Tiere erzählen vom Tod. Penelope Smith

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Название Tiere erzählen vom Tod
Автор произведения Penelope Smith
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783941435568



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      Sherris alte Stute Mamba starb trotz operativer Eingriffe sowie Kräuterbehandlungen und homöopathischer Mittel an Krebs. Es wurde immer schwerer für sie, zu fressen oder sich zu bewegen. Sherri und Mamba hatten schon ihren Frieden geschlossen und waren beide überzeugt, dass der Zeitpunkt gekommen sei, an dem der Tierarzt ihr Sterbehilfe leisten sollte.

      Mamba war bei den Leuten im Reitstall sehr beliebt. Sie bat, all ihre menschlichen Freunde noch einmal zu sehen, um sich von ihnen zu verabschieden. Daher organisierte Sherri eine Abschiedsfeier und lud alle Freunde ihrer Stute dazu ein. Sherri wollte auch wissen, ob ihr Pferd sich irgendetwas Besonderes für ihre Party wünschte. In ihrer Kommunikation mit mir schickte Mamba mir die Vision, in der sie ein Partyhütchen aufhatte und Karottenkuchen fraß. Sherri lachte, denn Mamba hatte auf früheren Geburtstagspartys einen Hut getragen und Karottenkuchen bekommen.

      Alle genossen die Abschiedsparty sehr, die unter Tränen, viel Herzenswärme und geteilter Freude über Mambas gutes Leben stattfand. Als der Tierarzt am nächsten Tag kam, war Mamba bereit. Sie legte sich hin, um die Spritze zu erhalten. Sie ging in Würde und Frieden, genauso wie sie gelebt hatte, und ihre menschliche Besitzerin war erleichtert und glücklich für sie, statt sich mit Schuldgefühlen zu belasten.

      * * *

      Neil Jarrell empfand eine ganz besondere Liebe für seine Katze Raku. Als Raku anfing, ihr Gleichgewicht zu verlieren, diagnostizierte der Tierarzt ihre Krankheit als unheilbar und bot an, sie einzuschläfern. Für Neil brach bei diesem Urteil eine Welt zusammen. Er schildert, was dann geschah:

      Ich ließ mich von der Tierkommunikatorin Val Heart beraten, die mir versicherte, dass Raku ihr mitgeteilt habe, ihre Zeit sei noch nicht gekommen. Raku sagte, das Frühjahr sei so herrlich, dass sie so lange wie möglich draußen verbringen wollte. Raku verstand mein hektisches Verhalten gar nicht. Sie bot mir an, ein paar »verzauberte Stellen« im Garten kennen zu lernen, auf denen sie so gern lag.

       Ich verbrachte viel Zeit mit Raku, lag neben ihr im Gras und bemühte mich, den Drang zu unterdrücken, aufzuspringen und weiterzuarbeiten oder den Insekten auszuweichen oder irgendein Problem zu lösen. Raku versuchte mir beizubringen, einfach zu »sein«.

       Während meines emotionalen Aufs und Abs konsultierte ich Val mehrmals. Einmal fragte ich sie, ob ich Raku einschläfern lassen solle. Als Antwort dankte Raku mir für meine Fürsorge und teilte mir mit, dass sie nicht eingeschläfert werden wolle. Sie wünsche sich, den Übergang aus diesem Leben ganz natürlich zu erleben. Sie sagte, wenn der Schmerz zu stark werden würde, würde sie mir ein Zeichen geben. Raku ließ mich auch durch Val wissen, dass sie mich sehr lieb habe, sie an einen besseren Ort gehen und ihre Seele weiterleben würde. Sie verschied an einem Nachmittag, als ich nicht dabei war. Mir wurde klar, wie viel ich von meiner Lehrerin Raku gelernt hatte und wie viel die Menschheit lernen könnte, wenn wir anderen Lebewesen nur zuhören würden.

      * * *

      Trotz mehrfacher Bandscheibenvorfälle wollte Catherines Dackelhündin Julia nicht sterben. Fröhlich hielt sie durch, auch wenn es ein Jahr dauerte, bis sie wieder laufen konnte. Schon zweimal hatte der Tierarzt geraten, sie einschläfern zu lassen, doch das war nicht in Julias Sinn.

      Liebevoll und mitfühlend zeigte Julia uns ein Leben nach dem anderen in vielerlei Formen, einschließlich menschlicher Gestalt, in denen sie für andere da gewesen war. Trotz körperlicher Leiden hatte sie ihnen gedient und war immer über sich selbst hinausgewachsen. Das Wissen, das sie durch ihr Beispiel weitergeben wollte, war, dass Leiden eine Einstellungssache ist, und dass physischer Schmerz einen nicht davon abhalten muss, zu lieben und zu dienen. Welch eine Freude, einem so demütigen, schönen und hoch entwickelten Geschöpf zu begegnen!

