Nicht impfen - was dann ?. Friedrich P Graf

Читать онлайн.
Название Nicht impfen - was dann ?
Автор произведения Friedrich P Graf
Жанр Секс и семейная психология
Серия
Издательство Секс и семейная психология
Год выпуска 0
isbn 9783934048102



Скачать книгу

Haut- und Schleimhautorganen, im gesamten Menschen. Es liegt nun an der zukünftigen Medizin, den für den Menschen zentralen Bereich des Mikrokosmos ökologisch wieder zu würdigen, mit Umsicht zu beschützen und zu stabilisieren: nicht gegen, sondern für den Erhalt und die Stärkung der belebten Innenwelt zu arbeiten. Hier gibt es Hindernisse, die in dem mangelnden Wissen über die feinen Details des Zusammenspiels der biologischen Kräfte liegen. Denn Pflanze, Tier und Mensch bestehen aus mehr als nur der Summe ihrer Teile, ihrer molekularen Zusammensetzung. Erforderlich ist eine Lebenswissenschaft, die ganzheitlich ausgerichtet ist und bei mangelndem Wissen weiter auf Erfahrung, Beobachtung und sensible Bewertung der Detailkenntnisse setzt, um eine Beurteilung von Krankheit oder von Eingriffen im Kontext der Organisation von Leben zu erreichen. Medizin kann daher keine Naturwissenschaft sein, sondern muss immer Erfahrungswissen berücksichtigen. Nur damit können wir uns effektiv vor irrtümlichen Empfehlungen und Maßnahmen schützen. In erster Linie zählt dann die reine Beobachtung der Natur, die unvoreingenommene Bestandsaufnahme vor und nach einer medizinischen Maßnahme.

      Diese Sicht auf das Leben zieht sich als besonderes Anliegen durch diese ganze Informationsschrift. Sie verfolgt die Idee des Fit-für-das-Leben-Werdens. Dann ist der Erreger nur ein Aspekt von Krankheit unter vielen, um den es nur noch geht, wenn alle anderen Maßnahmen zur Unterstützung der Selbstheilung nicht mehr ausreichen. Es gilt, in Konsequenz vom Lebensbeginn an das System der Abwehr, des Umgangs mit allen Einwirkungen von außen, mit der Persönlichkeit zu fordern und zu stärken. Das Kind trainiert mit jeder neuen Herausforderung und wird anfangs noch effektiv von der Mutter unterstützt (Nestschutz). Unter den vorzüglichen Bedingungen der familiären Bindung, des Wohlstands, von Friedenszeiten, sozialer Fürsorge und allgemeinen Informationsmöglichkeiten sind schwere Krankheitsverläufe, Komplikationen, das Entgleisen der Krankheiten, gegen die geimpft werden soll, vermeidbar und immer unwahrscheinlicher. Hingegen sind harmlosere und meist nur lästigere Oberflächenkrankheiten zumutbar und von Nutzen für das Abwehrtraining.

      So wird Krankheit notwendigerweise in verschiedenem Licht zu beurteilen sein, einmal als hilfreich und sinnvoll, andererseits als zu gefährlich und nicht zumutbar. Impfbefürworter nehmen zur Verteidigung ihrer Strategie das Wort „Immuntraining“ gern im Zusammenhang mit der künstlichen Impfbelastung in Anspruch, lehnen aber unlogischerweise dieses Geschehen für die Sicht der natürlichen Krankheiten ab. Krankheit generell wird immer noch negativ gewertet und als nicht notwendig angesehen. Harmlose und zumutbare Erkrankungen werden in den Arztpraxen von heute zu früh und dann zu massiv behandelt, ohne dass ein Zusammenhang mit ernsteren Ereignissen in dem gleichen Patienten gesehen wird, wenn später schwere Krankheiten auftreten. Noch weniger haben solche Beobachtungen irgendeine Konsequenz für die weitere Arbeit. Was danach folgt, wird wie ein unglückliches Schicksal des Patienten angesehen. Hierin zeigt sich das fehlende Fundament für eine biologisch sinnvollere Behandlung.

      Vielmehr führt in der öffentlichen Darstellung die Erregertheorie als behauptete Krankheitsursache gepaart mit einzelnen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu dieser Blindheit gegenüber ganzheitlichen Lebensprozessen. Nur unter diesen Bedingungen ist es möglich, dem Patienten vieles mehr zu verkaufen, was er eigentlich nicht benötigt, wie Mineralien oder Vitaminpräparate, Arzneien gegen das Altern oder Behandlungsstrategien, die in wenigen Jahren wieder revidiert werden, sodass in vielen Fällen gerade das Gegenteil von dem empfohlen wird, was Jahre zuvor noch medizinischer Standard war.

