Großmutters gemeinnützige Rezepte und erprobte Hausmittel. A.V. Berg

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Название Großmutters gemeinnützige Rezepte und erprobte Hausmittel
Автор произведения A.V. Berg
Жанр Кулинария
Серия
Издательство Кулинария
Год выпуска 0
isbn 9783867779845



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den Brandfleck damit und läßt ihn trocknen.

      43. Rockkragen und Tuch zu reinigen. Man wäscht sie mit Gallenseife und warmem Regenwasser, oder mit Petroleum, oder mit Weingeist, Ochsengalle und geschabter spanischer Kreide.

      44. Wasserflecken aus Atlas zu entfernen. Man nehme ein frisches Weißbrot, entferne die Rinde davon und reibe damit die betreffende Stelle in der Breite des Stoffes, dann in der Länge des Stoffes, und der Fleck wird verschwinden.

      45. Ölflecke aus Papier entfernen. Man legt die befleckte Stelle des Papieres auf Löschpapier, taucht ein Stückchen Watte in Benzin und betupft den Ölfleck damit.

      46. Zweites Rezept. Man bereitet aus gebrannter Magnesia und Wasser einen steifen Teig und bestreicht die Flecke damit; nachdem die Masse aufgetrocknet ist, schabt man sie ab.

      47. Teerflecke zu entfernen. Man bestreicht sie zuerst mit Butter und entfernt sie sodann mit Benzin.

      48. Harzflecke aus gefärbten Wollenstoffen zu entfernen. Dies ist möglich durch Äther-Alkohol (Hoffmannstropfen) oder, wenn es die Farbe verträgt, mit Salmiakspiritus.

      49. Stockflecke aus Handschuhen zu entfernen. Man bestreut den Boden einer Blechbüchse mit flüchtigem Hirschhornsalz (kohlensaurem Ammoniak), legt diese locker darüber, verschließt die Büchse und läßt sie 1 – 2 Tage stehen. Die Stockflecke sind alsdann verschwunden.

      50. Regentropfen und Staubflecke aus Sammet zu entfernen. Man befeuchte die Rückseite des Stoffes mit Alkohol-Äther (Hoffmannstropfen) und ziehe denselben auf der linken Seite über ein mit angefeuchteter Leinwand bezogenes heißes Plättlein.

      51. Champagnerflecke aus Seidenstoff zu entfernen. Man reibe den Stoff mit einem feuchten Schwämmchen auf der Rückseite.

      52. Schokoladenflecke aus Wollenzeug zu entfernen. Man wasche selbiges mit Regenwasser und Gallenseife.

      53. Flecke von Höllenstein aus Wäsche. Man bestreicht die Flecke mit einer frisch bereiteten sehr verdünnten Mischung von aufgelöstem übermangansauren Natron und Salzsäure und wäscht dann mit einer Auflösung Antichlor nach.

      54. Steinölflecke aus Wäsche zu entfernen. Man reibt die Stelle darin und wäscht nach dieser Zeit die fleckige Stelle mit warmem Wasser aus.

      55. Wachsflecke aus farbigem Seidenstoff. Man befeuchtet sie mit Äther-Alkohol (aus der Apotheke), legt über und unter den Stoff einige Lagen Löschpapier und wiederholt dies Verfahren mehreremal; man beschwert die Stellen etwa, damit das Fett besser in das Löschpapier dringt.

      56. Rotweinflecke aus weißseidenen Stoffen zu entfernen. Man läßt in der Apotheke eine Mischung aus wässriger schwefeliger Säure und Spiritus bereiten, in diese Mischung taucht man ein weiches Leinenläppchen, reibt die Rotweinflecke damit; dann reibt man sie noch mit Spiritus nach.

      57. Stockflecke aus weißer Wäsche zu entfernen. Man taucht die Wäsche kurze Zeit in Chlorwasser oder verdünnte Eau de Javelle und wäscht sie dann gut und rasch mit weichem Wasser.

      58. Flecke von gewöhnlicher Eisentinte aus weißem Leinenzeug zu entfernen. Man trägt eine strake Lösung von Kleesalz auf die Flecke und überstreicht die feuchten Stellen mit einem zinnernen Gegenstand (Zinnlöffel); sind die Flecke verschwunden, so muß man die Leinwand in weichem Wasser gut auswaschen.

      59. Flecken von Fleischbrühe entfernt man mit Kristallwasser, welche in jeder Drogenhandlung zu haben ist.

      60. Flanell zu waschen, Man wäscht ihn in lauwarmem Seifenwasser.

      61. Guipürespitzen wäscht man in lauwarmem Tee.

      62. Farbige Atlas- und Taffebänder zu waschen. Man weiche sie mehrere Stunden in Benzin ein, dann werden sie auf einem reinen Tuche mit einem Leinwandlappen der Länge nach abgerieben.

