Название | Grünflächenpflege |
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Автор произведения | Torsten F. Barthel |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783963141058 |
[6] Böhm, Monika: Pflegeinstrumente zur Qualitätssicherung und Kostensenkung, in: Der Gartenbau, Heft 24 2013, S. 18–20.
[7] Böhm, Monika: Möglichkeiten des differenzierten Umgangs mit Straßenbegleitgrün am Beispiel der Stadt Konstanz, in: Neue Landschaft, Februar 2010, S. 59–62.
[8] Niesel, Alfred: Grünflächen-Pflegemanagement, Stuttgart: Ulmer 2006.
[9] GALK/Arbeitskreis Organisation und Betriebswirtschaft (2002): Leitfaden zur Erstellung und Fortschreibung eines Grünflächeninformationssystems (GRIS).
Praxisbeispiel Osnabrücker Service Betrieb (OSB)
Der OSB (www.osnabrueck.de/osb) ist als Eigenbetrieb der Stadt Osnabrück kommunaler Dienstleister und als solcher für das öffentliche Grün, aber auch für das Grün im Konzern Stadt Osnabrück zuständig – inklusive fachlicher und planerischer Kompetenz mit eigener Budgethoheit (Wirtschaftsplan). So wird das hoheitliche Grünflächenmanagement abgebildet und in Auftragnehmerposition agiert.
Im Stadtgebiet mit ca. 172.000 Einwohnern unterhält der OSB für die Menschen, die Wirtschaft und die Besucher:
Insgesamt (ha): 105
In einer schnittstellenoptimierten Software trägt der jeweilige Vorarbeiter über ein mobiles System die Arbeitsleistung in Stunden pro Arbeitstag nach Pflegestufe und (Teil-)Fläche zugordnet ein (Abbildung 3). So ist über Jahre hinweg eine große Datenbasis entstanden, die es ermöglicht, ein Controlling zu etablieren. Neben dem Controlling erlaubt aber das Pflegestufensystem mit definiertem Leistungsverzeichnis je Pflegestufe ein relativ autarkes Arbeiten der Kolonnen. Anders ausgedrückt, fördert dieses Instrument stark die Eigenverantwortlichkeit der operationalisierten Beschäftigten und führt zu einer stärkeren Eigenmotivation.
Dienstvereinbarung zum „Demografischen Wandel“
Gestützt wird diese Arbeitsweise durch eine Dienstvereinbarung zwischen Personalrat und der Betriebsleitung zum „Demografischen Wandel.“ Die Dienstvereinbarung ist das finale Ergebnis eines gemeinsamen Projektes aus Betrieb, Personalrat, Beschäftigten, ver.di und einem Berater. Die Arbeitszeiten sind neu definiert worden. So kann der Beginn der Arbeitsaufnahme je Kolonne zwischen 6 Uhr und 8 Uhr frei gewählt werden. Hell- und Dunkelarbeitszeiten kann die Kolonne so eigenverantwortlich steuern. Ferner gibt es ein Arbeitszeitkonto, welches Plus- und Minusstunden erlaubt. An Regen- oder Hitzetagen kann die Kolonne einen Arbeitsabbruch beschließen und das Arbeitszeitkonto belasten. Als Motivationsfaktor trägt der OSB anteilig Ausfallstunden. So werden „unproduktive Arbeitsstunden“ vermieden, die Motivation gestärkt und den wertvollen Gütern Arbeitszeit und Gesunderhaltung wird Rechnung getragen.
Das Projekt lebt in der Initiierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) weiter. Jede Kolonne erhält für die Abstimmungsprozesse Teambesprechungszeiten, ebenso die Vorarbeiter unter sich.
1 Beispiel GIS Osnabrück – die grünen Punkte zeigen den Baumbestand im Stadtgebiet © Axel Raue OSB
Die flächenzugeordnete Steuerung der Arbeitsprozesse bedingt jedoch den Blick über den Tellerrand. Der OSB ist als kommunaler Dienstleister letztendlich für das städtische Erscheinungsbild (öffentlicher Raum) verantwortlich.
2 Beispiel GIS Osnabrück © Axel Raue OSB
2a Legende zur Abbildung 2 © Axel Raue OSB
Management des öffentlichen Raums
Die Straßenreinigung ist, wie die Grünflächenpflege, in ein und derselben Abteilung verankert. Die Abfallentsorgung aus den Grünflächen sowie die Papierkorbentleerung ist schon seit Jahren in die Straßenreinigung verlagert, ebenso wie die Reinigung der befestigten Wege in Grünanlagen und auf den Friedhöfen. Die Straßenreinigung erbringt ca. 40 % ihrer Leistungen – durch interne Abrechnungsprozesse gesteuert – für die Grünflächenpflege.
Dies hat wirtschaftlich vorteilhafte Effekte im Budget der Grünflächenunterhaltung, insbesondere bleibt so aber auch das Zeitkontingent und die Fachlichkeit der „Grünen Kompetenz“ für die originären Aufgaben gewahrt. Dennoch werden die integrativen Arbeitsprozesse (integrales Arbeiten) nicht aus dem Betrachtungswinkel entlassen und weiterhin gefördert. Das Einräumen von Vorarbeiterbesprechungen unterschiedlicher Abteilungen (Straßenreinigung, Grünflächenunterhaltung) hilft zunächst die gegenseitige Akzeptanz zu stärken. Die Trennung in den Abrechnungsprozessen zwischen Gebührenrefinanzierung und Aufwandsbereich erfolgt auf Basis der digitalen Erfassung der Leistungserbringung durch die Vorarbeiter.
Die Standards in der Straßenreinigung wurden aktuell auf Basis des FLL-Bildqualitätskatalog Freianlagen 2016 (BK FREI) der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. neu erhoben und definiert (Abbildungen 3 und 4). Im Kontext des Prozesses wurde auf Basis des erstellten Leistungsverzeichnisses eine Personalbedarfsermittlung erstellt. Die Stadt wurde so in die Qualitätsstufen A und B eingeteilt; wobei A den Innenstadtbereich abdeckt. Wahlweise können auch Gewerbegebiete aufgenommen werden.
Weiterentwicklung
Die wesentliche Weiterentwicklung gegenüber den Pflegestufenkonzepten aus dem grünen Bereich ist die Visualisierung. Diese wurde im weiteren Verlauf dafür verwendet, den Bürgern und insbesondere der Politik zu vermitteln, mit welchen monetären Mitteln (im Wesentlichen Personalstärke), welche optischen Ergebnisse in den Standards abgebildet werden können.
Ein weiterer Baustein ist die nachweisbare Messbarkeit der Leistungserbringung. Im Beschwerdefall aber auch zur Leistungskontrolle können Beurteilungen und Messungen erfolgen,