      * * *

      Joan Fox erzählt die folgende wunderschöne Geschichte über ihren tierischen Freund, der seinen Abschied feierte und wie die anderen Tiere darauf reagierten:

      Unsere elf Jahre alten Lhasa-Pudel, die Geschwister Bo und Annie, waren unsere ständigen Begleiter. Als Familienmitglieder kamen sie auf Wandertouren und Campingtrips mit. Annie blieb bis ins hohe Alter lebhaft, doch Bo begann, deutlich abzubauen. Eine Untersuchung des Tierarztes bestätigte schließlich meine eigene telepathische Untersuchung. Bo hatte zahlreiche Tumore und litt unter dekompensierter Herzinsuffizienz. Tieftraurig fragte ich Bo, wie ich ihm das Leben erleichtern könnte. Hatte er Schmerzen? Wollte er es mit einer Operation versuchen oder brauchte er Medikamente? Und dann die angstvolle Frage: Wollte er von seinem Elend durch Einschläferung befreit werden? Sein Wunsch war uns Befehl.

       Bo, der schon immer ein »Mann der wenigen Worte« gewesen war, antwortete mürrisch: »Ich gehe nicht zum Tierarzt. Ich erledige es auf meine Weise.«

       Täglich setzte ich ihn auf meinen Schoß und schmuste mit ihm, während wir uns alte Erinnerungen und Abenteuer erzählten. Ich konnte nun sogar über die Zeit lachen, als ich von der Arbeit nach Hause gekommen war und entdeckt hatte, dass er und Annie im Alter von zwei Jahren den neuen Teppich im Flur buchstäblich zerfetzt hatten!

       Als er immer schwerer atmete, quälte sich jede Faser meines Körpers, ihn nach Luft ringen zu sehen. Doch immer wenn ich ihm die alte Frage stellte, erwiderte er entschlossen: »Ich GEHE NICHT zum Tierarzt!«

       Ein paar Wochen später waren mein früherer Mann Joe und ich an einem Freitag eines langen Wochenendes zu Hause. Ich sah Bo an und sagte zu ihm: »Bo, ich kann es nicht länger ertragen, dich so leiden zu sehen. Du musst mir helfen. Mir bricht das Herz. Ich rufe jetzt die Tierärztin an und bringe dich hin.«

       Diesmal gab er mir keine telepathische Antwort. Er kam bloß her und leckte mir das Bein ab. Da wusste ich, dass er sich in sein unabwendbares Schicksal ergeben hatte. Gemäß echtem Tierverhalten akzeptierte er meinen Wunsch mit bedingungsloser Liebe. Um 9 Uhr morgens rief ich die Tierärztin an. Sie war über das Wochenende verreist. Man sagte mir, dass der vertretende Tierarzt Bo erst nachmittags um drei behandeln könnte. Unter Tränen erklärte ich die Situation, doch die Antwort blieb dieselbe: Der Tierarzt konnte sich nicht vor drei Uhr um Bo kümmern. So machte ich den Termin aus.

       Ich stand im Türrahmen zur Terrasse und brach in Tränen aus. Bo nahm all seine Kräfte zusammen, schleckte mir das Gesicht ab und schwankte dann hinaus auf die Terrasse, wo er sich unter den Glastisch legte. Die nächsten Stunden werden mir immer in Erinnerung bleiben.

       Bo lag also unter dem Tisch und ich saß im Türrahmen, als Fergie auftauchte. Unsere große grauweiße Katze Fergie, die wir für taubstumm gehalten hatten, hatte keine Angst vor Bo und hatte bisher auch noch nie Interesse für ihn gezeigt. Für sie war er nur ein lästiger Hausgefährte, den sie gelegentlich von meinem Schoß verscheuchen musste.

       Sie kam hinaus, ließ sich neben mir nieder, warf den Kopf zurück und heulte eine halbe Stunde lang ununterbrochen. Als unsere anderen fünf Tiere Fergies Stimme zum ersten Mal hörten, versammelten sie sich rasch auf der Terrasse. Jedes von ihnen wusste, dass Bos Stunden gezählt waren und dass Fergie eindeutig ein Klagelied für ihn sang.

       Fergie lieferte eine wahre Meisterleistung, indem sie alles aufzählte, was sie an Bo bewunderte. Sie begann damit, wie unverständlich es für sie war, dass er in der Hitze von Phoenix, Arizona bei über vierzig Grad im Schatten durch die Hundeklappe ins Freie schlüpfte und sich auf die heißeste Stelle des Gartens legte, um sich zu sonnen. Sie sagte, er sei hübsch, und vor allem seine Farben würden ihr gefallen (es waren auch ihre Farben). Fergie drückte ihm ihre Dankbarkeit für den Respekt aus, den er ihr gegenüber zeigte, indem er sie immer in Ruhe gelassen und nie gejagt hatte. Am glücklichsten war sie darüber, dass er nie versucht hatte, auf meinem Schoß zu sitzen, während ich am Computer war. Denn dieser Platz war für sie reserviert.

       Nachdem sie jede positive Eigenschaft des Pudels, an die sie sich erinnern konnte, aufgezählt hatte, rollte sie sich still auf meinem Schoß zusammen.

       Nach dieser Eröffnung sprang Großmutter Squeaker, unsere rotblonde Katze, auf den Gartentisch und betrachtete Bo durch die dicke Glasplatte. Sie, die schon immer ein mitfühlendes Wesen war, dankte ihm für seine langjährige Loyalität der Familie gegenüber. Dann hüllte sie ihn in liebevolles Licht ein und segnete seinen bevorstehenden Übergang.

       Nun drückten sich unsere