      63. Zum Waschen weißwollener Stoffe eignet sich am besten eine Abkochung von Gallenseife oder ein lauwarm bereiteter Auszug von Quillayarinde, aber es bleibt immer ein gelber Schimmer zurück, der sich selbst durch das Blauen nicht entfernen läßt.

      64. Zum Waschen lederner Handschuhe kocht man ein Stückchen frischer Seife in Wasser, läßt es abkühlen, bis die Lauge lauwarm geworden, wäscht die Handschuhe 2 – 3 mal darin, spült sie mit lauwarmem Wasser aus, legt die Handschuhe in ein trockenes Handtuch und ringt sie aus, dann zupft man sie zurecht und bläst hinein, um ihnen die nötige Form wieder zu geben, und trocknet sie an der Sonne oder an einem nicht zu heißen Ofen. Noch feucht werden sie mit einem nicht heißen Plätteisen auf beiden Seiten geplättet, wobei sie mit einem Stück Musselin oder dünner Leinwand bedeckt werden müssen.

      65. Goldene und silberne Borden zu waschen. Man legt sie 24 Stunden in saure dicke Milch, dann löst man ein Stück venetianische Seife in 1 Liter Regenwasser auf, tut dazu etwas Jungfernhonig und Rindsgalle, dann rührt man alles gut durcheinander, so daß man einen dicken Brei erhält, welchen man 12 Stunden stehen läßt.

      66. Glacéhandschuhe zu waschen. Man drückt die Handschuhe in eine große Obertasse und gießt soviel Benzin darauf, daß derselbe die Handschuhe bedeckt, läßt sie damit 3 Stunden stehen, drückt sie nach dieser Zeit aus und reibt sie mit einem weißen Tuch oder mit Watte ab, und hängt sie zum Trocknen an die Luft.

      67. Seidenzeug zu waschen. Man rührt 250 Gramm (1/2 Pfund) weiße geschnittene Seife in Wasser zu einem steifen Brei, gießt dazu 1/2 Liter Kornbranntwein und 375 Gramm (3/4 Pfund) Honig und rührt alles gut durcheinander. Ist die Masse erkaltet, so taucht man eine nicht zu harte Bürste hinein und bürstet den Stoff bis er rein ist; alsdann spült man den Stoff dreimal min frischem Wasser, legt ihn zwischen reine wollenen Tücher und bügelt ihn trocken.

      68. Weiße seidene Bänder wäscht man wie Glacéhandschuhe in Benzin.

      69. Seidene Kleider zu waschen. Man löst ein Stückchen Gallenseife in lauwarmem Wasser auf, gießt etwas Honig dazu und wäscht den Stoff darin, dann rollt man ihn zwischen leinenen Tüchern und bügelt ihn noch feucht.

      70. Wäsche bleichen. Vergilbte Wäsche bleicht man dadurch, daß man sie 24 Stunden in Wasser weicht, das 1/8 % Chlorkalk enthält.

      71. Schwarze Schleier zu waschen. Man macht eine Mischung von lauwarmem Wasser und Ochsengalle, spült sie in Wasser nach; dann zieht man sie durch Gummiwasser, klopft die Schleier zwischen den Händen und steckt sie zum Trocknen auf.

      72. Gelbgewordene Wäsche wieder weiß zu machen. Man bringe sie bei neuem Waschen vor dem Spülen in eine verdünnte Lösung von Eau de Javelle, bis sie weiß geworden, spüle sie dann in Wasser, dem etwas Antichlor (unterschwefligsaures Natron) zugesetzt ist, aus.

      73. Leinwand schnell bleichen. Nachdem man die Leinwand, um die Schlichte zu entfernen, mit Soda ausgekocht hat, verfährt man folgendermaßen:

      Man rührt 2 Kilo (4 Pfund) Chlorkalk nach und nach mit 30 Liter Wasser an, läßt es bis zum andern Tag stehen, und gießt dann die klare Flüssigkeit vom Bodensatz ab: zu der klaren lauge setzt man 375 Gramm (374 Pfund) Schwefelsäure, rührt um und legt die Leinwand hinein. (Wenn die Leinwand nicht mit der flüssigen Masse bedeckt ist, so gießt man so viel Wasser zu, bis das der Fall ist.) Nun läßt man das Ganze im hölzernen Waschstutz oder Gelte drei Stunden zugedeckt stehen; doch rührt man die Leinwand in der ersten Stunde alle fünf Minuten, in der zweiten und dritten Stunde alle zehn bis fünfzehn Minuten um. Dann spült man die Leinwand in fließendem Wasser, kocht sie abermals mit etwas Antichlor oder Soda und breitet sie auf dem Rasen zum Trocknen aus.

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