USA Südwesten. Jan De Jonge

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Название USA Südwesten
Автор произведения Jan De Jonge
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783948097905



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       Kontrastreich rot-weiß gestreifte und dramatisch gezackte Klippen – der Coal Mine Canyon ist ein nahezu unbekanntes Juwel in sehr ursprünglicher Umgebung. Nicht viele dermaßen spektakuläre Naturhighlights lassen sich dazu so bequem mit dem Auto erreichen wie dieser farbenfrohe Canyon am Rande der sogenannten Painted Desert.

      Als Painted Desert wird der Landstrich bezeichnet, der sich grob gesagt vom östlichen Ausläufer des Grand Canyon bei Cameron bis in die Region des Petrified Forest National Park erstreckt. Seinen Namen verdankt dieser Landstrich der Vielzahl an Farben, in denen der dort dominante Sandstein erstrahlt. Von zarten Lavendeltönen über orange, rot und gelb bis hin zu Grautönen leuchten die Felsen des knapp 400 Quadratkilometer großen hügeligen Gebietes.

      Der tief in der Wüste Nordarizonas abgeschieden gelegene Coal Mine Canyon befindet sich rund 25 Kilometer südöstlich von Tuba City. Ein Besuch dieses aus erodiertem Sandstein geschaffenen kleinen Juwels mit seinen interessanten Texturen, Formen und Farben bietet Reisenden faszinierende Aussichten und interessante Panoramen. Eine Erkundungstour kann hier leicht ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen.

      Kontrastreicher Coal Mine Canyon

      Atemberaubendes Panorama

      Von der Arizona State Route 264 führt eine nur knapp einen Kilometer lange Schotterpiste an den Rand des überraschend farbenfrohen Canyons. Wie aus dem Nichts öffnen sich die kargen und optisch eher trist wirkenden badlands und geben den Blick auf die gezackten, weiß-roten Felszinnen frei. Vom Parkplatz aus lässt sich der rim vor allem in östlicher Richtung fußläufig bequem erkunden. Ein anderes, aber nicht weniger beeindruckendes, Panorama bietet sich über eine Zufahrt nur wenige Kilometer weiter auf der AZ-264. Auch hier trennen nur wenige hundert Meter Schotterpiste die Straße von dem Canyon, der seinen Namen aufgrund der nur kurzzeitigen Bedeutung für den Kohleabbau durch die dort ansässigen Mormonen im 19. Jahrhundert trägt.

      Der Coal Mine Canyon liegt an der Grenze der Verwaltungsbereiche von Navajo- und Hopi-Indianern. Auch wenn die Grenzziehung zwischen den Stämmen in Teilen strittig ist, so liegt der beschriebene Abschnitt des leicht zugänglichen südlichen Canyonrands im Navajo-Gebiet. Eine Erlaubnis (ein back country permit) ist für einen Besuch eine zwingende Voraussetzung. Ein Abstieg in den Canyon ist jedoch nur mit dieser Erlaubnis nicht möglich, da das Innere der Felsschlucht wiederum dem Hopi-Verwaltungsbezirk zugerechnet wird. Anders als die Erlaubnis der Navajo-Verwaltung, die im circa 70 Kilometer entfernten Cameron im dortigen Besucherzentrum der Navajo erworben werden kann, ist das Betreten von Hopi-Ländereien nur mit zertifizierten Fremdenführern möglich.

      Info

      Lage: In Nord-Arizona, Luftlinie ca. 100 km nördlich von Flagstaff. Nächste Stadt: Tuba City, AZ. GPS: Abzweigung von AZ-264 (State Route) 36.007874, -111.057084, Parkplatz 36.012652, -111.047061.

      Anfahrt: Von Tuba City 23 km auf der AZ-264 gen Osten fahren, am angegebenen Wegpunkt nach links (Norden) abbiegen und der Schotterpiste bis zum Parkplatz am rim folgen.

