Tiere erzählen vom Tod. Penelope Smith

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Название Tiere erzählen vom Tod
Автор произведения Penelope Smith
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783941435568



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war ein Pferd zu sehen. Alle Tiere waren da und die Zäune intakt. Da wussten sie, dass es Tuskers gewesen war, der sein letztes Siegesrennen rund um die Farm veranstaltet hatte!

      Für Menschen, die ihr Wissen über und die Verbindung zu spirituellen Dimensionen jenseits der körperlichen Sinne entwickeln und pflegen, bedeutet der Tod eine Veränderung des Zustands oder Gesichtspunkts. Für diejenigen, die sich mit ihrer körperlichen Form identifizieren, bedeutet der Tod das Ende und Auslöschen des Seins und des Lebens und ist etwas, das man so lange wie möglich hinausschieben muss. Wir können von anderen Lebewesen lernen, den Tod als Teil und Fortsetzung des Lebens zu akzeptieren.

      Wenn Sie die Grundsätze und Techniken der Tierkommunikation anwenden, können Sie Tieren zuhören, die ihre Gefühle ausdrücken. Und Sie können in einen Dialog eintreten, der Sie während des Sterbeprozesses und über den Tod hinaus aktiv mit Ihren tierischen Freunden verbindet. Statt verwirrt oder verzweifelt zuzusehen, können Sie in einen Zustand der spirituellen Verbundenheit mit Ihren Tierkameraden eintreten, der Ihr Leben erhellt und erleuchtet.

      Der Überlebensinstinkt

      Alle Tiere einschließlich uns Menschen haben einen tiefen Instinkt oder das starke Verlangen, zu überleben und Gefahren zu vermeiden, die zu Verletzungen oder dem Tod führen könnten. Das angstvolle Nachdenken über den Tod ist Tieren in einer natürlichen Umgebung jedoch fremd. Wilde Tiere suchen häufig die Einsamkeit, um zu sterben oder von einem natürlichen Feind erlegt zu werden. Dadurch wollen sie vermeiden, Raubtiere anzuziehen und so die Überlebenschancen anderer Herdenmitglieder zu verringern. Die gesunden Tiere einer Herde können auch ein krankes oder verwundetes Tier, das nicht mehr gesund wird, zurücklassen oder verscheuchen, um den Rest der Herde vor Raubtieren zu schützen. Dieses Muster wirkt noch bei einigen Haustieren. Ich habe schon erlebt, wie ein Rudel von Hunden oder eine Gruppe von Hühnern einen verletzten Artverwandten angegriffen, verjagt oder getötet hat. Auch wenn Tiere sich in Gefangenschaft keine Sorgen über Raubtiere mehr machen müssen, erweckt das Gespür von Gefahr ihre angeborenen Überlebensinstinkte.

      Die meisten Haustiere reagieren jedoch nicht so. Zusätzlich zu ihren angeborenen Gruppenüberlebensmustern haben sie noch die Sicherheit des menschlichen Schutzes. Auch bei uns Menschen werden viele Verhaltensweisen durch hormonelle, emotionale oder Überlebensinstinkte ausgelöst. Wenn wir es mit Tieren aller Arten, einschließlich des Menschen, zu tun haben, können wir zwar an ihre Vernunft appellieren, doch wir müssen gleichzeitig immer die anderen Einflüsse oder Verhaltensmuster als Teil ihrer Struktur berücksichtigen.

      In der gegenwärtigen natürlichen Ordnung existiert ein Verständnis über das Bedürfnis zu überleben, so dass der Tod unter nichtmenschlichen Tieren meist rasch und relativ schmerzlos erfolgt. Wilde Tiere sind darauf ausgerichtet, ihre körperliche Hülle als Seele zu verlassen, sobald sie gefangen worden sind. Gewöhnlich erleiden sie in ihrer natürlichen, vereinbarten Jagdtier/Beutetier-Beziehung keine großen Schmerzen und auch kein emotionales Trauma. Oft suchen sie sich sofort einen anderen Körper derselben Spezies aus, um ihr Leben aufs Neue zu beginnen.

      Ein Beutetier zu sein mag zwar nicht Ihrem Ideal von einem leichten Leben entsprechen, doch es erlebt nicht den Horror des quälenden, verwirrenden und angsterfüllten Vorspiels zum Schlachtakt, das bei den derzeitigen unmenschlichen Methoden, die beim Töten von Schlachttieren oder Versuchstieren zum Tragen kommt.

      Während eines unserer vielen Streifzüge durch Wiesen und Wälder erlebte ich, wie mein früherer Afghane Pasha ein Eichhörnchen fing. Sofort wich er zurück und sagte zu dem Eichhörnchen: »Renn weg, renn weg!« Das Eichhörnchen war jedoch vor Angst erstarrt; seine Seele hatte den Körper in dem Augenblick verlassen, als es glaubte, sterben zu müssen. Als das Tier merkte, dass sein Körper unversehrt war und lebte, erholte es sich von seinem Schock, kehrte in seinen Körper zurück und rannte auf einen Baum zu. So kam Pasha zu seinem Jagdvergnügen.