      Vorrangiger Gegenstand der täglichen Arbeit in den Arztpraxen ist das Beseitigen von Beschwerden, ohne dass geklärt ist, welche Bedeutung diesen zukommt. Der menschliche Organismus entwickelt sich über lange Zeiträume in chronische Krankheiten hinein. Früh werden Signale wie Schmerzen, Jucken oder ungewöhnliche Absonderungen hervorgebracht, die tunlichst nicht unterdrückt werden sollen. Komplikationen oder böse Verläufe fallen nicht vom Himmel, sondern haben stets ihre Vorgeschichte, die man nicht gewürdigt und nicht zugelassen hat. Dieses Verhalten hängt zusammen mit der allgemein nachlassenden Frustrationstoleranz, der Bequemlichkeit und Überversorgung der wohlhabenden Gesellschaften, aber auch mit den Versprechungen von einer sich selbst überschätzenden Medizin und Naturwissenschaft. Ihr von Struktur zu Struktur, von Substanz zu Substanz lineares Forschen führt zu Teilerkenntnissen, die immer wieder nur deutlicher werden lassen, wie komplex „Leben“ organisiert ist. Eine von ihrem Glauben (Religion = Rückbindung) entwurzelte Gesellschaft wird heute immer abhängiger von den ständig neu formulierten wissenschaftlichen Ergebnissen, die medienwirksam verbreitet und wirtschaftlich ausgeschlachtet werden. Absurde Folgen lassen sich immer wieder beobachten. Dafür ein Beispiel:

      Im November 2005 wurde in den USA eine Meldung über eine wissenschaftliche Untersuchung in Zeitungen verbreitet, dass Zink in einer gewissen Menge täglich eingenommen den Verlauf einer Grippe abzukürzen vermöge. Innerhalb weniger Tage waren sämtliche Zinkvorräte der nordamerikanischen Apotheken ausverkauft. Im Januar 2006 erschien eine weitere Meldung, Nachuntersuchungen hätten ergäben, dass diese Wirkung von Zink sich nicht bestätigen ließ.

      Vergleichbar verbreiten nun derzeit Pharmafirmen in Zeitungen und Fernsehen Behauptungen, dass die neue HPV-Impfung Gebärmutterhalskrebs verhindern könne, wenn denn Mädchen vor dem ersten Sexualkontakt diese Impfung bekämen. Der Druck auf die Ärzte wurde durch diese Medienpräsenz von den „informierten“ Mädchen und deren Eltern derart erhöht, dass überraschend schnell einige Krankenversicherungen sich bereit erklärt haben, die beträchtlichen Kosten von 500 € zu übernehmen. Rasch zog die STIKO nach und erklärte 2007 diese Impfung als „öffentlich empfohlen“ - mit allen Konsequenzen für den Steuerzahler. Die Rechnung der Pharmafirmen ist wieder einmal aufgegangen.

      Aber betrachtet man den Sinn der Impfung kritischer, müssten bald auch dem Laien Zweifel an diesem Versprechen kommen: Wieso sollte ein Virus allein Krebs verantworten? Wieso soll die Impfung gegen 2 Virustypen ausreichen, wenn aus der gleichen Gruppe der potentiellen Mittäter heute bereits über 25 Typen bekannt sind? Wenn für die Krebsentwicklung 10 und mehr Jahre anzusetzen sind, wieso kann man heute diesen Verhinderungseffekt behaupten? Keine Studie wird über diesen langen Zeitraum geführt. Welchen Einfluss hat die Impfung auf andere Krebsgefahren? Und sollen wir jetzt annehmen, dass gegen die vielen anderen Krebsarten ebenfalls Impfungen das probate Mittel wären? Nein! Hier wird nur eine Wissenslücke geschäftlich ausgeschlachtet und ein Produkt wirksam der Mediengesellschaft aufgezwungen. Es kann kaum deutlicher zum Ausdruck kommen, wie willfährig staatliche Organe, Ärzte und Medien mitspielen. Man kann annehmen, dass gut verdient wird.

      Auf dem begrenzten Weg naturwissenschaftlichen Arbeitens lassen sich Statistiken erstellen. Diese zeigen allgemein auf, wie es mit den Häufigkeitsverteilungen bestellt ist, und das Individuum soll seine Schlüsse ziehen. So ist z. B. die Tuberkulose die häufigste chronische Infektionskrankheit der Welt, aber nur dort ein Problem, wo Armut, einseitige Ernährung und modernes soziales Elend vorkommen. Masern entgleisen unter diesen Bedingungen häufiger in die schwersten Komplikationen und selten unter positiven Lebensbedingungen. Masernviren waren ursprünglich Erkältungsviren und haben sich über die Generationen der Menschheit angepasst. Masern und Tuberkulose stehen in einem gewissen Zusammenhang: Wo Tuberkulose vorkommt, treten gehäuft Masernepidemien auf. Solange gegen Tuberkulose geimpft wurde, waren auch bei uns Masern ein weiter bestehendes Problem.

      Man muss das nicht nur negativ sehen. Attraktiv ist der biologisch sinnvolle Gedanke, dass Masern möglicherweise Hilfe zur Selbsthilfe geworden sind, nämlich mit der akuten Erkrankung das chronische Elend besser beherrschen zu lernen. Masern könnte demnach, wenn früh im Leben bewältigt, die Fitness gegen chronische Krankheiten steigern. Dieser Effekt ist für die frühzeitige Reduzierung des Krebsrisikos bereits nachgewiesen worden.

      Statistiken sind anonym und vernachlässigen zwangsläufig die unbekannten Faktoren des Lebens. Redlicherweise müsste die medizinische Forschung jeden Einzelfall der schwersten Komplikationen von Krankheiten auf die individuellen Bedingungen analysieren, die zu unheilvollen Entwicklungen gelangten oder auch praedisponierten. Dann könnte man sich besser wappnen.

      Wenn in den vergangenen Jahren Meldungen von an Meningokokken-Meningitis erkrankten Jugendlichen für Aufregung in der Öffentlichkeit sorgten, wurde mit keiner Zeile erwähnt, was diese Jugendlichen zuvor durchgemacht hatten, wodurch etwa ihre Abwehr Einbußen erlitten haben könnte. Regelmäßig werden