Название | der bauschaden Spezial Instandsetzung von Innen- und Außenputz |
---|---|
Автор произведения | Ingrid Kaiser |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783865869739 |
•Normalputz | GP (general purpose rendering/plastering mortar) |
•Leichtputz | LW (lightweight rendering/plastering mortar) |
•Einlagiger Außenputz | OC (one coat mortar) |
•Edelputz | CR (coloured rendering mortar) |
•Reparatur-/Sanierputz | R (renovation mortar) |
•Wärmedämmputz | T (thermal insulating mortar) |
Eine weitere Einteilung der Putze erfolgt durch ihre Verwendung und die Schichtdicke. Dickschichtputze {Dickschichtputz} sind gekennzeichnet durch eine Dicke, die größer ist als die Stärke des Größtkorns der Gesteinskörnung. Zu den Dünn(lagen)putzen {Dünnputz} mit geringer Korngröße gehören Spritzputze, die meist maschinell als Spritzbewurf aufgebracht werden. Im Innenbereich finden Dünnputze mit einer Dicke von nur an einzelnen Stellen 3 mm und durchschnittlich 6 mm häufig Anwendung auf großformatigem, im Dünnbettverfahren versetztem Mauerwerk, Planelementen, Plansteinmauerwerk oder Ähnlichem. Durch die geringe Schichtdicke können hierbei jedoch feine Haarrisse auftreten, sodass sie in der Regel bei weiterer Beschichtung mit Tapeten eingesetzt werden. Anstriche können unter Umständen nach Aufbringen eines Malervlieses direkt auf den Dünnputz aufgebracht werden.
Bereits bei der Planung, z. B. von Sonderbauteilen wie Fensterleibungen, Stürzen und Zargen sowie Rollladenkästen, muss die geringe Putzdicke berücksichtigt werden. Leitungen müssen in Schächten verlegt werden, sie können nicht auf dem Mauerwerk angebracht werden.
Bild 1: Genereller Aufbau eines Außenputzsystems (Quelle: Ingrid Kaiser)
In Abhängigkeit vom Wandbildner, also des Untergrunds für das Putzsystem, müssen die einzelnen Baustoffe entsprechend ihrer Eigenschaften aufeinander abgestimmt werden.
Untergrund | Vorbehandlung | Unterputz |
Vollziegel | – | Normalputz, Leichtputz Typ I |
Leichthochlochziegel | – | Leichtputz Typ I, Typ II |
Kalksandstein | Vorspritzmörtel | Normalputz, Leichtputz Typ I |
Porenbeton | – | Leichtputz Typ I, Typ II |
Leichtbeton | – | Leichtputz Typ I, Typ II |
Beton | Haftspachtelung | Normalputz |
Polystyrol-Schalungsstein | Haftspachtelung | – |
Holzwolle-Leichtbauplatten | Putzträger | Leichtputz Typ I, Typ II |
Wärmedämmplatten | Haftspachtelung | Leichtputz Typ I, Typ II |
Altputz ohne Schäden | gegebenenfalls Grundierung | Haftputz oder Armierungsmörtel |
Ziegel ohne Schäden | – | Normalputz, Leichtputz Typ I |
Bruchstein | Vorspritzmörtel | Normalputz, Leichtputz Typ I |
Mischmauerwerk | Vorspritzmörtel | Leichtputz Typ I |
Tab. 8: Vorbehandlung und Unterputz für Außenputz nach Untergrund nach Sakret, „Putzsysteme für Alt- und Neubau“ (Quelle: Ingrid Kaiser)
Untergrund | Mineralputz | Silikatputz | Silikonharzputz | Kunstharzputz |
Vollziegel | x | x | x | x |
Leichthochlochziegel | x | x | x | – |
Kalksandstein | x | x | x | – |
Porenbeton | x | x | x | – |
Leichtbeton | x | x | x | – |
Beton | x | x | x | x |
Polystyrol-Schalungsstein | x | x | x | – |
Holzwolle-Leichtbauplatten | x | x | x | – |
Wärmedämmplatten | x | x | x | x |
Altputz ohne Schäden | x | x | x | x |
Ziegel ohne Schäden | x | x | x | x |
Bruchstein | x | x | x | – |
Mischmauerwerk | x | x | x | x |
Tab. 9: Oberputz als Außenputz nach Untergrund nach Sakret, „Putzsysteme für Alt- und Neubau“ (Quelle: Ingrid Kaiser)
Der Aufbau von Innenputzsystemen (Wand und Decke) ist analog zum Außenputz zu betrachten, gegebenenfalls entfallen einige Schichten.
