Medium sein. Gordon Smith V.

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Название Medium sein
Автор произведения Gordon Smith V.
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783946959670



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die heute angewendet werden, überzeugen mich nicht wirklich. Meines Erachtens muss die Lehre tiefer gehen. Einem medial begabten Schüler beizubringen, wie er einen Gegenstand lesen und Erinnerungen aus ihm herausholen kann, mag schön und gut sein, doch bei solchen Praktiken entsteht kein tieferes mediales Verständnis. Außerdem kann bei vielen oberflächlichen medialen Tricks Raten im Spiel sein oder sie können den Schüler dazu ermutigen, irrelevante Informationen aus der Person herauszuholen, was ich nicht mag. Dadurch eignet man sich schlechte Gewohnheiten als Ausbildungsgrundlage an, und so etwas lasse ich bei meinem Training nicht zu.

      Es war auch für mich lehrreich, als ich Steven von der Art von Training abbrachte, an die er gewöhnt war. Es half mir zu betonen, was Schüler bei ihrer Entwicklung wirklich brauchen: eine gute Grundlage, eine unkomplizierte Vorstellung von der feinstofflichen Welt, wie wir mit ihr interagieren und aus welchen Gründen wir es tun. Es war an der Zeit, zu den Wurzeln zurückzukehren.

      Alles, was ich Steven beibrachte, war einfach und leicht verständlich. Auch dachte ich mir Übungen aus, die ihm zeigten, was ich ihm beibringen wollte, und die es ihm ermöglichten, die feinstoffliche Essenz deutlicher zu spüren, statt nur noch mehr Worte zu hören. Damals merkte ich es zwar noch nicht, doch mein neuer Schüler lehrte mich tatsächlich, ein besserer Lehrer zu werden.

      Alle Übungen in diesem Buch sind Übungen, die Steven halfen, Schritt für Schritt weiterzukommen, um letztendlich seine wahre Gabe nutzen zu können.

      Mitunter kann es ziemlich entmutigend sein, etwas von Grund auf lernen zu müssen. Deshalb sage ich meinen Teilnehmern, dass es bei der medialen Entwicklung keinen richtigen Abschluss gibt. Das Üben wird einfach zu einem täglichen Teil des Alltags, was sehr positiv und fortschrittlich ist, wenn man es richtig betrachtet.

      Egal, wie viel Sie schon zu wissen glauben oder wie weit Sie Ihrer Meinung nach auf dem medialen Weg schon gekommen sind – es lohnt sich immer, an den Anfang dieser Reise zurückzudenken. Mir tat es gut, an den Anfang zurückzukehren und mir näher anzusehen, was ich gelernt hatte, und dadurch lernte ich noch mehr darüber, da alles wieder ganz neu schien, weil ich es mit einem lernbegierigen Schüler teilte. Irgendwie gab mir das Unterrichten ein neues, aufregendes Gefühl.

      Auch wenn ich seit über zwanzig Jahren an Entwicklungszirkeln teilgenommen habe und meine Fähigkeiten als Medium und Heiler entwickelt habe, freue ich mich immer noch über die Lehren, die ich aus der feinstofflichen Welt erhalte. Ich bin immer noch erstaunt und glücklich, ein Schüler der feinstofflichen Welt zu sein, und werde es wohl auch immer bleiben – bis ans Ende dieses Lebens und darüber hinaus. Und ich liebe es, diese Lehren an andere weiterzugeben und ihnen das beizubringen, was sie für ihre eigene mediale Entwicklung brauchen. Für viele ist es aufregend zu verstehen, wie die geistige Welt wirkt, und es kann sogar das ganze Leben verändern. In meinem Fall traf genau das zu, und deshalb drängt es mich, mein Wissen mit anderen zu teilen.

      Die Visitenkarte

      Seit Stevens erster Sitzung in der Stille wusste ich, dass die feinstoffliche Welt ihm ganz nahe war und wirklich mit ihm zusammenarbeiten wollte. Als ich ihm zuschaute, konnte ich sehen, wie sein Geistführer sein ganzes Gesicht veränderte. Doch ich war fest entschlossen, ihm nicht zu früh zu viel zu geben. Sein Kopf war schon mit allen möglichen archetypischen Vorstellungen, wie Geistwesen auszusehen hätten, vollgestopft. Das Letzte, was er brauchen konnte, waren noch mehr Informationen. Nun war es an der Zeit, seinen Geist zu klären und einen Weg zu finden, wie er das Geistwesen wahrnehmen konnte, das schon darauf wartete, sich ihm vorzustellen.

      Wenn Sie über einen gewissen Zeitraum in der Stille meditieren, können Sie Ihre eigenen Gedanken erkennen und im Zustand der Entspannung Ihren Körper bewusst wahrnehmen. Es geht darum, erst sich selbst zu kennen; dann werden Sie alles Neue, das in Ihren Raum tritt, sofort spüren und identifizieren. So erkennen wir die Gegenwart von Geistwesen in unserer Nähe. Jedes von ihnen hat seine eigene Visitenkarte.

