Название | Gedanken und Erlebtes zu Wald, Wild und Jagd |
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Автор произведения | Günther Klahm |
Жанр | Домашние Животные |
Серия | |
Издательство | Домашние Животные |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783957442147 |
Zweidrittel der Regiejagdflächen von 38.943 Hektar werden von Pächtern, Pirschbezirksinhabern und weiteren Jagdgästen bejagt. Das Verhältnis zwischen ihnen und den Saarforst-Mitarbeitern sei „in aller Regel sehr gut“. Na also, geht doch! Wald und Wild und sonst gar nichts!
Rückblick:
788 Tage „Saarmaika“ = 788 Tage Kampf für unser Wild!
„Der 6. Januar 2012 war für uns Jäger ein guter Tag“, freute sich der stellvertretende Landesjägermeister Josef Schneider auf der 40. Kreisjägermeister- und Hegeringleitertagung der Vereinigung der Jäger des Saarlandes am 3. März 2012 in Humes. Nun könnte man fragen: „Wen interessiert noch, was damals war? Heute haben wir wieder andere jagdliche Verhältnisse im kleinsten Flächenbundesland.“ Heute! Und morgen? Und in einem anderen Bundesland?
Politische Verhältnisse und Konstellationen können sich ganz schnell ändern, wie wir bereits mehrfach erfahren mussten. Auch Parteien und deren Politiker, von denen die bundesdeutschen Jäger glauben, dass sie ihnen wohl gesonnen erscheinen, können ganz schnell ihr Mäntelchen nach einem anderen Wind ausrichten, wenn dies die „Parteiräson“ erfordert oder es ihnen persönlich nützt. Um mit Bob Dylan zu sprechen: „Du brauchst keinen Wettermann, um zu wissen, woher der Wind weht (1969).“ Der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949 – 1963) soll einmal gesagt haben: „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern?“
Die folgenden Seiten sind Warnung und Mahnung für alle Jäger, denen Wald und Wild gleichermaßen am Herzen liegen und die sich beiden verpflichtet fühlen und dass bei Politikern gleich welcher parteipolitischen Couleur immer Wachsamkeit und Vorsicht geboten sind. 788 Tage „Saarmaika“ bedeuteten im Saarland 788 Tage Kampf für Wald und Wild!
Was war geschehen?
Nachdem die CDU unter der Führung des damaligen Ministerpräsidenten Peter Müller bei der Landtagswahl 2009 mit einem Minus von rund 13 Prozent ihre absolute Mehrheit verloren hatte, musste sie, um an der Macht zu bleiben, sich Koalitionspartner suchen. Mit der F.D.P allein reichte es nicht. Mit der SPD wollte man nicht bzw. umgekehrt und die Linken schon mal gar nicht. Also blieben nur noch die Bündnisgrünen, die mit 5,9 Prozent und drei Abgeordneten gerade mal in den Landtag eingezogen waren.
Es kam zu einer Koalition zwischen CDU, F.D.P und Grünen. Über das Wie mag ich mich hier nicht auslassen, sondern empfehle die Lektüre des Buches von Wilfried Voigt: „Die Jamaika-Clique-Machtspiele an der Saar“. Zum Verständnis: Die Bezeichnung „Jamaika-Koalition“ bzw. „Saarmaika“ rührt von den Parteifarben der drei Koalitionäre her: Schwarz-gelb-grün.
Mit dem Eintritt der Grünen in die saarländische Landesregierung zogen für die Saarjäger düstere Wolken am jagdlichen Himmel auf, zumal Klaus Borger, als so genannter „Öko-Jäger“ den rund 3.500 VJS-Jägern nicht gerade wohl gesonnen, als Staatssekretär ins Grünen geführte Umweltministerium berufen wurde und dort auch für Forst und Jagd zuständig war.
Wer vielleicht noch glaubte, CDU und F.D.P seien immer Jäger und Jagd freundlich und würden die Grünen sozusagen „in Schach halten“, sah sich schnell bitter enttäuscht. Beide hielten sich in Deckung. Wen wundert das, wenn man, um an der Macht zu bleiben, den kleinen, dreiköpfigen Koalitionspartner braucht? Da wackelte nicht mehr der Hund mit dem Schwanz, sondern der Schwanz mit dem Hund, wie der Koalitionsvertrag zeigte. Was die Jagd betraf ein Desaster! Dazu später mehr!
