Название | Die Nadel des Todes |
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Автор произведения | Joachim Bräunig |
Жанр | Ужасы и Мистика |
Серия | |
Издательство | Ужасы и Мистика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960087571 |
„Da muss ich auch einen Witz zum Besten geben“, sprach Klaus Ullmann. „Der Chef hat ein Verhältnis mit seiner Mitarbeiterin. Nach einiger Zeit musste sie ihm mitteilen, dass sie freudiger Erwartung ist. Sie möchte aber erst einmal im Süden Urlaub machen. Vorschlag vom Chef: ‚Wander doch aus und bleibe dort.‘ ‚Aber du möchtest doch wissen, was es ist. Ich schreibe dir eine Karte mit dem Hinweis Sauerkraut.‘ Nach einiger Zeit trifft die Karte zu Hause ein, seine Frau liest vor und fragt ihn was dieser Text zu bedeuten hat: ‚Heute gab es Sauerkraut, einmal mit Würstchen und einmal ohne.‘“
Die Zeit verging wie im Fluge und der ständig die Runde machende Alkohol zeigte allmählich seine Wirkung, wobei die Herren häufiger zum Glas gegriffen hatten. Sie scherzten und lachten als Ulrike von ihren Strandlauf zurückkam und sagte: „Jetzt muss ich erst eine Dusche nehmen“, und sich mit Badetuch Richtung Sanitärbereich von der lustigen Gesellschaft entfernte. Nach kurzer Zeit kam sie aufgeregt und außer Atem zu ihren Freunden zurück und sagte mit stockender Stimme: „In der Frauendusche liegt eine männliche Leiche.“
„Hast du zu viel getrunken“, scherzte ihr Mann.
„Nein, ich glaube er ist tot.“
„Ist das wirklich dein Ernst?“, fragte ihr Mann.
„Bei all meinen Sinnen, ja“, beharrte Ulrike Schlosser.
Die Kriminalisten waren nun sofort hellwach und begaben sich zu den Sanitäreinrichtungen, nachdem sie die Frauen gebeten hatten, sich um die schockierte Ulrike zu kümmern. Herr Nils Hansen, der zuständige Chef des Campingplatzes schloss sich den Kriminalisten an. Sie betraten die Frauendusche und mussten feststellen, dass tatsächlich eine Männergestalt leblos am Boden lag. Der Mann war voll bekleidet und zeigte keine äußeren Verletzungen, die auf einen Kampf hinwiesen.
„Das ist Hans Lohse“, rief Nils Hansen entsetzt.
„Der Mann ist ihnen bekannt?“, fragte Ullmann.
„Ja, er ist als Lehrer an der Schule in Burhave tätig. Sein Ruf ist etwas zweifelhaft, da er oft verschiedene Affären hat und als ‚Flotter Hans‘ bekannt ist.“
„Der Mann kann durchaus einen Herzinfarkt gehabt haben“, sagte Philipp.
„Durchaus möglich, dennoch schauen wir ihn uns genauer an“, sprach Hauptkommissar Klaus Ullmann und beugte sich zu dem am Boden liegenden Mann. Er begutachtete ihn sehr gründlich und seine jahrelange Berufserfahrung sagte ihm, dass mit dem leblosen Mann etwas nicht stimmte und er sagte zu seinen leicht irritierten Begleitern: „Die Sache wirkt auf mich unreal. Warum liegt ein völlig bekleideter Mann in einer Frauendusche. Er hat keinerlei Badesachen bei sich, weder ein Badetuch noch irgendwelche Badeutensilien. Er weist keinerlei Spuren von Verletzungen auf, die ihm in einem Kampf beigefügt worden wären, aber was mich am meisten stutzig macht, ist die Blaufärbung seiner Lippen.“
„Du meinst, dass deutet auf eine Vergiftung hin?“, fragte Heinz.
„Scheint mir nicht unmöglich.“
„Ein Toter auf meinem Campingplatz und dazu eventuell noch ein gewaltsamer Tod, das hat es hier noch nie gegeben“, sagte mit tonloser Stimme der verstörte Herr Hansen.
„Ich bin mir nicht sicher, aber die Möglichkeit ist gegeben“, erwiderte Ullmann.
„Wie willst du weiter vorgehen?“, fragte Heinz.
