Cymbeline. William Shakespeare

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Название Cymbeline
Автор произведения William Shakespeare
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9788726886016



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keine Spur sich fand!

       Erster Edelmann

      Mags seltsam sein,

      Und fast zum Lachen solche Lässigkeit,

      So ist es dennoch wahr.

       Zweiter Edelmann

      Ich glaub es Euch.

       Erster Edelmann

      Wir müssen uns zurückziehn, denn hier kommt

      Der edle Herr, die Königin und Prinzessin.

       Sie gehn ab.

      [Zweite Szene

       Daselbst]

       Es treten auf die Königin, Imogen und Posthumus.

       Königin

      Nein, Tochter, sei gewiß, nie findst du mich,

      Nach der Stiefmütter allgemeinem Ruf,

      Scheeläugig gegen dich. Zwar als Gefangne

      Bewahr ich dich; doch gibt dein Wächter selbst

      Den Kerkerschlüssel dir. Und, Posthumus,

      Sobald ich kann den grimmen König sänftigen,

      Sollt Ihr in mir den Anwalt sehn; doch jetzt

      Entflammt ihn noch der Zorn; drum ist es besser,

      Ihr neigt Euch seinem Spruch, und so geduldig,

      Wie Euch die eigne Weisheit lehrt.

       Posthumus

      Ja, Hoheit,

      Ich reise heut.

       Königin

      Wohl kennt ihr die Gefahr –

      Nur durch den Garten geh ich, denn mich jammert

      Die Qual gehemmter Lieb; obwohl der König

      Befahl, ihr sollt nicht miteinander sprechen.

       Sie geht ab.

       Imogen

      O heuchlerische Güte! Schmeichelnd kitzelt

      Die Schlange, wo sie sticht! – Geliebter Mann,

      Wohl fürcht ich etwas meines Vaters Zorn,

      Doch nicht – mein heilig Bündnis ausgenommen –,

      Was seine Wut mir tun kann. Du mußt fort;

      Ich bleibe hier zurück, ein stündlich Ziel

      Erzürnten Blicks. Nichts tröstet mich im Leben,

      Als daß die Welt mein Kleinod noch bewahrt,

      Damit ichs wiederseh.

       Posthumus

      O meine Königin,

      Herrin, Geliebte, weint nicht mehr, daß mich

      Verdacht nicht treffe weichrer Zärtlichkeit,

      Als sie dem Manne ziemt! Ich bleib auf ewig

      Der treuste Gatte, der je Treu gelobte.

      In Rom nun wohn ich, bei Philario dort,

      Der meines Vaters Freund war, doch mit mir

      Durch Briefe nur verbunden. Dorthin schreib,

      Und mit den Augen trink ich deine Worte,

      Ist Galle gleich die Tinte.

       Die Königin kommt zurück.

       Königin

      Eilt, ich bitte!

      Denn wenn der König kommt, so fällt auf mich,

      Wer weiß wieviel von seinem Zorn.

       Beiseit.

      Doch führ ich

      Ihn dieses Wegs; so oft ich ihn auch kränke,

      Mein Unrecht kauft er, Frieden zu bewahren;

      Zahlt mein Versündigen schwer.

       Geht ab.

       Posthumus

      Nähmen wir Abschied

      So lange Zeit, als wir noch leben sollen,

      Der Schmerz der Trennung wüchse stets. Leb wohl!

       Imogen

      Oh, nicht so rasch!

      Rittst du nur aus, um frische Luft zu schöpfen,

      Zu kurz wär solch ein Abschied. Sieh, Geliebter,

      Der Demant ist von meiner Mutter: nimm ihn,

      Bewahr ihn, bis ein andres Weib du freist,

      Wenn Imogen gestorben.

       Posthumus

      Wie, ein andres?

      Ihr Götter, laßt mir die nur, die ich habe,

      Und wehrt mir die Umarmung einer andern

      Mit Todesbanden! – Bleib, o bleibe hier,

       Er steckt den Ring an.

      Solang hier Leben wohnt!

       [Er steckt den Ring an.]

      Und, Süße, Holde,

      Wie ich mein armes Selbst für dich vertauschte

      Zu deinem schlimmsten Nachteil, so gewinn ich

      Sogar bei diesem Tand; dies trag von mir,

      's ist eine Liebesfessel, die ich um

      Die holdeste Gefangne lege.

       Er legt ihr ein Armband an.

       Imogen

      Götter!

      Ach, wann sehn wir uns wieder!

       Cymbeline und Lords treten auf [tritt auf mit Gefolge].

       Posthumus

      Weh, der König!

       Cymbeline

      Elender du! Weg und mir aus den Augen!

      Belästigst du den Hof nach diesem Wort

      Mit deinem Unwert noch, so stirbst du; fort!

      Gift bist du meinem Blut.

       Posthumus

      Der Götter Schutz Euch

      Und Segen allen Guten, die hier bleiben!

      Ich gehe.

       Er geht ab.

       Imogen

      Keine Marter hat der Tod

      So scharf wie diese.

       Cymbeline

      Pflichtvergeßnes Ding,

      Du sollst die Jugend mir erneun und häufst

      Mir nur der Jahre Last.

       Imogen

      Ich bitt Eur Hoheit,

      Kränkt Euch nicht selbst mit Eurem Grimm; ich bin

      Gefühllos