      Steven erlebte Folgendes:

      Ich weiß nicht mehr, wie oft ich zusammen mit Gordon in der Stille meditierte, doch nach einer Weile wurde das Gefühl, dass jemand neben mir stand, immer stärker. Außerdem spürte ich jedes Mal dasselbe: ein Kribbeln im Gesicht immer an derselben Stelle auf meiner linken Wange. Außer ein paar Gedanken, die keinen wirklichen Sinn ergaben, war das so ziemlich alles, was in jeder Sitzung mit Gordon passierte. Und am Ende der Session fühlte ich mich immer super. Ein früherer Lehrmeister hatte mir gesagt, ich hätte einen Geistführer aus Nordamerika, der Crazy Horse hieß, und ab diesem Zeitpunkt war ich mir ziemlich sicher gewesen, dieses Bild beim Meditieren im Geiste zu sehen. Aber immer wenn ich in den Sitzungen mit Gordon nach meinem Geistführer fragte, spürte ich nur dieses Kribbeln im Gesicht.

      Als ich zum ersten Mal angewiesen wurde, meinen Geistführer zu bitten, sich mir zu nähern und zu zeigen, wurde das Kribbeln auf der Wange so stark, dass ich wusste: Er wollte mir auf diese Weise zeigen, dass er da war. Es war seine Visitenkarte für mich. Und sie war real – nicht so wie meine Vorstellungen über Crazy Horse.

      Gordon hatte mich in dieser Sitzung nur angewiesen, die Visitenkarte zu bekommen, und genau das tat ich. Ich bat meinen Geistführer um nichts anderes. Aber es reichte auch. Es fühlte sich so wirklich an. Und dieses Zeichen war mein erster echter Kontakt mit meinem Geistführer.

      Es ist ganz wichtig, eine Verbindung zu seinem Geistführer aufzubauen. Man kann entweder glauben, was andere einem erzählen – oder man kann es durch die richtigen Übungen ganz real selbst fühlen. Vertrauen Sie nicht dem, was Ihre Fantasie Ihnen vorgaukelt. Etwas zu sehen bedeutet nicht immer, dass es real ist – aber meiner Erfahrung nach ist es real, wenn Sie es fühlen.

      Übung 2: Die Visitenkarte

      Begeben Sie sich in die Stille, in Ihren eigenen stillen Raum, den Raum, der Sie in Ihre innere Mitte führt.

      Sitzen Sie einfach still und ruhig im weißen Licht, das Ihnen bewusstmacht, wie ruhig und zufrieden Sie sind.

      Schicken Sie am stärksten und intensivsten Punkt der Meditation einen Gedanken an Ihren Geistführer – nur einen einzigen Gedanken, mehr nicht. Fragen Sie ihn, ob er zulässt, dass Sie seine Gegenwart in Ihrem Raum fühlen.

      Warten Sie darauf, dass sich irgendwas verändert – irgendeine Sinneswahrnehmung oder ein Gefühl. Stellen Sie keine weiteren Fragen. Tun Sie nichts, außer darauf zu achten, welche Veränderung – falls zutreffend – Sie fühlen.

      Sitzen Sie einfach in Gegenwart Ihres Geistführers da und teilen Sie das Gefühl, ihn in Ihrem Raum zu haben, für einen Augenblick mit ihm.

      Nun bitten Sie ihn, sich wieder zu entfernen.

      Achten Sie darauf, ob sich das Gefühl verändert – achten Sie auf Ihre eigene Atmosphäre und ob sie sich verändert hat.

      Atmen Sie nun wieder tief ein.

      Werden Sie bei jedem Atemzug bewusster, bis Sie spüren, dass Sie bereit sind, die Augen wieder aufzumachen.

      Öffnen Sie die Augen.

      Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, das soeben Erlebte langsam zu überdenken. Betrachten Sie es aus einer ganz ruhigen Position heraus und fragen Sie sich, ob Sie wirklich eine Veränderung um sich herum gespürt haben und nicht nur irgendwas im Geiste gesehen haben. Vergessen Sie nicht: Es geht hier darum, eine Präsenz zu fühlen, und nicht, Bilder zu sehen.

      ***

      Wenn Sie diese Übung in Ihre Meditation einbringen, müssen Sie dafür sorgen, dass sie genauso real bleibt, wie wenn Sie sich in die Stille begeben. Ermuntern Sie nicht grundlos irgendwelche Geistwesen, Sie zu besuchen. Bleiben Sie sich selbst treu. Achten Sie bei jeder Übungssession darauf, ob die Sinneswahrnehmung, die Sie für die Visitenkarte Ihres Geistführers halten, immer auftaucht, und schließen Sie alles andere aus, was ein solches Gefühl verursachen könnte.

      Eine Frau, mit der ich vor vielen Jahren in einem Zirkel meditierte, erwähnte immer wieder die leichte Brise, die sie an den Fußknöcheln spürte, immer