      Alles wird aufgefressen

      Als ich in einem Frühjahr in der Schweiz einen Kurs in Tierkommunikation leitete, gab mir ein Kaninchen eine wertvolle Lehre über die Natur des Todes aller Tiere einschließlich des Menschen. Unsere Gruppe machte gerade Kommunikationsübungen auf einem Bauernhof, auf dem auch eine Scheune voller Pferde- und Kaninchenställe stand.

      Ich bewunderte die Schönheit eines rotblonden Kaninchens, das sich in dem weich gepolsterten Heubett sehr behaglich zu fühlen schien. Zuerst dachte ich, die Kaninchen seien Haustiere, doch an der Vielzahl der Ställe und der Unterbringung im Stall wurde mir klar, dass es sich um Schlachtkaninchen handeln musste. Bei der Vorstellung, dass diese herrlichen Tiere zum Fleischverzehr der Menschen getötet werden sollten, wurde mir ganz mulmig. So beschloss ich, das Kaninchen vor mir darüber zu befragen.

      Es sah mich an und sagte sehr direkt: »Ich habe hier ein gutes Leben. Ich bin in guter Gesellschaft der anderen Kaninchen, der Pferde, Vögel, Kühe, Menschen und der Tiere, die die Scheune aufsuchen. Ich werde gut gefüttert und bekomme immer frisches Heu für mein Lager. Die Sonne scheint auf mich herunter und ich kann über die Felder auf die Kühe und den Himmel schauen. Ich bin meinen wilden Kaninchenverwandten verbunden und fühle mit, wie hart ihr Leben im Vergleich zu meinem ist. Sie müssen ständig auf der Hut vor wilden Tieren sein, die sie als Beute jagen. Ich bin zufrieden mit meinem Leben und werde bis zum Tod gut behandelt.«

      Ich fragte das Kaninchen, was es davon hielt, von Menschen aufgegessen zu werden. Seine Antwort überraschte mich. Es sagte: »Wir alle werden aufgegessen. Die Pferde hier, die Kühe, sogar du. Jeder wird gefressen.«

      Verwirrt fragte ich es: »Aber mein Körper wird von niemandem aufgefressen. Ich werde nicht wie du und die anderen Tiere hier geschlachtet.«

      Daraufhin antwortete es: »Oh ja, auch du. Jeder wird gefressen. Das einzig Wichtige ist, dass man sein Leben bis zum Tod genießt.«

      Da wurde mir klar, was es meinte. Am Ende sind alle Körper Nahrung für andere Lebensformen in dem riesigen Recycling-Zentrum der Erde. Wir alle sind Teil des Lebensnetzes, das Tod und Verwesung mit einschließt. Unsere Körper kehren auf die Erde zurück. Mein Körper wird entweder von Würmern und anderen kleinen Kreaturen gefressen, verwest in der Erde oder wird zu Asche verbrannt, die von anderen weiterverarbeitet wird. Keiner von uns ist davon ausgeschlossen, gefressen oder durch andere Körper in andere Lebensformen wieder verwertet zu werden. Was das weise Kaninchen mir beibrachte, war:

      »Wichtig ist, das Leben bis zum Tod zu genießen.«

      

2 Menschlicher Einfluss und Sterbeprozess

      Die Liebe eines Tieres ermöglicht es uns, uns zu entfalten, zu öffnen, unsere Abwehr aufzugeben und uns zu entblößen - nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und spirituell. Einem Tier gegenüber zeigen wir uns, wie wir wirklich sind, statt uns hinter unserer Persönlichkeit, Kultur, Beruf, Kleidung oder Make-up zu verstecken. Tiere lernen uns so kennen, wie uns kein anderer kennt - unsere innerste Freude, Wutausbrüche, in tiefster Verzweiflung, Krankheit und Gesundheit. Gleichzeitig schenkt ihre ruhige und ständige Gegenwart uns eine beharrliche Liebe, die man sonst kaum auf Erden findet. Unsere Tierbegleiter sehen durch uns hindurch bis ins Innerste unserer Seele und ermöglichen das Entfalten eines heiligen Vertrauens. Wenn es so etwas wie einen Seelengefährten gibt, dann ist er sicher ein Tier.

      Sharon Callahan, Tierkommunikatorin

      Alter

      Nichtmenschliche Tiere akzeptieren das Altern, Sterben und den Tod im Allgemeinen mehr als der Großteil der Menschen unserer westlichen Gesellschaft. Die meisten Tiere, denen ich begegnet bin, machen sich keine Gedanken darüber, wie alt sie sind. Sie geben ihr Alter ohne Zögern damit an, wie jung sie sich fühlen oder wie alt ihr Körper ist. Die meisten Tiere genießen auf natürliche Weise ihr Leben, bis die Zeit gekommen ist, die Erde zu verlassen. Wenn die Menschen jedoch negative Gefühle über das Altern vermittelt haben, kann es passieren, dass die Tiere in ihrem Umfeld ein