Adolf Hitler mit Hörbuch. Clemens von Lengsfeld

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Название Adolf Hitler mit Hörbuch
Автор произведения Clemens von Lengsfeld
Жанр Историческая литература
Серия
Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783959980036



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      Kapitel 13

       NSDAP

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      Am 24. Februar 1920 würde aus der DAP bei einer Massenveranstaltung im Münchner Hofbräuhaus die NSDAP hervorgehen. Zu diesem Anlass hatte man auch eine Flagge für die neue Partei entworfen: Ein nach rechts gewinkeltes geradarmiges Hakenkreuz. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hatte es sich als Symbol für Ariertum und Antisemitismus in völkischen Kreisen bewährt. Nun stand es schwarz in weißem Kreis auf rotem Grund. Das Weiß hatte Hitler von den Nationalisten, die rote Signalfarbe von den Kommunisten abgekupfert. Das Kürzel NS – für nationalsozialistisch – sollte die Besonderheit der Partei mit ihren sozialen und zugleich nationalistisch gefärbten Leitsätzen hervorheben. Vier markante Punkte ihres Programms, um nur einige wenige zu nennen, waren:

      imagesdie Aufhebung des Versailler Vertrages

      imagesder Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft für Juden und

      imagesdie Stärkung der Volksgemeinschaft unter anderem durch ihre Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.

      imagesEine neue Fremdengesetzgebung griff die unterschwellig in der Bevölkerung vorhandenen Ängste auf, indem sie Nicht–Staatsbürger von vorneherein schlechter stellte und sogar für deren „Ausweisung im Falle unzureichender Ernährung für das Gesamtvolk“ verfügte.

      Schon bei dieser Veranstaltung zeigte sich ihr Alleinstellungsmerkmal. Die klar vorgezeichneten Abläufe wurden mit strikter Disziplin eingehalten. Die sonst während dieser Bierkellersitzungen oft üblichen Saalschlachten wurden unterbunden.

      Dafür sorgte Hitlers Saalschutz, die Ordnertruppe, die meist aus jüngeren Parteimitgliedern bestand. Wer störte, wurde von ihr aus dem Saal geprügelt. Wenig später würde daraus die SA, die Sturmabteilung, hervorgehen.

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      Erster Parteitag der NSDAP auf dem Münchner Marsfeld vom 27.-29. Januar 1923.

      Kapitel 14

       Heulclown

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      Dass man Hitler als einen führenden Kopf einer Partei duldete, die sich das reine Ariertum auf die Fahnen geschrieben hatte, mag im Nachhinein erstaunen. Auch seine Zeitgenossen beschäftigte diese Tatsache, denn im inneren Zirkel tratschte man gerne über die zweifelhafte Abstammung Adolf Hitlers. Er, der Judenhasser, solle selbst jüdische Wurzeln haben oder gar das Kind einer inzestuösen Beziehung sein. Adolf Hitler focht dies nicht an. Auch seine Diffamierung als „Heulclown49 konnte ihn nicht irritieren. Ein Satz seines Weggefährten Hermann Göring wurde immer wieder gerne kolportiert: „Der Hitler muß her und weinen.“50 Was dieser sicher durchaus wohlwollend gemeint hatte. Der schneidige Fliegeroffizier und Träger des bedeutenden Ordens Pour–le–mérite hatte Hitler auf einigen Parteiveranstaltungen der NSDAP gesehen, bevor er ihn im Oktober 1922 um eine Unterredung bat. Er muss ihn so von sich überzeugt haben, dass Hitler ihn schon einige Wochen später, im Dezember 1922, zum Führer der SA ernannte. Ein parteiinterner Rivale, Otto Strasser, äußerte sich dagegen in gar nicht anerkennender Absicht: „Hitler heulte vorsätzlich und mit Übermaß.“51 Und Carl Zuckmayer nannte ihn gar einen „heulenden Derwisch52. Dass der so Beschriebene menschliche Gefühle scheinbar per Knopfdruck an– und abstellen konnte, stellte sich bei Kundgebungen der Partei als sehr gewinnbringend heraus.

