Название | Akrons Crowley Tarot Führer |
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Автор произведения | Akron Frey |
Жанр | Эзотерика |
Серия | |
Издательство | Эзотерика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783905372489 |
Droge: Brunnenkresse (Aphrodisiakum)
Geomantie: Populus und Via
Gematrische Korrespondenzen
8: wollen, willig sein, Schilf, Liebe erweisen, begehrt, geliebt, Freund, Buhle, Liebe, lieben, Eingang, bekümmert, besorgt, Brust, Zitze, Notariqon v. »Zauir Anpin«
418: Boleskine, Sünde, ein Zaun, »Das Wort des Æons«, ABRAHADABRA
Gottheiten: Shiva in seinem Feuerwagen, Elias mystischer Wagen, Hesekiels Feuerwagen oder der triumphierende Osiris
Mythen: Alexander und der Gordische Knoten; Ikarus, der mit seinen Wachsflügeln der Sonne zu nahe kam und ins Meer stürzte (Aufbruch und Absturz der Sonnenhelden); Herakles, Bellerophon, der das geflügelte Ross Pegasos reitet, und der sich zu Tode siegende Pyrrhus (auf der Schattenseite der blinde Ödipus)
Symbole: Faust- und Schwertkämpfe, Schlachtfeld, Stierkampf, Entjungferung
Kultstätten: Die Tempel in Khajuraho und Konarak. Die großen tantrischen Tempel zeigen einen von Pferden gezogenen Wagen, der auf den Spuren der Zeit vorwärts rollt.
Ritual: Reifeprobe, Initiationsriten
Sabbat: Passah (der Auszug aus Ägypten). Ursprünglich ein nomadisches Frühlingsfest (Opfer des Herdenerstlings, apotropäisches Bestreichen der Hausoberschwelle mit Blut), von Moses zum kultischen Gedächtnisfest gemacht.
Kraftstein: Granat. Die zehn Sterne auf der Rüstung des Wagenlenkers sind bei Crowley wahrscheinlich Sternsaphire.
Räucherwerk: Zeder, Zypresse, Kardamom
Malerei: Zypressenlandschaften von Vincent van Gogh. Lodernde Intensität durch züngelnde und kreiselnde Pinselführung.
Musik: Triumphmarsch in Aida von Giuseppe Verdi. Der siegreiche Radames zieht mit den erbeuteten Schätzen am König vorbei.
Schrift: Phaidros von Platon (moderner: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten von Robert Pirsig)
VIII – Ausgleichung
Du bist frei, zu tun, was immer Du willst. Du musst nur bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.
Sheldon Kopp
Justitia, Gerechtigkeit, Weltenrichter (die mit dem Schwert gegürtete Frau als Priesterin des Neuen Æons)
Astrologie: Venus in Waage im Sinne von Fairness und Ausgewogenheit und harmonisch verbunden mit dem »übergreifenden« Saturn, was Crowleys Credo gut umschreibt: Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen!
I Ging: 21 Schã Ho – Das Durchbeißen (Die Reform)
Rune: Algiz (Schutz) symbolisiert die Verbindung zwischen Himmel und Erde und repräsentiert damit die göttlichen Gebote oder das Gesetz.
Licht: Ausgewogenheit, Gleichgewicht, Selbstverantwortung, Stabilität, unbestechliche Urteilskraft
Schatten: Selbstgerechtigkeit, rationale Kontrolle, Puritaner-und Pharisäertum (objektivierte Subjektivität, moralisierende Heiligtuerei)
Farben:Smaragdgrün, Blau, dunkles Blaugrün, Blassgrün (Liber 777)
Tierkreis: Waage (Buch Thoth). Die Waage stellt das Gleichgewicht aller Dinge dar: Venus ist der Herrscher und Saturn erhöht.