Untergrund | Vorbehandlung | Unterputz | Voranstrich | Oberputz |
Mauerwerk | gegebenenfalls Grundierung | Normalputz, Leichtputz Typ I | Putzgrund | Mineralputz, Silikatputz, Kunstharzputz |
Altputz ohne Schäden | Grundierung | Haftputz oder Armierungsmörtel | ||
Gipskartonplatten | gegebenenfalls Grundierung | – |
Tab. 10: Innenputzsystem nach Untergrund nach Sakret, „Putzsysteme für Alt- und Neubau“ (Quelle: Ingrid Kaiser)
Gipsmörtel und gipshaltige Mörtel eignen sich ausschließlich für den Innenbereich.
Nach den Bindemitteln, Gesteinskörnungen und gegebenenfalls Zusatzstoffen und Vergütungen werden Putze wie folgt unterteilt und verwendet:
Bezeichnung | Bestandteile | Eigenschaften | Verwendung |
Kalkputz | Kalk | •fungizid•geringe Festigkeit•diffusionsoffen•hygrophob | InnenbereichAußenbereich: nur bei historischen Gebäuden |
Luftkalkputz | Luftkalk | weniger hart als hydraulisch härtende Putze | Innenbereich: Feuchtegefährdung |
Kalk-Zement-Putz | Kalk, Zement, gegebenenfalls Leichtzuschläge | •diffusionsoffen•druckfester als Kalkputz•feuchteunempfindlich•hygrophob | Innenbereich: auch FeuchträumeAußenbereich: auch Sockelbereich, Kelleraußenwände |
Zementputz | Zement | •hygrophob•feuchteabsorbierend•leicht dämmend | Innenbereich: Unterputz für Fliesen (Dünnbett)Außenbereich: Sockel, Kelleraußenwände |
Lehmputz | Lehm | •feuchteempfindlich•diffusionsoffen | Innenbereich: Ober- und Unterputz |
Gipsputz | Gips, gegebenenfalls Kalk, Zement | feuchteempfindlich | Innenbereich: geglättet oder gerieben, als Untergrund für BekleidungenAußenbereich: nur ausnahmsweise bei historischen Gebäuden |
Baumwollputz | Bauwollfasern, Zellulose, Füllstoffe | feuchteempfindlich | Innenbereich: gerieben oder als Kratzputz |
Kunststoffputz | Acrylat oder Styrol-Acrylat | •geringe Rissgefährdung•schnelle Erhärtung•wenig diffusionsoffen•wenig temperaturbeständig | Innenbereich: Oberputz, besonders in stoßgefährdeten Bereichen (Treppenhäuser etc.)Außenbereich: Oberputz, auch bei WDVS, Sockelputz |
Silikonharzputz | Silikonharzemulsion | je höher der Harzanteil, desto diffusionsoffener | Innenbereich: Oberputz, besonders in stoßgefährdeten Bereichen (Treppenhäuser etc.)Außenbereich: Oberputz, auch bei WDVS, Sockelputz |
Tab. 11: Putzeigenschaften und -verwendung nach Bestandteilen (Quelle: Ingrid Kaiser)
Normalerweise werden Putze als Werktrockenmörtel auf die Baustelle geliefert, in Silos nach Herstellerangaben gelagert und vor Ort durch Zugabe von Wasser zu verarbeitbarem Putzmörtel gemischt. Alternativ wird als direkt verarbeitbarer Putz Werkfrischmörtel geliefert. Werk- und Baustellenmörtel, die auf der Baustelle gemischt werden, sind wegen der hohen Anforderungen an das exakte Mischungsverhältnis zur Erreichung der erforderlichen Eigenschaft nicht empfehlenswert.
Bild 2: Auswahl des Putzsystems nach Untergrund (Quelle: Ingrid Kaiser)
Generell muss der Untergrund {Untergrund} eben, staubfrei und trocken sein. Die Beurteilung des Untergrunds ist die erste und wichtigste Aufgabe bei der Entscheidung für das weitere Vorgehen. Durch Klopf-, Kratz- und Wischproben kann festgestellt werden, ob die Haftung des vorhandenen Belags noch gewährleistet ist (Hohlklang bei Klopfprobe)