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jeder Buchstabe auch eine Zahl darstellt, dieses Wort mit anderen gleichen Wertes oder einem vielfachen davon verbindet.1 Die Aufgabe liegt darin, den hinter Zahlen und Buchstaben verborgenen Sinn oder die tiefere Bedeutung des Wortes zu suchen. Das macht es möglich, statt eines Wortes einen Zahlwert anzugeben, der das Wort symbolisiert und umgekehrt.2 Die Kabbalisten sind der Meinung, dass jede Zahl mehr als eine abstrakte Formel ist, nämlich eine unabhängige, individuelle Idee, Teil eines unerklärlichen Mysteriums, das hinter den mathematischen Beziehungen zwischen Zahlen und Buchstaben Gott oder Jehova darstellt. Der Preis dieses Erkenntnispfades ist aus Sicht des Mathematikers allerdings die Abwesenheit einer letztlich exakten Definition, denn die Zahlwerte können natürlich unterschiedliche Worte beinhalten. In der Tabelle sind die hebräischen Buchstaben mit ihren zugehörigen Zahlwerten aufgeführt:

      Quelle: Sepher Sephiroth, Crowleys Buch der Zahlen

      Anstelle des hebräischen Wortes AHBH (Liebe) kann man beispielsweise auch (1 + 5 + 2 + 5) 13 schreiben. Dasselbe gilt für das Wort AChD (Einheit = 1 + 8 + 4). Das zeigt, dass die Natur der Einheit Liebe ist. IHVH Jehova (10 + 5 + 6 + 5) entspricht 26 = 2 x 13. Das heißt: Jehova ist Einheit, die sich in der Zweiheit manifestiert. Oder: Thelema (Wille) und Agape (Liebe) zählen nach der griechischen Zahlwertlehre jeweils 93. Diese Zahl wird von den Thelemiten oft als Kürzel oder Erkennungszeichen genutzt, denn Crowleys Θελημα-Formel verbindet diese beiden Werte:

       Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen!

       Ich bin in allem – alles ist in mir!

       Die Verschmelzung mit dem Dharmaleib des Buddha

       Unschuld, Torheit, Chaos, Urknall, Urzustand; Kreis oder die Zahl 0 als Symbol unberührter Ganzheit

      Astrologie: Fische im Übergang zu Widder. Auf einer anderen Ebene Uranus/​Merkur im Sinne von Spontaneität und Verrücktheiten. In Verbindung mit Neptun auch als Ausdruck des Geführtwerdens.

      I Ging: 25 Wu Wang – Die Unschuld (Das Unerwartete)

      Rune: Yr (Kosmische Achse) – 25ste Rune oder Drehscheibe im kosmischen Schöpfungsplan, zu der alle anderen Dinge in Beziehung gesetzt werden müssen

      Licht: Die Sehnsucht nach dem Ende an der Schwelle des Anfangs, eine neue Seite im Buch des Lebens, Vorurteilslosigkeit, Transparenz

      Schatten: Selbstbetäubung, Auflösung, Rückzug aus der Welt, Zielverschwommenheit

      Farben: Blasses Gelb, Himmelblau, blaues Smaragdgrün und Smaragdgrün goldgefleckt (Liber 777)

      Element: Luft (Buch Thoth)

      Kurzbeschreibung: Dieser Karte liegt der ursprüngliche Impuls der schöpferischen Absicht verborgen, sich zu einer weiteren Reise in ein neues Universum auszudehnen. Der Narr verkörpert den Aufbruch, den freimütigen und von seinem Schicksal unberührten Tor, der sich mutig anschickt, eine neue Spirale auf der Schöpferschleife zu durchlaufen. In unschuldiger Freude umarmt er die Welt. Er ist offen, neugierig und naiv, aber auch träumerisch ungestüm und im gesellschaftlichen Sinn verantwortungslos, kurz: ein noch roher Diamant, der durch die Reibungen des Lebens in seine Fasson geschliffen werden will. Seine Leichtigkeit lässt ihn viele Gefahren meistern, denen er sich immer wieder wie durch eine höhere Führung entzieht, und wenn er einmal fällt, dann fällt er leicht und holt sich dabei nur selten eine blutige Nase. Seine kindliche Naivität lässt ihn immer irgendwie auf die Beine kommen. Mit einem Wort: In dieser Karte verbirgt sich das komprimierte Deck, alle zukünftigen Entwicklungsschritte, die der Narr noch vor sich hat, wenn auch tief im Unbewussten verborgen. Denn wüsste der Verstand, was ihn erwartet, er hätte wohl kaum den Schneid, so vorbehaltlos und unbelastet in die Welt hinauszutreten.

