprogramm und prägte sein späteres Verhältnis zur Amtskirche. Seine Großeltern besuchte er aber gerne und so oft wie möglich, denn dort gab es immer reichlich zu essen, was bei seinen Eltern in der Weltwirtschaftskrise nicht immer der Fall war.

      Seine letzte Ruhestätte wollte er in Bielefeld finden, der Stadt, in der er den größten Teil seines Lebens verbracht hatte, und nicht in der Familiengruft in Leeuwarden. Und mein Vater wollte eine anonyme Bestattung. Der Grund dafür war, wie auch in der Traueranzeige geschrieben, die „Sorge um die Seinen“. Er war überaus ordentlich und penibel und Unordnung war ihm ein Graus. Seine Anweisung an