Название | Der Akron Tarot |
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Автор произведения | Akron Frey |
Жанр | Эзотерика |
Серия | |
Издательство | Эзотерика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783905372939 |
Ich bin der Grundstein all dessen, was möglich ist, und mein Name ist: »Nichts bleibt verborgen«, denn ich bin das Ja zum Leben
und das Ja zu deiner Kraft. Erobere die Welt und erkämpfe
dir deinen Platz, aber wisse, in mir sind alle Dinge auf ewig, weil ich nicht bin!
In Liebe allen Töchtern der dunklen Göttin in mir
und dem Fest der Begegnung im Außen gewidmet.
Von Lussia
Die entscheidende Erkenntnis zum Thema des inneren dunklen Kindes entstand ganz zufällig während eines Neumond-Rituals beim Herausrufen der schwarzen weiblichen Kraft. Dabei wurde ich mir der ungeheuren, diabolischen Energie des Kindes als der Kehrseite der dunklen Göttin bewusst, die unpersönlich und in eisiger Klarheit alles um mich herum erfasste. Daraus stellte sich mir die Frage: Sollte sie als der finstere weibliche Aspekt im Menschen den Schatten der weiblichen Trümpfe verkörpern, wäre dann der unheilvolle Balg nicht möglicherweise das verlorene Kind der dunklen Mutter, das in der tiefsten Brunnenstube der menschlichen Seele verborgen und unerkannt sein Dasein fristet? Vielleicht liegt die Antwort, dass dieser wichtige Archetyp in der Welt des Tarots bisher noch keinen Zugang gefunden hat, darin, dass wir uns noch nicht lange genug mit den abgespaltenen psychischen Anteilen tiefer auseinandergesetzt haben, also den Pfründen, aus denen das verhängnisvolle Kind in unsere Welt gekommen ist. Denn aus spiritueller Sicht könnte man sagen, dass wir in unserer kollektiven Entwicklung erst jetzt in der Lage sind, eine solche komplexe Energiestruktur wie das, was wir als schwarzes oder abgespaltenes Kind umschreiben, überhaupt zu erfahren. Früher wurden die Krankheitsbilder im Persönlichkeitsaspekt des verletzten und deshalb finster wirkenden inneren Kindes, das sich unverstanden und allein wähnt, mit Begriffen wie endogene Depression, autistisches Verhalten oder manisch-depressiven Neurosen umschrieben. In der Verdichtung der Krise und als Auslösungsfaktor in Zeiten von Überforderung, Verzweiflung, Liebesentzug oder dem Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden, resultiert ein ungeheures Angstpotenzial in Form eines psychischen schwarzen Loches. Hockt man erst einmal drin, dann reduziert sich das emotionale Wollen auf Ziele wie Stabilisierung des gekränkten Ego durch Selbstmitleid, d. h. dem Suhlen in den Erinnerungen von Missbrauch und Schmerz. Das enttäuschte Kind errichtet um die Seele einen Schutzwall, der kein äußeres Zeichen der Liebe oder Zuwendung mehr durchdringen lässt und die Psyche zwingt, sich ausschließlich mit jenen Begebenheiten zu befassen, die die Qual alter Verletzungen immer wieder neu auslösen. Beobachtungen zufolge, in denen Menschen aus unverständlichen Gründen plötzlich heimlich und beleidigt davonschleichen, trotzig sich zurückziehen, zerstören oder gar morden, können wir darauf schließen, dass sich in jedem Individuum eine verdrängte, sich aus der Ablehnung nährende Kraft verbirgt, die die verhinderte Liebe oder Nähe in einen trotzigen Abwehrmechanismus umbiegt, um die Welt für ihren Schmerz verantwortlich zu machen. In der Symbolik dieser Karte sind die sabotierenden, nachtragenden und alle Lebensfreuden verhindernden und vernichtenden Enttäuschungsmuster zusammengefasst. Das Kind stellt die Summe aller erlittenen Verletzungen, die es im Laufe seiner Entwicklung erlebt hat, dar und fühlt sich einzig dem Dämon verpflichtet, der ihm in seiner Depression unerschütterlich zur Seite steht, dessen Name Selbstbestrafung ist und dessen Weg der Selbstzerstörung sich in der Vernichtung seiner Peiniger krönt Wo aber liegen die Wurzeln dieses abgespaltenen Persönlichkeitsteiles, der sich so tief in die Schattenkammern der Seele zurückgezogen hat? Ist es grundsätzlich die kollektive Enttäuschung über den Rauswurf aus dem Paradies als ein Zustand vollkommener Einheit? Oder sind es die persönlichen, gekränkten Gefühle, nicht in seiner Eigenart wahrgenommen oder geliebt worden zu sein, denn Übergriffe, Missbräuche oder auch die unerwiderte Liebe zu den Eltern lassen ein tiefes Misstrauen in der Menschenseele wachsen und Flucht, Schmerz und Selbstzerstörung sind letztlich die folgerichtige Konsequenz daraus.
0 Der Narr
All-Ein-Sein, Urquell, kosmische Leere
Der Narr verkörpert sowohl das Nichts an der Schwelle zum Werden wie auch die grenzenlose Leere des Alls, die am Ende jeder Entwicklung das Sein wieder in sich aufnimmt. Er ist ein Bote reiner, ungefilterter Wahrheit aus dem Zwischenreich zwischen Tod und Geburt, und er verkörpert den schöpferischen, aber nicht personifizierten Willen, der noch keine Absicht, Richtung und Struktur kennt. Vielmehr erschafft er sich einen geistigen Raum durch bestimmte Träume, in deren Spiegelungen er sich das Mysterium visionär erschließt. Er ist ständig damit beschäftigt, sein Inneres über seine eigenen Ahnungen reflektierend zu ergründen. Wir begegnen hier dem sich spiralförmig auf ein neues Ende hin bewegenden alten Anfang, einer neuen Seite im Buch des Lebens, deren Inhalt aber immer noch die Vision des Vergangenen transportiert. Dieser beinhaltet den Ur—Willen, dessen ideelle Atome sich in der Karte des Magiers zu geistig-materiellen Verdichtungen gruppieren. Doch dazu bedarf es der kosmischen Dimension der Zeit. Sie ist der Geburtskanal, durch den das zum Leben berufene Geschöpf ausgetrieben wird. So befindet sich der Mensch fortwährend zwischen einem Ende als Anfang und einem Anfang als Ende. Wenn er zurückblickt,