„Wenn wir von der Möglichkeit ausgehen, dass der Mann einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, müssen wir die notwendigen Maßnahmen einleiten und zuerst die örtlichen Behörden einschalten“, legte Ullmann den Fortgang der Maßnahmen fest.
„Der Tatort oder Fundort müsste auf jeden Fall gesichert werden und ein größerer Bereich des Strandes abgesperrt werden, um mögliche Spuren zu erhalten.“
„Jetzt noch nicht, dass sollen die zuständigen Revierbeamten machen“, sagte Ullmann.
„Ich werde zu den Frauen gehen und ihnen Bescheid geben, dass wir die nächsten Stunden nicht zu unserem Platz zurückkehren und außerdem möchte ich unbedingt Jana über unsere Verdachtsmomente informieren“, schlug Philipp vor.
„Ja, das ist gut, sie soll bitte bei den Frauen bleiben, sie weiß was in solchen Augenblicken zu tun ist.“
„Kann ich irgendwie helfen?“, fragte Nils Hansen.
„Ja, sie informieren das zuständige Polizeirevier über die schreckliche Entdeckung und bitten, so schnell wie möglich hier zu erscheinen.“
„Ich rufe gleich über mein Handy an.“
„Gut, wir übernehmen bis zum Eintreffen der zuständigen Polizeiangestellten die Absicherung des Tat- oder Fundortes. Sollten Urlauber die Sanitäreinrichtung nutzen wollen, was zu diesem späten Zeitpunkt hoffentlich nicht häufig der Fall sein wird, so weisen wir sie darauf hin, dass die Einrichtung zur Zeit nicht funktionsfähig ist, ohne auf den schrecklichen Fund hinzuweisen.“
Nils Hansen informierte die Kriminalisten, sodass sofort der Streifenwagen des Polizeireviers von Burhave, welches für dieses Gebiet zuständig ist, vor Ort erscheinen muss. Die Kommissare sicherten den Ort des Auffindens der männlichen Leiche, ohne die üblichen Absperrmaßnahmen.
5
Die Streifenpolizisten trafen nach wenigen Minuten am Ort ein und der Platzwart Nils Hansen, den die Streifenpolizisten gut kannten, erläuterte ihnen die vorgefundene Situation.
„Wer hat den leblosen Mann gefunden?“, fragte ein Streifenpolizist.
„Meine Frau“, erwiderte Heinz Schlosser.
„Wie ist ihr Name?“
„Heinz Schlosser und meine Frau heißt Ulrike.“
„Was wollte ihre Frau um diese Zeit in dem Duschraum?“
„Bestimmt nicht angeln“, antwortete er kurz angebunden und verwundert über diese nicht sehr intelligente Frage des Polizisten.
„Antworten sie bitte auf meine Frage.“
„Sie hatte einen Strandlauf gemacht und wollte duschen.“
„Wann hat ihre Frau den Mann gefunden?“
„Meine Frau kam gegen 22 Uhr vom Strandlauf zurück und ist sofort zum Duschen gegangen, wovon sie nach wenigen Minuten mit der Hiobsbotschaft des gefundenen toten Mannes zurückkam. Sie können demnach davon ausgehen, dass der Mann gegen 22 Uhr gefunden wurde.“
„Sind andere Personen am Fundort gesichtet worden?“
„Wir haben niemand gesehen.“
„Hat ihre Frau andere Personen gesehen?“
„Danach habe ich sie noch nicht gefragt“, sagte Heinz Schlosser.
„An dem Mann sind keinerlei äußere Verletzungen festzustellen. Ich gehe von einen normalen Todesfall, wahrscheinlich Herzversagen, aus“, stellte der Polizist fest und schaute die anwesenden Personen mit entschlossenem Blick an und wollte die Angelegenheit damit abschließen.
„Sind sie von ihrer These überzeugt?“, fragte nun Hauptkommissar Klaus Ullmann.
„Zweifeln sie an meiner Feststellung?“
„Ja.“
„Darf ich fragen, wieso?“
„Schauen sie sich den Mann genauer an. Er hat blau angelaufene Lippen und der Mundbereich riecht eigenartig. Ich glaube nicht, dass der Mann eines natürlichen Todes gestorben ist“, sprach Ullmann mit entschlossener Stimme und schaute dem Polizist fest in die Augen.
„Wer sind sie?“
„Klaus Ullmann.“