Da nutzten auch die Rechtfertigungsversuche des F.D.P-Wirtschaftsministers Christoph Hartmann auf der Kreisjägermeister- und Hegeringsleitertagung 2010 und des CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Gerhard Jene, beide selbst Jäger(!), auf dem Landesjägertag 2010 nichts. Die VJS-Jäger fühlten sich von den beiden Parteien verraten. Stattdessen entnahmen sie der Haus- und Hofberichterstattung der „Saarbrücker Zeitung“, wie die jagenden Koalitionäre sich „gar lustig der Jägerei“ hingaben (Saarbrücker Zeitung vom 14.12.2010). Interessant!
Die von den Grünen angestrebte Novellierung des saarländischen Jagdgesetzes war durch und durch ideologisch gefärbt. Wäre es wirksam geworden, es hätte den Namen „Antijagdgesetz“ verdient.
Darin hagelte es nur so von Verboten, z.B. Fuchsbejagung und „Geboten“ bei der „Rehwild-Schädlingsbekämpfung“. Nicht nur darin schien sich die Einschätzung des Journalisten und Schriftstellers Wiglaf Droste am 20.10.2010 in der „junge Welt“ zu bestätigen: „Richtig glücklich ist ein Grüner erst, wenn er anderen etwas verbieten kann.“
Der „gute“ Fuchs – das Hätscheltier der Grünen und das „böse“ Reh, das den ganzen Wald auffrisst und daher bejagt werden muss, als wolle man es ausrotten…
Da war z.B. das Verbot vom Staatssekretär, mit bleihaltiger Munition auf Flächen des Saarforst-Landesbetriebes zu jagen. Schriftlich mussten sich Pächter, Pirschbezirksinhaber und alle zeitweiligen Gastjäger erklären, dass sie ab dem 1. Januar 2012 nur noch Blei freie Munition verwenden würden. Wer das nicht tat – es nutzten auch keine gegenteiligen Argumente – dem wurde gekündigt.
Kleine Anmerkung dazu: Bei einer Blutuntersuchung bat ich meinen Arzt, mein Blut auch auf Bleirückstände zu untersuchen, da ich damals seit 59 Jahren regelmäßig und oft Wildbret genieße, ja bereits mit der Muttermilch aufgesogen habe. Das Ergebnis: 4,6μg/ l! Für erwachsene Männer gelten in Deutschland als Obergrenze 90μg/ l, für Frauen 70μg/ l. Mein Arzt und ich lachten, obwohl uns ob des Tobens der grünen Männchen und Frauchen nicht zumute war.
Aber wenn‘s halt der Wahrheitsfindung dient, hatten und haben die Saarforst-Jäger selbstverständlich immer Blei freie Munition bei sich!
Beim 1. Saarforst-Jägertag des Herrn Borger im November 2011 ging es hauptsächlich um das Lieblingsthema der Grünen: Es gäbe zu viele Rehe, und die verbeißen den ganzen Wald. Also weg mit diesen Schädlingen. Ein Forstdirektor und Anhänger Borgers verstieg sich sogar in der Forderung: „Wir müssen die Rehe so bejagen, als ob wir sie ausrotten wollen.“ Viele Jäger waren geschockt, so etwas aus dem Munde eines Beamten zu hören.
Selbiger Forstgrüne geriet wohl in Panik, als ihm bei einer Revierfahrt drei Rehe über den Weg wechselten. Da musste, aber zacko, eine „Waldschutzjagd“ – wie mehrfach anderenorts auch – durchgeführt werden. Da nutzten auch die Argumente der dortigen Jäger nichts, die ihren Abschuss (1 Stück Rehwild pro 10 Hektar) stets erfüllt haben und das in einem Stadtrandrevier, in dem sich mehr Zweibeiner mit allen nur denkbaren Aktivitäten und noch mehr Hunde tummeln, mit und noch mehr ohne Leine. Die dortigen Jäger sitzen sich buchstäblich den „Spiegel“ wund, bis sie ein Reh in Anblick bekommen, geschweige denn erlegen können.
Auch ihre Frage, wo denn nun der große Verbiss sei, wurde von dem Forstgrünen abgetan. Basta! Dass sogar auf Flächen, wo das meiste Rehwild erlegt worden war, die Eichenverjüngung ohne weiteren Schutz hoch kommt!
Auf Kosten der Steuerzahler Drückjagdsitze aufgestellt und das Umfeld frei geschlagen – alles für die Katz’! So viel kann ein Reh gar nicht verbeißen!
Stattdessen wurden über 20 Drückjagdsitze in einem Revierteil aufgestellt. Was die und die Arbeit den Steuerzahler wohl gekostet haben mögen? Aber bitte: Das waren doch wohl nur „Peanuts“! Das Saarland hat es ja dicke!
Die „Waldschutzjagd“ wurde an einem Samstagmorgen im Dezember 2011 anberaumt. Dazu wurde der gesamte Revierteil von ca. 250 Hektar für den Publikumsverkehr gesperrt. Sehr zur