      Öffnungszeiten: immer

      Eintritt: 12 USD/Person (zu entrichten im Besucherzentrum der Najavo-Verwaltung, Highway 89 N & Highway 64, Cameron, AZ)

       Webseiten:

      •Navajo Nation Permit: navajonationparks.org/permits/backcountry-hiking-camping

      •Navajo Parks and Recreation: discovernavajo.com/parks.aspx

      •Hopi Tours: experiencehopi.com/tours

      •Petrified Forest National Park: nps.gov/pefo/index.htm

      Hinweis: Es gibt immer wieder Berichte über spannungsgeladene Zusammentreffen von Besuchern und dort lebenden Einheimischen, da die Grenzen zwischen Privatgrundstücken und dem mit permit zugänglichen Ländereien nicht klar gekennzeichnet sind. Respekt und Zurückhaltung im Auftreten empfehlen sich hier aufgrund der besonderen Bedeutung der Stätte für die ansässigen indigenen Völker.

       Das tiefe Blau des Himmels spiegelt sich in den sanft funkelnden Fluten des Watson Lake. Orangegraue Felsen, die sogenannten Granite Dells, rahmen den See ein und geben seiner Küstenlinie eine einzigartige Struktur. Der Watson Lake ist eine tiefblaue Oase und verzaubert Besucher mit seinem pittoresken, still ruhenden Anblick – viele können ihren Blick von diesem Szenario einfach nicht abwenden.

      Abendstille am Watson Lake

      Bei der Anreise aus den flachen, trockenen Wüstenregionen im Süden Arizonas wirkt das beschauliche Städtchen Prescott wie eine gänzlich andere Welt. Die Landschaft ist bewaldet und hügelig. Unaufdringlich, fast schon unspektakulär, versprüht die Stadt den Charme einer etwas abgelegenen amerikanischen Kleinstadt. Es finden sich im Ort einige Geschäfte und Restaurants, sogar eine kleine Mall. Aber hinter der bestenfalls durchschnittlich spannend wirkenden Fassade wartet ein wirklich beeindruckendes Juwel auf die Besucher.

      Ausblick von den Granit Dells

      Der Watson Lake Park, ein offizieller Park der Kommune, liegt zwischen Prescott und Prescott Valley an der Arizona State Route 89. Zwar gibt es im Park viele Möglichkeiten der Freizeitbetätigung, beispielsweise Kanu fahren, Frisbee-Golf oder Hufeisen werfen. Auch Grill- und Picknickplätze sind vorhanden und locken die Bewohner des Städtchens besonders in Frühlings- und Sommermonaten aus ihren Häusern in den Park. Das wahre Highlight für Naturfreunde hingegen ist der See an sich: Besonders zum Sonnenuntergang verfärben sich das Wasser und auch die Granitfelsen und führen ein wunderschönes Farbschauspiel auf, das Besucher des gut 28 Hektar großen Areals auf Anhieb verzaubert. Die untergehende Sonne, der blaue Himmel, die Dells und dazu der ruhige See lassen die Szenerie in atemberaubender Schönheit erstrahlen. Am besten lässt sich dieses Spektakel von einem etwas abgelegenen Plätzchen am nördlichen Teil des Sees betrachten. Hier ist die Küstenlinie besonders schroff und verwegen. Vom Parkbereich in der Nähe der nördlichen Bootsverladestation führen die kurzen Explorer Trails nach Südosten auf die wüst und unberührt wirkenden Granitfelsen. Besucher können nach Belieben auf den Felsen herumklettern und sich den geeigneten Platz zum Verweilen suchen – oder einfach bei einem leichten Spaziergang die schöne Natur genießen.

      Der vom südlichen Bootsverladeplatz sichtbare Teil des Sees wirkt, im Vergleich zu der zerklüfteten Kombination aus Granitfelsen und Wasser im Norden, indes eher unscheinbar. Zwar ist hier der Bootsverleih angesiedelt und es gibt einige Picknick-Möglichkeiten, doch der Anblick des Sees ist durch die eher strandartige Böschung nicht mehr so speziell.

      Mit einer Wasserfläche von gut 1,6 Quadratkilometern besitzt die Region um Prescott noch ein zweites Reservoir, das nur wenige Minuten vom Watson Lake entfernt liegt. Das Willow Creek Reservoir, oder auch einfach nur Willow Lake genannt, ist zwar nicht so spektakulär wie der Watson Lake, bietet aber durch eine etwas andere Vegetation ein wenig Abwechslung. Die Freizeitmöglichkeiten sind in beiden Parks ähnlich.

       Info

      Lage: In Nord-Arizona, ca. 120 km nördlich von Phoenix und 90 km südwestlich von Flagstaff. Nächste Stadt: Prescott,