      Analyse

      Der Zustand, in dem sich der Narr befindet, ist das, was man als Übergang zum Naturzustand definiert. Das ist die Situation, bevor sich der Mensch als individuell verschieden von seiner Umwelt wahrnehmen konnte. Diesen Evolutionssprung umschreiben wir mit dem Begriff Bewusstheit. Der grüne Narr – grün ist die Farbe des Frühlings, weshalb er als Pan oder April-Narr auch das Frühlingsfest symbolisiert – entspricht dem noch unformatierten und deshalb egolosen Willen, der weder von persönlichen Absichten noch von individuellen Zielrichtungen angetrieben wird. Das zeigt auch der Regenbogen, der sein Haupt umstrahlt. Er steht für das Vertrauen des kindlichen Bewusstseins zur Großen Mutter, zum allmächtigen Geist oder zur ewigen Schöpfernatur. Einerseits liegt der Vergleich zu einem Traumtänzer nahe, der unbelastet von Zielen und Zweifeln in einer Sphäre schwebt, deren Leichtigkeit wohl am besten mit einem kindlichen Tanz verglichen werden kann. Andererseits macht ihn gerade die innere Leere seines Geistes für die Inspiration aus dem Göttlichen offen.

      Auf einer symbolischen Ebene können wir in der Karte auch Alpha und Omega erkennen, den Anfang, der schon das Ende in sich trägt – eine Haltung, die auch unseren Narren ehrt: vgl. VIII – Ausgleichung1. Zwar hält er sich noch etwas unentschlossen an den Elementen Feuer und Wasser in den Ecken der Karte fest, denn irgendwie hängt er in der Luft1 – seine goldenen Stiefelsohlen zeigen nach außen. Damit deutet er die vier großen Prüfungen des Liber Legis (III/​64 - 67) an und unterstreicht sein Vertrauen in die überpersönliche Energie, die ihn führt, seine innere Sicherheit, an welcher Stelle er als nächstes seinen Fuß hinsetzen wird.2 Deshalb verkörpert er auch kein festes Ziel, sondern erschafft sich seine geistigen Räume durch kindliche oder magische Assoziationsfelder, innerhalb derer er sein Bewusstsein kreisen lässt. Er versucht, auf intuitive Weise in das Geschehen rund um sich einzutauchen, und ist somit ständig damit beschäftigt, sein Inneres träumend zu ergründen. So handelt die Karte eigentlich von der Sehnsucht des Menschen nach seinem eigenen Ursprung, was aus rational-logischer Sicht nicht möglich ist. Genauso zeigen die dionysischen Hörner, dass er bereits über einen sexuellen Willen verfügt, obwohl er sich darüber (noch) keine Gedanken macht. Auch Bacchus‘ pralle Weintrauben stehen für Träumereien, Räusche und unkontrollierbare Ekstasen und der kristallene Diamantkegel zwischen dem Gehörn für das Tun um des reinen Tuns willen, denn der phallische Kegel aus weißem Licht symbolisiert die Verbindung zu Kether, dem göttlichen Ursprung auf dem Lebensbaum3. Der Narr repräsentiert also sowohl das Nichts an der Schwelle zum Werden wie auch die grenzenlose Leere des Alls, die am Ende jeder Entwicklung jede Lebensschwingung wieder auffrisst. Daher driften auch seine Sehachsen leicht auseinander – er lässt sich nicht in die Augen blicken –, zum Zeichen, dass sein ungebündelter Blick nicht auf materielle Wertschöpfung oder soziale Einbindung ausgerichtet ist, denn er stellt die schöpferische Potenz des in sich selbst ruhenden absoluten Nichts dar.

      Die dreischlaufige Spirale4 zeigt als erstes eine eingedrehte Herzform für die Unschuld der Freude und das unbefleckte Vertrauen in die Richtigkeit seines Handelns. Der sich spiralförmig auf ein neues Ende hin bewegende alte Anfang ist die virtuelle Nabelschnur, eine neue Seite im Buch des Lebens, deren Inhalt sich aus den Visionen des Vergangenen zusammensetzt, denn in ihren karmischen Ausschwingungen provoziert die Vergangenheit die Zukunft oder, andersherum gesagt, die entstehende Zukunft trägt als Nährstoff die Muster der Vergangenheit als Erbmasse in sich. Ebenso enthält das Erbgut der Eltern Informationen für das ungeborene Leben, wie es sich zu entwickeln und wonach es sich im Dasein auszurichten hat. Zusammen deuten die ringförmigen Schlaufen eine erste virtuelle Vorstellung der Form des Eies an (Ei des Harpokrates), aus dem der Geist des Menschen hervorgeht und das