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      „Der Hitler muß her und weinen“. Hitler mit Taschentuch in Rednerpose. Fotopostkarte (Heinrich Hoffmann), vor August 1927. Aus einer Serie: “Adolf Hitler spricht, 6 photographische Momente (…) ".

      Da Hitler darüber hinaus noch als begnadeter Redner galt, konnten ihm seine Widersacher nichts anhaben. Während draußen die Welt im Chaos von Hyperinflation, Arbeitslosigkeit, Hunger und Verelendung versank, vernahm man unter der Zirkuskuppel nur zu gerne das prophetisierende Gebell des kleinbürgerlichen Heilsbringers aus dem österreichischen Waldviertel. Mittlerweile strömten so viele Menschen zu den Veranstaltungen, dass man aus den Bierkellern in den größten Veranstaltungsort, den Zirkus Krone, umziehen musste. In dem mit 6000 Menschen vollbesetzten Zirkus genoss Hitler am 30. Oktober 1923 den stürmischen Beifall, bis dieser endlich in „weihevoller Stille verebbte“, wie er später schrieb.

      Kapitel 15

       Der Putsch

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      Der „Trommler“ legte auch am 8. November 1923 im vollbesetzten Bürgerbräukeller einen Auftritt hin, der etwas Clowneskes und zugleich Wildwestmäßiges an sich hatte. Aus der rechten Regierungsmannschaft sprach von Kahr – Interimsherrscher in Bayern mit diktatorischen Vollmachten - bis Hitler mit seinen Mannen 30 Minuten später den Redner rüde unterbrach, auf einen Stuhl stieg und mit seiner Walther Pistole in die Decke feuerte. Der scharfe Knall sorgte dafür, dass der Schütze sich der Aufmerksamkeit der Anwesenden sicher sein konnte. Mit seiner charakteristisch heiser bellenden Stimmte warnte er davor, dass das Versammlungslokal von der SA umstellt sei und erstickte so jeglichen möglichen Widerstand bereits im Keim. Er verkündete am Schluss seiner Ansprache düster: „Die „nationale Revolution“ ist ausgebrochen.“ Hitler war endlich mit den richtigen, sprich einflussreichen Leuten in Kontakt gekommen. Diese unterstützten ihn wirkungsvoll. Dazu gehörte auch einer der Helden von Tannenberg, Erich Ludendorff. Der General a.D. und Strippenzieher des Kapp–Putsches vom März 1920 war aus der Versenkung wieder aufgetaucht und veredelte mit seiner Anwesenheit die Putschistengruppe. „Proklamation an das deutsche Volk! Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden. Eine provisorische deutsche Nationalregierung ist gebildet worden, diese besteht aus General Ludendorff, Adolf Hitler, General von Lossow, Oberst von Seißer.“53

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      Die Proklamation der Putschisten von 1923

      Die Münchner Putschisten planten nun den Zusammenschluss der in Bayern stehenden Reichswehrverbände mit den antidemokratischen Wehrverbänden, von denen es im Lande immer noch zahlreiche gab. Geduldet von einer rechtsgerichteten Regierung, die am liebsten sofort der verhassten Weimarer Republik den Todesstoß versetzt hätte, war die bayrische Landeshauptstadt ein Dorado verschiedenster Wehrsportgruppen. Sie konnten völlig unbehelligt von der Obrigkeit bis an die Zähne bewaffnet durch München marschieren und wurden von oberster Stelle protegiert. Nach der Entmachtung der amtierenden Regierung sollte es weiter nach Berlin gehen, um dieses, wie man sich ausdrückte, „Judennest auszuräuchern“. Doch noch in der Nacht trat die entscheidende Wendung ein, als der damalige Machthaber Bayerns, der Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr, seine nur halbherzig gegebene Zusage widerrief, sich am Putsch zu beteiligen. Hitler war fassungslos, als er von Kahr im Rundfunk mit den Worten vernahm, dass die „mit vorgehaltener Pistole abgepressten Erklärungen“ null und nichtig