Kurzbeschreibung: Wir sehen eine mit einer Gesichtsmaske bedeckte Frau mit den Straußenfedern der Maat – der ägyptischen Göttin der Gerechtigkeit – geschmückt, die höchst konzentriert auf einer Schwertspitze steht. Der Zauberstab, mit dem sie ihren Körper ausbalanciert, ist ein magisches Schwert, das sie zwischen ihren Schenkeln hält und mit der Spitze in die Erde dreht. Die ganze Erscheinung ist in das eckige Bild einer Raute gepresst, die den Raum gleichermaßen ausweitet wie auch verengt: ein Symbol, das versinnbildlicht, dass Wille und Konzentration sich im unendlichen Raum zu einer kontrollierbaren Zone verdichten können. Die Waage mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega ist an der Spitze ihrer eigenen Krone befestigt, ein Zeichen, dass sie nur von ihrem inneren Gleichgewicht gehalten wird. Man könnte auch sagen, dass die Göttin kontrolliert im Unfassbaren balanciert, während der Narr unkontrolliert im Fassbaren hängt. Folgerichtig nennt Crowley sie die weibliche Ergänzung zum Narren. Er schreibt: Im alten Kartensatz wurde diese Karte Gerechtigkeit genannt. Dieses Wort besitzt nur eine rein menschliche und damit relative Bedeutung, somit kann man es nicht als eine Naturtatsache betrachten. Die Natur ist nicht gerecht; im Sinne irgendwelcher theologischer oder ethischer Anschauungen, sie ist exakt.1
Analyse
Dieser Trumpf prägt das weibliche Bild eines neuen Zeitalters: Die ausgeglichene, befriedigte Frau, die die Weltenharmonik in der Waage hält. Ihre Hände umfassen den Phallus des Mannes. Crowley notiert: Sie ist maskiert und ihr Gesichtsausdruck zeigt ihre geheime, innere Befriedigung über ihre Beherrschung jeglichen Elements des Ungleichgewichts im Universum. Dieser Zustand wird durch das magische Schwert symbolisiert, das sie in beiden Händen hält, und den Waagschalen oder Sphären, in denen sie das Universum abwägt.2
Doch was liegt hinter der Maske dieser Dame, von der Crowley so schwärmt? Ausgleichung, im ursprünglichen Sinn auch Gerechtigkeit genannt, lässt sich aus höherer Sicht nur schwer definieren. Im Grunde lässt sich auch nur der Standpunkt beurteilen, aus dem sich das, was wir sehen wollen, wahrnehmen lässt. Das bedeutet, dass wir immer nur unsere eigene Wahrnehmung beurteilen, die wir nach den Kriterien unseres anerzogenen (fixen) Weltbildes wahrnehmen können. Deshalb stellt Justitia von den Zehenspitzen über die Schultern den Umriss eines Diamanten dar, Ausdruck und Symbol des härtesten Materials. Sie zeigt, wie sie die mentalen Kräfte materialisiert bzw. die Gedanken in die Erde ableitet, indem sie einen Teil ihres Gewichtes auf das große Schwert mit dem Mondsichelknauf in ihren Händen verlagert.1 Von ihrer schlechteren Seite drückt sie allerdings, wie wir noch sehen werden, auch den Starrsinn einer vorurteilsbehafteten Pedantin aus: die gerechte Anima als »blinde« Göttin Justitia, die Argumente ablehnt und die Logik der Inquisition von ihrer dunkelsten Seite ohne seelisches Empfinden nachahmt.
Wenn wir davon ausgehen, dass diese Karte das menschliche Konstrukt oder Gerüst darstellt, nach dessen dualen Grundpfeilern wir im Laufe der Jahrtausende unsere gesellschaftliche Ordnung ausgerichtet haben, und damit die Voraussetzung dafür liefert, wie wir gelernt haben, zwischen richtig und falsch, gut und böse zu unterscheiden, dann können wir zumindest sagen, dass wir aus Sicht des achten Trumpfes unseren Standpunkt betrachten, aus dem wir Gerechtigkeit beurteilen. Natürlich liegt es nahe, dass aus Sicht des subjektiv Empfindenden »Gerechtigkeit« immer auf der Seite des Betrachtenden liegt und das Gegenteil folgerichtig auf der Seite der anderen. Das lässt sich in unserer dualen Welt wohl kaum vermeiden. Crowley sagt auch: Von ihrer Krone – die so empfindlich ist, dass die leiseste Gedankenbewegung sie in Bewegung versetzt – hängen die an den Ketten der Ursache befestigten Waagschalen herab, in denen sich Aleph, das Erste, und Omega, das Letzte, in vollkommenem Gleichgewicht befinden.3 Damit möchte er erläutern, dass das Zentrum des Gleichgewichts so empfindlich ist, dass die leiseste Gedankenbewegung es in Schwingung versetzt, denn in der Krone der Maat sitzt eine Straußenfeder. Jeder noch so unscheinbare Einfall kann das kollektive Weltgebäude erschüttern, jede neue Idee die objektive Vorstellung revolutionieren. Gleichzeitig können Strukturen sowohl Ursache wie auch Wirkung sein. Auf